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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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richtig schön«, meinte sie anerkennend. »Aber ich wäre vorsichtig damit. Opale, heißt es, bringen Unglück. Das kommt daher, weil sie so leicht zersplittern. Und der hier ist so groß, dass es eine echte Tragödie wäre, wenn er kaputtginge.« Sie drehte meinen Arm hin und her und bewunderte den Stein, als sie kurz aufkeuchte und mich plötzlich fester packte.
    »Mum, was ist los?« Ich wagte kaum zu hoffen. Hatte sie etwas gesehen? Sie blickte intensiv auf den schönen blauen Stein.
    »Sehr seltsam«, sagte sie dann nachdenklich. »Das muss das Licht gewesen sein.«
    »Was denn? Stimmt was nicht?«
    »Nein, alles in Ordnung.« Mum schüttelte den Kopf. »Opale sind seltsame Steine. Unergründlich irgendwie.« Sie blieb kurz still. »Ich würde ihn nicht ständig tragen. Heb ihn für besondere Gelegenheiten auf. Und jetzt … hilfst du mir noch, ein paar von den neuen Kartoffeln auszugraben?«
    Ich half, so schnell ich konnte, und flitzte, sobald ich eine Ausrede fand, in den Schuppen. Doch da drin gab es nichts, was als Spiegel dienen konnte. Selbst die Fenster waren zu schmutzig. Endlich konnte ich mich ganz loseisen und rannte in mein Zimmer in der Hoffnung, Mum hätte in dem Stein etwas gesehen, das bedeutete, er wäre hier. Doch wieder wurde ich enttäuscht – ich war alleine im Spiegel.
    Ich sprang unter die Dusche, um mir den Gartendreck abzuwaschen. Hinterher überlegte ich kurz, ob ich den Armreif in mein Schmuckkästchen legen sollte, doch letztlich konnte ich nicht widerstehen, ihn mir vorsichtig über das Handgelenk zu schieben, wo sich bereits ein blasser Streifen auf meiner leicht gebräunten Haut abzeichnete, wo er gesessen hatte.
    Ich hatte noch keinen Schimmer, was ich zu dem Date mit Rob anziehen sollte. Ich wollte nicht den Eindruck machen, ich wäre leicht zu haben, aber auch nicht bieder und spießig rüberkommen. Nachdem ich eine Stunde lang erfolglos die letzten Ecken des Kleiderschranks durchsucht hatte, tat ich, was ich gleich hätte machen sollen: Ich rief Grace an. Sie kannte all meine Klamotten und sprach schnell mit mir ein paar Möglichkeiten durch. Einige davon mussten wir fallenlassen, weil die dazugehörigen Teile noch nicht den Weg in den Wäschekorb gefunden hatten, und andere Kombinationen lehnte ich schlichtweg ab. Grace bot sogar an, mir mit dem Rad ihr neues Topshop-Kleid vorbeizubringen, aber ich fand, das ging ein bisschen zu weit. Schließlich wählten wir eine Kombination, auf die ich nie von alleine gekommen wäre.
    Ihr Rat war offensichtlich gut, denn sogar mein Vater pfiff anerkennend, als ich die Treppe herabkam.
    »Du siehst umwerfend aus, mein Schatz. Ich hoffe nur, dein Date weiß sich zu benehmen.«
    »Das hoffe ich auch, Dad, wirklich. Du kannst dich darauf verlassen, dass ich ihn sonst zur Schnecke mache.« In dem Moment klingelte mein Handy. »Rob ist da, Dad. Bis später dann.«
    Dad umarmte mich kurz und gab mir einen Kuss auf die Backe, dann ging ich zur Tür.
    »Nächstes Mal kann er ruhig reinkommen und sich vorstellen«, sagte mein Vater spitz.
    »Ja, klar.« Das hätte mir heute Abend gerade noch gefehlt.
    Rob wartete bei laufendem Motor im Wagen und wollte es anscheinend lieber vermeiden, mit meinen Eltern zu sprechen. Ich sprang auf den Beifahrersitz, und er fuhr sofort los.
    »Hi! Nettes Auto.«
    Er grinste. »Na ja, geht so. Aber meine Mutter gibt es mir immer, wenn ich es brauche, und da will ich mich nicht beschweren. So, und jetzt müssen wir unbedingt …« Er lenkte den Wagen in eine Parkbucht gleich bei uns um die Ecke und stellte den Motor ab. »Zeit, um sich richtig zu begrüßen.« Er zog mich zu sich rüber und küsste mich. Ich sträubte mich nicht, fand aber, dass dieses Manöver reichlich geplant wirkte. Aber er roch gut nach Shampoo und Aftershave.
    Ich küsste ihn zurück und versuchte dabei, das richtige Maß zwischen Begeisterung und Zurückhaltung zu zeigen, doch er nahm das sofort als Signal, weiter zu gehen. Als er seine Hand über meinen Körper gleiten ließ, schob ich ihn zurück. »Ich dachte, wir wollten essen gehen«, sagte ich möglichst locker. »Wohin fahren wir denn?« Dankenswerterweise setzte Rob sich gleich zurück in seinen Sitz.
    »Das ist ein echt cooler Laden in Chertsey. Früher war in dem Gebäude das Rathaus. Wahrscheinlich hast du noch nie davon gehört«, fügte er noch hinzu, und ich meinte, einen Hauch von Herablassung herauszuhören.
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Das Lokal, das er beschrieb,

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