Nur ein Gerücht
loswerden?«
»Mit Hilfe des ADAC.«
lch öffnete den Kofferraum und holte Wagenheber und Kreuzschlüssel heraus. »Bis die hier aufkreuzen, bin ich längst fertig.«
»Wollen Sie mir beweisen, dass Sie ein Herz haben?«
»Ich will Sie loswerden, nichts weiter!«
»Das könnten Sie einfacher haben.«
»Aber nicht schneller.« Ich befestigte den Wagenheber und kurbelte so lange, bis das Rad in der Luft schwebte! »Leuchten Sie bitte mal mit Ihrer Taschenlampe hierhin! «
»Ich habe keine Taschenlampe!« Hätte ich es nicht besser gewusst, wäre ich auf seinen bedauernden Tonfall hereingefallen.
»Sie waren eben mit einer Taschenlampe im Stall«, sagte ich ungerührt.
»Ich habe keine Taschenlampe und ich war nicht im Stall.«
»Sie lügen!«
Sein Gesichtsausdruck zeigte eher Erstaunen als Empörung. »Warum sollte ich?«
Irritiert sah ich ihn an! »Sie waren wirklich nicht im Stall?« Sein Nein klang überzeugend!
»Haben Sie jemanden aus dem Stall kommen sehen?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich habe bis eben im Auto gesessen und telefoniert! Beim Losfahren habe ich dann bemerkt, dass mit meinem Reifen etwas nicht stimmt.«
Ich ging zu meinem Auto, holte aus dem Handschuhfach eine Stableuchte und drückte sie ihm in die Hand! »Leuchten Sie bitte auf das Rad!«
»Kommt es öfter vor, dass jemand mit einer Taschenlampe durch Ihren Stall geht?«, fragte er, nachdem ich die Radmuttern gelöst und das Rad von der Nabe gezogen hatte!
»Nur bei Stromausfall!«
»Sorgen Sie sich deswegen?«
»Ein bisschen merkwürdig ist es schon.« Mit einem Seitenblick sah ich zum Herrenhaus hinüber, da ich dort eine Tür hatte schlagen hören!
Ausgerüstet mit einem winzigen Regenschirm, kam Hans Pattberg in unsere Richtung. Nachdem er die Situation erfasst hatte, blieb er abrupt stehen! »Hätten auch Bescheid geben können, dass Sie so spät noch hier sind, dann hätte ich gar nicht erst raus gemusst«, sagte er giftig und machte auf dem Absatz kehrt!
»Waren Sie vorhin mit einer Taschenlampe im Stall, Herr Pattberg?«, rief ich ihm hinterher.
»Ich habe Besseres zu tun, als meine Batterien zu verschwenden!«
»Wer war denn dieser Giftzwerg?«, fragte Franz Lehnert, während er dem Alten staunend hinterhersah.
»Der Besitzer des Hofs.« Ich schob das Ersatzrad auf die Nabe und begann, die Radmuttern festzuziehen. Schließlich löste ich den Wagenheber und verstaute das Werkzeug im Kofferraum.
Franz Lehnert ließ das defekte Rad folgen und wischte sich seine Hände mit einem Papiertaschentuch ab! »Möchten Sie auch eines?« Er hielt mir die Packung hin.
»Danke.« Ich zog mir gleich zwei heraus.
»Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll.«
»Indem Sie mich in Zukunft in Ruhe lassen.«
»Darf ich Sie wenigstens nach Hause bringen?«, fragte er bekümmert!
»Nicht nötig!« Mit einer Kopfbewegung wies ich auf meinen Wagen. Normalerweise ging ich selbst bei Dunkelheit den Feldweg entlang, aber der ungebetene Besucher in der Stallgasse hatte bei mir ein mulmiges Gefühl hinterlassen.
»Dann warte ich zumindest, bis Sie eingestiegen sind.« Ich ging um mein Auto herum und schloss es auf! »Wollen Sie sich bei mir einschmeicheln?«, fragte ich über das Autodach hinweg.
»Ich möchte nur sichergehen, dass sich Ihnen heute Abend niemand mehr mit einer Taschenlampe in den Weg stellt!«
Ich winkte ihm zu, setzte mich ins Auto und startete gedankenverloren den Motor. Wer war durch den Stall geschlichen und hatte sich unerkannt davongemacht? Hätte ich nicht so selbstverständlich angenommen, dass es sich um Franz Lehnert handelte, wüsste ich vielleicht jetzt, wer für die Diebstähle verantwortlich war. Ich bog auf die Straße und sah im Rückspiegel Franz Lehnert in entgegengesetzter Richtung davonfahren.
»Was hättest du ausrichten können?«
»Ich hätte den ganzen Hof abgesucht«, meinte Basti empört. Ich hatte ihm von den Ereignissen des vergangenen Abends erzählt, und er machte mir Vorwürfe, weil ich ihn nicht geholt hatte!
»Glaubst du, dass derjenige sein Verschwinden so lange hinausgezögert hätte?«
»Vielleicht hat er sich irgendwo versteckt, um später wiederzukommen! Hast du heute Morgen schon mal einen Blick in die Sattelkammer geworfen und nachgesehen, ob etwas fehlt?«
»Ich glaube nicht, dass es jemand war, der einen Schlüssel zum Stall besitzt! Und ohne wäre er später gar nicht mehr hineingekommen! Ich hatte abgeschlossen!«
Er sah mich zweifelnd an. »Auf jeden Fall
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