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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz Brast
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wertvollen Fracht, sollte er tatsächlich die Kinder gefunden haben, umgekommen.
    Das Umherirren und anfängliche Schreien der Menschen ist jetzt von einer Totenstille abgelöst worden. Die Gedanken der Dorfbewohner als auch der Rettungsmannschaften sind bei den drei Opfern und viele der Per uaner haben ihre Hände gefaltet um ihre Stoßgebete zum Himmel zu senden. Ja und um den da oben anzuflehen, dass er doch noch vielleicht das Leben der Drei auf unerklärliche Weise beschützt hat.
    Doch inzwischen ist auch die Hoffnung auf eine wundersame Rettung selbst bei dem letzten Zweifler auf den Nullpunkt gesunken.
    Fabian verharrt noch einige Minuten über den beiden leblosen Körpern der Kinder. Dann endlich, als er sich erheben will, verspürt er den unmenschlichen Schmerz in seiner linken Seite. Nur mit größter Mühe gelingt es ihm, seine Beine und Arme so zu bewegen, dass er seinen Körper in eine Aufrechtstellung bringen kann.
    Erst jetzt bemerkt er das Leichtmetallstück, das aus seiner linken Hüfte mindestens dreißig Zentimeter herausragt. Obgleich das Metallstück tief in seinem Körper steckt, ist seine Bewegungsfreiheit nicht so stark eingeschränkt, wie er es anfangs vermutet hat.
    Inzwischen hat auch das Mädchen seinen Kopf gedreht und schaut ihn mit ungläubigen Augen an, während der kleine Junge bisher noch nicht das geringste Lebenszeichen von sich gegeben hat. Fabian hilft dem geschockten Kind nun vollkommen auf die Beine, soweit es seine eigene Bewegungsfreiheit zulässt.
    Glücklicherweise scheint es keine sichtbaren körperlichen Schäden davongetragen zu haben. Es hilft ihm sogar beim Aufheben ihres kleinen Bruders, der jetzt zwar heftig atmet, aber in einer tiefen Ohnmacht zu sein scheint. Unter Zuhilfenahme aller noch in seinem Körper übriggebliebenen Kräfte, hebt Fabian den Jungen in seine starken Arme und gemeinsam bewegen sie sich durch das hohe, aber noch nicht in Brand geratene Gras in die Richtung des nur einige hundert Meter entfernten Dorfes.
    Tatsächlich gelingt es dem schwerverletzten Fabian, den kleinen Pedro in seinen Armen haltend und mit dem jungen Mädchen an seiner Seite, die relativ kurze Strecke bis zum Ortsanfang in rund einer Stunde zu bewältigen.
    Im Ort selbst haben sich zwischenzeitlich die Rettungstrupps organisiert und wollen nun versuchen, die fast vollkommen niedergebrannte Absturzstelle zu erreichen. Trotzdem, dass nicht ein einziger der Beteiligten d aran glaubt, Leben in der Stätte der Verwüstung zu finden, hat man beschlossen, alle Gerätschaften, die zur Lebensrettung beitragen könnten, nochmals mit sich zu führen.
    Fertig gerüstet und zum Aufbruch in das unwirtliche Gelände bereit, geschieht für die zum Teil sehr abergläub ischen peruanischen Dorfbewohner als auch für die Rettungsmannschaften ein kleines aber unverhofftes Wunder.
    Wie von Geisterhand teilt sich plötzlich das direkt an die ersten Häuser des Ortes angrenzende mannshohe Gras. Der schwerverletzte Fabian Bauer, ein etwa dreißig Zentimeter langes Metallstück aus seinem Körper herausragend und den kleinen Pedro in seinen Armen tragend, schleppt sich mit dem Mädchen neben ihm an seiner rechten Seite, mit den letzten Kräften, die er seinem Körper abzuringen vermag, auf den dicht zusammenstehenden Menschenauflauf zu.
    Totenstille und Schock beherrschen die Szene. Doch dann zerreißt ein Schrei die unwirkliche Ruhe. Der Schrei einer verzweifelten Mutter, die ihre totgeglaubten Kinder auf sich zukommen sieht.
    „Marissa, Pedro, Marissa, Pedro,“ sie läuft den Ankömmlingen entgegen, stolpert und fällt, erhebt sich, läuft weiter bis sie vor Fabian steht, der ihr ihren bewusstlosen Sohn in die Arme legt, bevor er selbst von Schwäche und Schmerzen übermannt, zu Boden sinkt.
    Einige der direkt neben ihm stehenden Männer bemühen sich, ihm wieder auf die Beine zu helfen. Der vor e twa einer Stunde aus Lima angekommene Chirurg Dr. Jesus Lopez-Cobo ist inzwischen mit dem hiesigen Chefarzt Dr. Pablo Sanchez innerhalb kürzester Zeit an Fabians Seite und beide bemühen sich mit äußerster Konzentration die schlimm ausschauende und heftig blutende Wunde zu behandeln. Nur dann können sie mit einigen Helfern den Schwerverletzten relativ gefahrlos in das nahe liegende Krankenhaus transportieren.
    Währen d der wenigen Worte, die der Arzt mit Fabian wechseln kann, erlangt neben ihm der kleine Pedro, der sich immer noch in den Armen seiner aufgeregten aber trotzdem glücklichen Mutter

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