Nur ein einziges Wort
wenn du dabei bleibst, tut es mir zwar leid, aber ich brauche keine Entscheidung mehr zu treffen. Solange mein Kind noch ein Kind ist, werde ich für es da sein und werde meine kleine Stefanie niemals, nicht einmal für alles in der Welt hergeben. So, das ist meine unwiderrufliche Antwort!“
Christines Gesichtsfarbe ist nach den letzten Worten Fabians einer farblosen Blässe gewichen. Auf ihrer Stirne haben sich Schweißtropfen gebildet, die sie mit einer Tischserviette wegzuwischen versucht. Dabei kann sie das Zittern ihrer Hände jedoch nicht verbergen.
„Fabian, bevor wir uns über oder wegen unseres zukünftigen Glückes zerstreiten, lass uns bitte wenigstens nochmal einige Tage darüber nachdenken oder ist das zu viel verlangt?“
„Christine, du warst diejenige, die das Thema vorgebracht hat und du hast auf eine heutige Entscheidung b estanden. Meine Antwort hast du erhalten und ich bin nicht bereit von meinem Standpunkt auch nur einen Jota abzuweichen.“
Als wenn jemand ihr Gesicht in aller Eile mit Farbe bemalt hätte, so plötzlich wechselt nun ihre Blässe in eine krebsrote Hauttönung. Außer sich vor Wut und mit kreischender Stimme, entweichen die Sätze ihrem Munde:
„Wenn das dein letztes Wort ist, wünsche ich dir viel Glück aber meine, ja nicht nur meine, sondern unsere gemeinsame Zukunft betrachte ich damit als beendet.“
Ohne weitere Worte erhebt sie sich, dreht ihm den Rücken zu und ohne jegliches ‚Auf Wiedersehen‘ eilt sie die Terrassenstufen hinunter, startet ihren Sportwagen und verlässt das ‚Bauer Estate‘, einen wie versteinert d asitzenden Fabian Bauer zurücklassend.
Kapitel 7: Nach der Entscheidung
Erst als nach einiger Zeit Max und Anni auf der Terrasse auftauchen, scheint auch wieder Leben in Fabian zu kommen. Beide stehen vor dem mit so viel Liebe aufgebauten Buffet und werfen ihrem Hausherrn fast ungläubige Blicke zu. Fabian hat sich aus seinem Sessel erhoben, schreitet mit wenigen Schritten auf das nur einige Meter von ihm entfernt stehende Paar zu. Fast behutsam legt er seine Arme um die Schultern der Beiden.
Mit einer sich befreiend anhörenden Stimme, doch mit ernster Miene in seinem Gesichtsausdruck, erklärt er Max und Anni mit knappen Worten:
„So, ihr Beiden, ein anderes Kapitel in meinem Leben ist gerade zu Ende gegangen. Glücklicherweise früh g enug, um nicht größeren Schaden anzurichten. Wo ist Stefanie? Anni bitte sei so gut und schau mal, ob sie in ihrem Zimmer ist und bringe sie bitte zu mir.“
Es dauert nur wenige Minuten bis ihre ‚Oma Anni‘ mit Stefanie an der Hand vor Fabian steht. Die Kleine schaut ihren Vater mit großen Augen an, obwohl sie nicht die geringste Ahnung hat, warum und weshalb er sie sehen möchte.
Dennoch, bevor Fabian auch nur ein Wort sagen kann, versucht sie mit schüchterner Stimme ihrem Vater zu erklären, dass, was immer es sein möge, sie sich absolut keiner Schuld bewusst ist.
„Papa, ich habe Tante Christine aber wirklich diesmal keinen Streich gespielt. Schließlich hatte ich es dir ja mit meinem großen Ehrenwort versprochen. Sogar Tobias hat mir erst gestern gesagt, egal was immer man ang estellt hat, sein großes Ehrenwort darf man niemals brechen. Denkst du nicht auch, dass Tobias so etwas unbedingt weiß?“
Wie ein plötzlich aufgehender Sonnenstrahl erscheint in Fabians Gesicht ein aufheiterndes Lächeln:
„Ja, Stefanie, wenn der Tobias es dir so erklärt hat, wird es wohl stimmen. Er muss sich schließlich allemal gegen seine fünf Geschwister verteidigen. Doch ich möchte mit dir über was ganz Wichtiges reden. Du bist ja nun schon acht Jahre alt und was ich dir nun mitteilen möchte, ist ein ‚Vater und Tochter Gespräch‘. Weißt du, eigentlich so ein Gespräch wie zwischen Mama und Papa, jedoch diesmal nur zwischen dir und mir. So, jetzt rutsche deinen Stuhl ganz nahe an meinen und reiche mir bitte beide Hände. Ja genauso; was ich dir nämlich jetzt beizubringen versuche, ist ganz wichtig für die Zukunft von uns beiden. So, nun habe ich viel zu lange um den heißen Brei herumgeredet. Tatsache ist aber, dass Tante Christine und ich uns heute für immer getrennt haben. Sie wird also weder deine Tante bleiben und auch nicht deine Mama werden. Warum schaust du mich so erschrocken an? Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen, denn sogar alle deine praktischen Streiche an ihr haben absolut nichts damit zu tun.
Ja, Stefanie, damit du es leichter verstehst, viele Leute müssen erst in
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