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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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können wir nicht sicher sein.«
    Was sollte ich tun? Sie quälte sich mit Sorgen über etwas, von dem ich wusste, dass es nicht noch einmal vorkommen würde. Aber ich konnte ihr ihre Angst nicht nehmen, ohne ihr alles zu erzählen.
    »Ich fühle mich einfach irgendwie besser. Ich weiß nicht, wie ich dich davon überzeugen kann, aber ich weiß, dass das nicht noch einmal passieren wird.«
    Sie sah mich mit klugen Augen an. »Was war los, Alex? Du hast so glücklich gewirkt bis zu dem Tag, als du mit Rob ausgegangen bist, und auch am nächsten Abend warst du noch unglaublich fröhlich. Und dann, nur wenige Tage später, hast du dich wie eine potentielle Selbstmörderin benommen. Dieser Stimmungswechsel war, selbst für dein Alter, dermaßen heftig, dass dein Dad und ich beschlossen, dass wir mit dir reden müssten, aber dann hattest du diesen Unfall.«
    Ich blickte zu Boden. Es erschreckte mich, dass meine Gefühle so deutlich zu erkennen gewesen waren.
    »Als ich dann hörte, was passiert war, habe ich mir natürlich viele Fragen gestellt. Du warst so niedergeschlagen, so unglücklich, dass ich dachte, du hättest vielleicht … genug.« Tränen glitzerten in ihren Augen. »Aber ich konnte nie wirklich glauben, dass du dir jemals das Leben nehmen wolltest. Ich weiß, dass dir klar war, was das für uns bedeutet hätte, und dass überhaupt gar nichts jemals so schlimm sein kann, um das zu tun.«
    Ich nahm wieder ihre Hand und wartete, bis sie mich anblickte.
    »Mum, das würde ich nie machen. Du hast recht, das könnte ich euch allen und auch meinen Freunden nicht antun.«
    »Ich danke dir. So hatte ich dich ja auch eingeschätzt. Doch unter diesen Umständen schoss mir diese Möglichkeit doch durch den Kopf.« Sie schwieg kurz und fügte dann hinzu: »Magst du mir erzählen, was dich so unglücklich gemacht hat? Was genau hat Rob denn getan?«
    Ich war mir immer noch nicht im Klaren, was ich ihr erzählen sollte. »Rob ist ein Nichts, Mum, er ist nicht wichtig. Er hat mit der Sache wirklich nichts zu tun.«
    »Und was war es dann, was dich so durcheinandergebracht hat?«
    »Ich war etwas durcheinander, klar, doch das hat nichts damit zu tun, dass ich krank geworden bin. Und jetzt bin ich auf jeden Fall über ihn weg.« Ich versuchte, möglichst unbeschwert zu klingen, doch wahrscheinlich spürte sie, dass das nicht die ganze Wahrheit war.
    »War es ein Junge? Ein anderer Junge?«
    »Okay, Mum, ich gebe es zu. Ja, es war wegen einem anderen Jungen, einer, den ich echt mochte.«
    Sie wollte noch weiter fragen, aber ich hob die Hand.
    »Bitte, Mum, lass es gut sein. Ich hab schon mehr erzählt, als ich wollte. Das alles ist jetzt überhaupt kein Problem mehr.« Ich hob den Kopf und sah ihr in die Augen, um sie von weiteren Fragen abzuhalten.
    »Ist ja gut. Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Ich möchte nur sicher sein, dass du … also, dass du die Dinge geklärt hast.«
    Ich konnte das zarte Streicheln auf meinem Arm spüren.
    »Mir geht es gut, Mum, wirklich. Es hat da ein Missverständnis gegeben, das aber jetzt aus der Welt ist.«
    Sie nahm meine Hand und störte damit das Streicheln für einen Moment.
    »Also kein Tipp für mich, wer dieser geheimnisvolle Mann ist?«
    »Nein. Sei nicht so neugierig. Schließlich ist das jetzt alles vorbei.«
    Das Streicheln hörte auf, und ich spürte Callums Lippen über meinen Hals streichen.
    »Lass das besser nicht vorbei sein, oder ich küsse dich vor den Augen deiner Mutter«, sagte die Stimme in meinem Kopf lachend.
    »Ich bin froh, dass du das geklärt hast, was auch immer es war. Es ist schrecklich zu sehen, dass dein Kind unglücklich ist, und du kannst nicht helfen. Heute ist das alles so viel komplizierter. Früher wusste ich immer, wie ich dich mit einem Stück Schokolade aufheitern konnte oder so.«
    »Tut mir leid, Mum, aber ich kann nichts dafür, dass ich erwachsen werde.«
    Wieder drückte sie meine Hand. »Nein, mir tut es leid. Ich muss lernen, euch gehen zu lassen. Aber trotzdem werde ich nie aufhören, mir um meine Kinder Sorgen zu machen. Das gehört nun mal zur Stellenbeschreibung einer Mutter.«
    Ich lachte. »Ich weiß. Wir versuchen auch, dich nicht zu sehr zu quälen.«
    »Was das betrifft, versagt ihr alle beide gnadenlos.« Sie lächelte, als sie das sagte, doch ich konnte heraushören, wie bewegt sie war.
    »Und was waren die anderen sicheren Möglichkeiten, mich aufzuheitern, als ich klein war?«, fragte ich, um die Unterhaltung etwas

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