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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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einzige Frage, die ihn wirklich interessierte.
    »Also, Alex«, säuselte er und griff nach meiner Hand, während ich geistesabwesend die Zuckerdose von links nach rechts schob, »Cornwall. Das Cottage, das wir in Polzeath mieten, ist nur einen Fußweg vom Strand entfernt. Man kann unglaublich gut surfen dort.« Er hielt kurz die Luft an. »Wie sieht’s aus?«
    »Ich weiß nicht so recht«, sagte ich und versuchte, entschlossen zu klingen. »Nicht, wenn es nur wir zwei sind.«
    »Aber das ist es doch gerade:Da ist niemand, der uns kontrolliert, sturmfreie Bude, lange Nächte, langes Ausschlafen …« Er nahm auch meine andere Hand und blickte mir in die Augen, sein blassblondes Haar schimmerte im Kerzenlicht. »Wir könnten eine Menge Spaß haben.«
    »Ich glaube nicht, dass ich dazu schon bereit bin«, sagte ich. »Ich meine, warum so hastig? Wir haben gerade erst angefangen uns zu treffen.«
    »Alex, nur weil wir nicht schon ewig zusammen sind, heißt das doch nicht, dass ich mir keine Gedanken um dich mache.« Er unterbrach kurz, um meine Reaktion abzuschätzen. »Ich meine, ich mache mir riesige Gedanken um dich.«
    Ich zögerte, weil ich nicht recht wusste, was ich sagen sollte, um ihn nicht zu enttäuschen, doch er beugte sich noch weiter zu mir vor und fummelte an einer Haarsträhne hinter meinem Ohr herum. »Die Wahrheit ist, Alex, ich denke, ich, also – ich denke, ich liebe dich, und ich würde dir gerne zeigen, wie sehr.« Seine dunklen Augen starrten in meine, und während ich noch ganz kurz überlegte, sah ich, wie sich seine Mundwinkel zu einem triumphierenden Lächeln hoben.
    »Rob, wir wissen doch beide, dass das nicht stimmt.« Einen Augenblick wirkte er verdutzt, dann zog er seine Hände weg.
    »Was meinst du damit? Natürlich tue ich das. Schon seit Monaten«, fing er an.
    »Hör mal, ich weiß, warum du mich mit nach Cornwall nehmen willst, während deine Eltern nicht da sind, ich bin doch nicht blöd. Und ich bin mir sicher, dass wir eine gute Zeit haben könnten, wenn wir richtig zusammen wären, aber das sind wir für mich noch nicht lange genug, um ein Wochenende alleine zu verbringen.«
    Sein Gesicht sah aus wie eine Gewitterwolke.
    »Heißt das, du willst nicht mit mir nach Cornwall kommen?« Seine Stimme war plötzlich eisig.
    »Richtig. Das geht mir zu schnell.«
    Er schlug mit der Hand auf den Ledersitz, und das klatschende Geräusch veranlasste die Leute um uns herum, neugierig zu uns herüberzusehen. »Ich hab gedacht, wir hätten eine Abmachung«, zischte er, und sein hübsches Gesicht sah plötzlich hart und rücksichtslos aus.
    »Also ich hatte keine mit dir. Ich mag dich sehr, Rob, ich glaube, ich würde gerne mit dir zusammen sein, aber nicht, wenn das nur nach deinen Bedingungen geht.« Meine Stimme war scharf geworden.
    Er hatte die Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst. »Ich hab doch gesehen, wie du hinter mir hergegafft hast. Du hast mich angemacht. Und jetzt? Das ist nicht besonders nett.«
    Ich schnappte wegen der Ungerechtigkeit dieser Bemerkung nach Luft. »Das ist gemein! Ich bin heilfroh, dass ich rechtzeitig gemerkt hab, wie du drauf bist. Ich glaub, es ist besser, du bringst mich nach Hause.«
    »Na ja, wenigstens hab ich Cornwall nicht an dich verschwendet.« Er lehnte sich zurück, stinkwütend. Ich brauchte ein paar Minuten, um nachzudenken, und stand vom Tisch auf.
    Mit möglichst ruhiger Stimme sagte ich. »Ich geh mal aufs Klo. Bestellst du bitte die Rechnung? Ich bin gleich wieder da.«
    Auf der Toilette gab es eine Schlange, und so hatte ich nicht viel Zeit für mich alleine. Ich war total wütend, daher spritzte ich mir nur schnell etwas kaltes Wasser ins Gesicht, strich mir das Haar glatt und holte tief Luft, bevor ich zurück ins Restaurant ging.
    Rob saß nicht an unserem Tisch, aber die Rechnung lag da und ein paar zusammengefaltete Scheine klemmten darunter. Vielleicht war er auch auf dem Klo? Ich setzte mich wieder an unseren Tisch und blickte aus der Tür auf die Hauptstraße, während ich wartete. Ein Typ überquerte die Straße vor dem Restaurant. Er wirkte seltsam verstohlen und kam mir irgendwie bekannt vor. Tatsächlich überraschte es mich gar nicht mehr, als er den Wagen aufschloss, mit dem wir gekommen waren. Rob konnte offenbar nicht widerstehen, noch mal zurückzuschauen, bevor er einstieg, und ich konnte sehen, dass er gesehen hatte, wie ich ihm nachsah. Schnell tauchte er mit dem Kopf in den Wagen und fuhr los.
    Mir wurde ganz

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