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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Glühwürmchen waren im Nu verschwunden.
    »Mir ist gerade eingefallen, dass ich bis jetzt noch gar nicht mit Grace gesprochen hab. Ist es okay, wenn ich reingehe und sie anrufe?«, fragte ich schnell.
    Sie wechselten einen Blick.
    »Natürlich, mein Schatz«, sagte mein Vater und entspannte sich sichtlich. »Mach so lang, wie du willst. Ich koch uns später was Schönes. Irgendwelche speziellen Wünsche?«
    Da ich jetzt wirklich nicht über das Abendessen debattieren wollte, musste eine schnelle Entscheidung her. Ich wählte unser Lieblingsessen. »Wollen wir uns nicht ein Curry holen?«
    »Eine sehr gute Idee.« Sie nickten erfreut. »Ich bestelle dann das Übliche.«
    »Prima«, stimmte ich schon im Gehen zu. Ich konnte spüren, wie Callum versuchte, mit mir Schritt zu halten, als ich zum Haus marschierte.
    »He, Alex, was ist denn los? Geht es dir gut?«
    »Wir beide müssen reden. Jetzt gleich!« Ich konnte nicht verhindern, dass ich aufgeregt klang.
    Ich nahm die Treppe im Sturmschritt und richtete schnell alles her, was ich brauchte. Es wurde schon langsam dunkel, und die Tischlampe warf lange Schatten über uns beide, als Callums Gesicht neben meinem erschien. Eine sorgenvolle tiefe Falte zerfurchte seine Stirn.
    Ich wusste nicht recht, wie ich anfangen sollte, doch ich war mir meiner Vermutung ziemlich sicher.
    »Wenn du eine Aura siehst«, legte ich dann los und achtete nicht auf seinen verdutzten Blick, »was genau siehst du dann?«
    »Das kommt drauf an.«
    »Auf was?«
    »Das hängt alles von der jeweiligen Stimmung der Leute ab. Wenn sie traurig sind, sehe ich einen diffusen tiefvioletten Dunst um sie herum. Sind sie zornig, ist er rot und stärker eingegrenzt. Glückliche Menschen werden von konzentrierten gelben Lichtflecken umspielt. Dadurch ist es für mich relativ einfach, sie einzufangen. Wenn das auch so eine Art diffuser Nebel wäre, wäre das schwierig.«
    Vor lauter Aufregung sprang ich fast vom Stuhl auf.
    »Was ist denn los? Ich verstehe überhaupt nichts mehr!« Callum sah richtig verwirrt aus.
    »Ich kann sie sehen! Ich kann die Aura von meinen Eltern sehen! Ich hab sie erst für Glühwürmchen gehalten, aber das ist Quatsch, oder?«
    Sein Gesichtsausdruck wechselte von überrascht zu besorgt und dann langsam zu absolutem Entsetzen.

19 Begabung
    »Wo liegt das Problem?«, fragte ich verblüfft. »Ich hab gedacht, du würdest dich freuen. Könnte es sein, dass du mir zusammen mit meinen Erinnerungen noch etwas anderes übertragen hast?« Ich konnte mich vor Begeisterung kaum zurückhalten, also warum sah er dann so entgeistert aus? Ich versuchte es wieder.
    »Callum, glaubst du, dass ich recht haben könnte?«
    Er schwieg weiter. Am liebsten hätte ich ihn geschüttelt, um eine Reaktion zu bekommen, aber das ging ja nicht. Stattdessen nahm ich für einen Augenblick das Amulett ab. Sein Gesicht flimmerte und verschwand, war aber sofort wieder da, als ich den Reif erneut überstreifte.
    Sein Blick war scharf. »Tu das nicht«, murmelte er leise. Dann nickte er langsam. »Wenn du wirklich recht hast, ist das furchtbar.«
    »Aber warum denn? Ist doch lustig.« Allmählich jagte er mir Angst ein. »Warum ist das für dich ein Problem?«
    »So zu sein wie wir … das ist nichts Gutes, Alex. Ich dachte, du hättest das verstanden.« Sein Gesicht war aschfahl. »Wann hat es angefangen?«
    »Ich bin mir nicht so sicher. Heute Vormittag, glaube ich, als ich nach Hause gekommen bin. Aber es ist stärker geworden.«
    »Also nicht gleich, nachdem du wieder gesund geworden bist?«
    »Nein, ich glaube nicht.« Allmählich wurde ich sauer. Was war los mit ihm? »Jetzt rede mit mir, Callum. Sag mir, warum du so besorgt bist.«
    Für einen Moment stützte er den Kopf in die freie Hand, dann blickte er mit gequälten Augen auf. Endlich sagte er dann etwas.
    »Was ist denn, wenn dich das Amulett verändert? Es könnte sein, dass es anfängt, seinen Einfluss auf dich auszuüben, selbst wenn du hier auf dieser Seite bist.« Seine Stimme war flach, und er schaute voller Abscheu auf sein eigenes Amulett.
    »Dann erklär mir mal, warum das ein Problem sein könnte.«
    »Willst du trübselig werden, willst du diesen gelben Lichtern nachjagen, diese Erinnerungen stehlen müssen, nur um überhaupt leben zu können?«
    Das wollte ich nicht hören. »Aber ich bin glücklich!«
    »Du hast ja keine Ahnung!«, schrie er schon fast, so dass ich beinahe aufsprang. »Ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass du da

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