Nur ein einziges Wort
Passagiere bestätigt hat, konnte der immer noch unter Schockeinwirkung stehende Mann nicht mehr nachvollziehen.
Jedenfalls hatte der von Fabian entdeckte Franz Baumann unter grässlichsten Schmerzen und mit dem Herzen eines Helden Fabian Bauer und den beiden Kindern Marissa und Pedro Rodriguez das Leben gerettet.
Trotz seiner momentanen eigenen Schmerzen ist es Fabian Bauer ein großes Anliegen die heldenhafte und uneigennützige Tat dieses Mannes hervorzuheben.
Nach Abschluss dieses ‚Air Desasters‘ wird er persönlich dafür Sorge tragen, dass man diesen großartigen Mann mit dem schlichten Namen ‚Franz Baumann‘ hier in Junin in der Zukunft nicht vergessen wird.
Der Vertreter der peruanischen Luftfahrtbehörde, Josè Garcia, hat praktisch jedes Wort aus Fabians Munde nicht nur mit größtem Interesse in sich aufgenommen, sondern auch mit dementsprechenden Notizen festgehalten. Die gesamte Prozedur hat doch mehr Zeit in Anspruch genommen, als die beiden Ärzte, Dr. Fritz Eiche und Dr. Pablo Sanchez, hierfür veranschlagt hatten.
Urplötzlich wird auch Marcus Dallmeier von Minute zu Minute unruhiger. Obwohl momentan die Temperatur in dieser Höhe noch bei plus sieben Grad liegt, kann sich das Wetter hier oben in Junin in kürzester Zeit ändern. Es herrscht zwar noch strahlender Sonnenschein, wie Señor Dallmeier mit einem kurzen Blick nach draußen feststellt, jedoch von der Nordseite, also vom ‚Lake Junin‘ ziehen zunehmende dicke Regenwolken in die Richtung des Ortes.
Mit von Herzen kommenden Worten und sogar den dementsprechenden Gesichtsausdrücken, verabschieden sich Fabian Bauer und Dr. Fritz Eiche von dem im behelfsmäßigen Operationsraum verbleibendem Personal. Vier nicht nur kräftig ausschauende sondern auch vor Kraft strotzende Peruaner heben die auf metallenen F üßen stehende Krankentrage mit Fabian Bauer in die Höhe und steuern auf den Ausgang zu.
Obgleich der ‚Bell Jet Ranger‘ nicht einmal dreißig Meter entfernt auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus steht und bereits auf seinen Patienten wartet, hat sich zwischen dem Hospitaleingang und dem Weg zum Hubschrauber eine große Menschenansammlung eingefunden, als hätten sie das auf sie Zukommende geahnt. Jetzt, wo sich die vier Träger mit dem bleichaussehenden Fabian Bauer auf der Liege mit bedächtigen und äußerst vorsichtigen Schritten in die Richtung zum Hubschrauber bewegen, hätte man ohne Weiteres das Fallen einer Stecknadel gehört.
Die Ehrerbietung, die man dem Retter der zwei Kinder entgegenbringt, strahlt fast eine gewisse Feierlichkeit aus. Viele der Anwesenden bekreuzigen sich, manche versuchen auch nur für einen kurzen Augenblick Fabian oder auch nur die Trage zu berühren, doch die Mehrzahl winkt ihm zu, um ihm damit ein herzliches ‚Danke schön‘ anzudeuten.
Im Helikopter selbst hat man die hintere Sitzbank herausgenommen, um für die Krankentrage den nötigen Platz zu schaffen. Mit Präzisionsgeschick zwängen die Träger die Tragbahre in den Hubschrauber, während Marcus Dallmeier im Pilotensitz und Dr. Fritz Eiche den Co-Pilotensitz belegt hat.
Marcus Dallmeier startet den Motor und als dieser seine Betriebstemperatur erreicht hat, kuppelt er die Rotorblätter ein. Diese haben nicht mal ihre erste Schwingung beendet, als die versammelte Menschenmenge in einen gewaltigen Jubelschrei ausbricht, der selbst das laute Geräusch der Rotoren des Helikopters noch übertönt.
Als sich dann der ‚Jet Ranger‘ langsam in die Höhe schraubt, erheben sich Hunderte von Händen himmelwärts, um dem Mann zu danken, der ohne es selbst zu wissen oder gewollt zu haben, zu ihrem Helden geworden ist. Immer wieder und immer lauter werdend bis es fast wie aus einer einzigen Kehle kommend, erschallt ihr Ruf:
„Grácias, Fabiano, Grácias Fabiano.“
Fabian Bauer bekommt von dem unter ihm Geschehenden kaum etwas mit, denn eine leichte Ohnmacht hat momentan Besitz von ihm ergriffen. Dr. Eiche hat sich ihm vollends zugewandt, beobachtet sorgfältig jede seiner Bewegungen und hat mit beiden Händen Fabians linke Hand fest umschlungen.
Unter ihnen im dicksten Menschengewühl hat ein Mann vergeblich versucht, noch vor dem Abflug die Nähe des Hubschraubers zu erreichen. Doch als er das Nichtgelingen seines Versuches einsah, rannte er so schnell er konnte ins nahegelegene Hospital und „borgte“ sich ein übergroßes Leinentuch. Mit diesem und einer Spraykanne schwarzer Farbe rennt er in Richtung des Sportplatzes, den der
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