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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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gehörte zu den Lieblingskneipen meiner Eltern, und ich war schon häufig dort gewesen, solange ich mich zurückerinnern konnte. Jedenfalls war es toll, und außerdem gab es dort superleckeres Essen – und so war klar, dass ich zumindest das genießen würde. Dass ich dort zu den Stammgästen gehörte, behielt ich für mich.
    Rob war unterwegs ziemlich aufgedreht und erzählte von dem Kricketspiel gestern Abend. Ich gab an allen richtigen Stellen beifällige Geräusche von mir, und er machte immer weiter, bis es anfing, mich zu nerven. Ich versuchte, mich zusammenzureißen. Ich sollte echt aufhören, alles so kritisch zu hinterfragen, was er sagte, und mich langsam mal ein bisschen amüsieren.
    Das alte Rathaus war ein eindrucksvolles Gebäude. Entlang dem Erdgeschoss gab es einen Säulengang mit einer mächtigen Eingangstür in der Mitte. Der Säulengang führte direkt zu einer breiten imposanten Treppe, die sich teilte und dann von zwei Seiten auf einen wunderschönen Balkon führte. Von der Haupttür zum Restaurant war das leise Summen von Gesprächen zu hören, Gelächter und im Hintergrund unaufdringliche Jazzmusik. Im Raum waren große Vasen mit Lilien zu sehen, und der Duft der Blumen mischte sich mit dem köstlichen Geruch der Speisen.
    »Na, was sagst du?«, fragte Rob.
    »Es ist schön – mir gefällt die Ausstattung.« Der Raum war riesig mit einer endlos hohen Decke und rund einem Dutzend wandhohen Glastüren. Der Abend war warm, alle Türen standen offen, und die leichten Vorhänge bauschten sich bei jedem Windhauch.
    Ich versuchte, angemessen überrascht auszusehen, und ich fand, ich machte meine Sache auch ganz gut, bis mir der Mann am Empfangstisch alles kaputtmachte. Rob hatte sich vorgebeugt, um seinen Namen zu sagen, als der Kellner mich erkannte und anstrahlte.
    »Alex, schön, dich zu sehen!«, rief er aus. »Ist schon eine Weile her. Wie geht es dir?«
    »Ach, wissen Sie, die Prüfungen.« Ich lächelte und guckte dann schnell nach unten.
    »Ein Tisch für zwei auf den Namen Underwood«, verkündete Rob sichtlich durcheinander.
    »Richtig, hier steht’s, und jetzt, wo ich sehe, dass ihr das seid, wollen wir doch mal schauen, ob wir da nicht was machen können.« Er nahm einen Bleistift und strich irgendetwas in dem Reservierungsbuch durch. »So ist es besser: hübsch und ein bisschen mehr für euch.« Er zwinkerte mir zu, und ich spürte, wie ich noch röter wurde. Dann führte er uns durch das gut besuchte Restaurant zu einem wunderbaren Tisch am Fenster mit schönen Lederstühlen. Wir waren eindeutig upgegraded worden.
    Ich hatte Rob noch nie so sprachlos gesehen, und ein bisschen tat er mir leid. »Meine Eltern kommen hin und wieder hierher, und manchmal darf ich mit. Aber dass der sich an mich erinnert …«
    Rob entspannte sich ein bisschen. »Ja, also, ich finde, dann haben deine Eltern einen ganz passablen Geschmack. Meine würden nicht im Traum in ein Lokal wie dieses hier gehen.«
    »Ach, weißt du, die meiste Zeit sind sie ziemlich langweilig – wie halt die meisten Eltern«, sagte ich mit einem breiten Lächeln. »Aber wie bist du auf den Laden hier gekommen?«
    Sogleich legte Rob wieder mit einer verworrenen Geschichte los über einen seiner Freunde, der in einer Band war, die hier einmal gespielt hatte. Ich setzte mein Nicken und die interessierten Geräusche fort. Echt, der Typ kann reden, dachte ich. Und dann schoss mir eine gemeine Idee durch den Kopf, während Rob sich weiter über diese Band, die ich nicht kannte, ausließ. Ich fragte mich, ob ich ihn den ganzen Abend am Plappern halten könnte, ohne auch nur irgendetwas über mein Leben preiszugeben. Das war etwas, das Grace und ich manchmal taten, und mit einigen Mädchen aus der Schule klappte das wunderbar. Man musste nur interessiert klingen und Fragen stellen, und sie redeten immerzu weiter.
    Es stellte sich heraus, dass Rob in diesem Spiel fast zu leicht zu dirigieren war, um noch Spaß daran zu haben. Wir unterhielten uns scheinbar stundenlang, und ich fand alles Mögliche über seine Familie und seine letzten Ferien heraus, was er von den anderen Typen in seiner Klasse hielt und eine ganze Menge mehr. Während des ganzen Essens erzählte und erzählte er. Jedes Mal, wenn die Kellnerin an unseren Tisch kam, lächelte ich sie an, während er seinen Monolog weiterhielt. Die Kellnerin lächelte verständnisvoll zurück, während er sie total ignorierte. Erst als wir schon unseren Kaffee hatten, stellte er mir die

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