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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Brast
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befindet, wieder sein Bewusstsein zurück. Mit weitgeöffneten Pupillen schaut er ihr ins Gesicht, während nur ein Wort  seinem Munde entweicht:
    „ M a m a .“
    Schlagartig vergisst Fabian das Metallstück in seiner Seite, vergisst den höllischen Schmerz, der seinen Körper durchdringt. Auf einmal ist ihm klargeworden, welche Fehler er in der Vergangenheit begangen hat. Er will nur noch zurück nach Kanada, zu seiner kleinen Tochter Stefanie und der Frau, in die er sich in den wenigen Tagen ihres Kennenlernens und Beisammenseins hoffnungslos verliebt hat.
    Dr. Fritz Eiche, den er zu seinem engsten Freundeskreis zählt und den er noch auf dem Hinflug von Toronto zur Unglücksstelle in Junin gebeten hat, ist vor wenigen Minuten von seinem Flug aus der Schweiz hier in Junin a ngekommen.
    Obwohl der als Unfallarzt voll ausgebildete Chirurg allerhand in seiner langen Praxis gesehen und erlebt hat, ist er doch erschrocken als er seinen Freund, der Bewusstlosigkeit nahe und mit schmerzverzerrtem Gesicht plöt zlich vor sich sieht.
    Aufgrund seiner sofortigen Anordnung bringt der bereitstehende Sanitätstrupp Fabian Bauer auf einer Tra gbahre unverzüglich in das nur eine kurze Strecke entfernt liegende ‚Apoyo‘ Hospital. In diesem sind zurzeit auch alle schwerverletzten Passagiere und Flugbegleiter der notgelandeten Boeing 777 untergebracht, bevor sie zum Teil in andere naheliegende Krankenhäuser zur Weiterbehandlung gebracht werden.
    Wie zu erwarten, ist das ‚ Apoyo‘ Hospital total überfordert und die aus allen Teilen der Umgebung herbeigerufenen Ärzte bemühen sich unter den limitierten Umständen, die notwendigsten medizinischen und operativen Eingriffe unter allen menschenmöglichen Umständen schnellstens durchzuführen. Danach werden die schwierigsten Fälle den Verletzungen entsprechend per Ambulanz in andere Krankenhäuser im nahen Umkreis zwecks eventueller Spezialbehandlung, wenn notwendig  ja sogar bis nach Lima, weitertransportiert.
    Da momentan den Umständen entsprechend alle Operationsräume im ‚ Apoyo‘ Hospital voll ausgelastet sind, wird in einem anderen angegliederten Raum alles Erforderliche für eine Notoperation an Fabian Bauer vorbereitet. Dr. Fritz Eiche hat sich in Windeseile darauf eingerichtet, das lebensgefährliche Leichtmetallstück aus Fabians Hüfte herauszuschneiden.
    Doch der Schwerverletzte lehnt dies entschieden ab, obwohl sein Freund ihm beizubringen versucht, dass es die momentan einzige Möglichkeit ist, eine auftretende lebensgefährliche Verblutung abzuwenden. Glückl icherweise hat der Blutverlust stark nachgelassen und da Fabian sich trotz Injizierens starker Tranquilizer noch immer einer Ohnmacht nahe fühlt, verdrängt sein Bedürfnis schnellstens nach Hause zu kommen, alle Vorsichtsmaßnahmen seinerseits.
    Nach kurzer Beratung mit Dr. Sanchez, eine andere Wahl scheint ihm sowieso nicht zu bleiben, beschließt Dr. Eiche einen radikalen und gefährlichen Weg, um seines Freundes Wunsch zu erfüllen. Er ist sich darüber im Klaren, dass er das Leichtmetallstück ohne eine vollständige operative Entfernung hier nicht durchführen kann. Selbst das vorsichtigste Herausziehen des Metallteiles aus Fabians Körper könnte durchtrennte Nerven und Adern freilegen und eine nicht zu stillende Verblutung herbeiführen, welches auf unabwendbarem Wege nur die Todesfolge seines Freundes einleiten würde.
    Nach einer weiteren kurzen Absprache mit Dr. Sanchez ziehen die beiden Ärzte alle infrage kommenden Gefahrenpunkte in Betracht, bevor sie sich entschließen, das Metallstück  an der Eintrittsstelle in Fabians Hüfte mit einer Metallschere abzutrennen.
    Während der peruanische Arzt sich mit einem der verantwortlichen Sanitäter aus dem Rettungstrupp bemüht, auf schnellstem Wege eine sterilisierte Blechschere aufzutreiben,  trifft Dr. Eiche die erforderlichen Vorkehru ngen um dem Patienten nach der Abtrennung des Metallstückes vom Körper schnellstens  einen Druckverband  um die Wunde anzulegen. Damit will er erreichen, dass Fabian Bauers Zustand für eine möglichst lange Zeit stabilisiert wird und während des Transportes per Hubschrauber zwischen dem ‚Apoyo Hospital‘ zum ‚Jorge Chavez Airport‘ in Lima und danach der achtstündige ‚Airbusflug‘ mit der „Kärnten“ nach Toronto so problemlos wie nur möglich verläuft.
    Es dauert tatsächlich nicht Mal zehn Minuten bis Dr. Sanchez und der Sanitäter, der eine sterilisierte Blec hschere in seinen

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