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Nur ein Katzensprung

Nur ein Katzensprung

Titel: Nur ein Katzensprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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andere in Gefahr bringen, weil Sie körperlich nicht fit sind.“
    „Ich werde mich aus den Ermittlungen außerhalb der Dienststelle ausklinken. Ich will nur mitdenken und die Kollegen von hier aus unterstützen, wenn ich kann.“
    „Ich nehme Sie beim Wort. Meine Herren, Holger Sander, männlich, 39 Jahre alt, 195 Zentimeter groß, drei Tätowierungen, wurde gestern kurz vor Mitternacht ermordet. Herr Federer kann uns bisher definitiv bestätigen, dass er zusammengeschlagen und in bewusstlosem Zustand ins Wasser geworfen wurde. Todesursache: Ertrinken. Der Körper wurde durch das Wehr weiter beschädigt. Es ist nicht davon auszugehen, dass der oder die Täter Waffen verwendet haben.“
    Ollner war, wenn das möglich war, noch bleicher geworden.
    Die Kollegen mieden es, ihn anzuschauen. Herbert Heinrich sagte es schließlich laut: „Das waren die Typen von der Bürgerwehr. Das ist die gleiche Handschrift wie bei Ollner.“
    „Nur dass in dem Graben am Feldweg kein Wasser stand.“
    Grimmig sagte Guntram Schnitter: „Wir müssen dem endlich ein Ende bereiten.“
    „Meine Herren, ich bitte um Ruhe. In welchem Zusammenhang könnte Holger Sander mit den Kindesentführungen stehen? Und verraten Sie mir bitte, wie die Bürgerwehr darauf gekommen sein soll, während wir noch im Dunkeln tappen.“
    Herbert rief: „Von mir haben sie nichts mehr erfahren, ehrlich. Seit Ollner habe ich keinen Kontakt zu Schwarze gehabt.“
    „Das behauptet auch niemand.“
    Stefan meldete sich. „Wir haben eben, bevor wir zur Besprechung kamen, Sanders Adresse überprüft. Er wohnt bei Detlef Hanske.“
    „Das ist ja interessant.“
    „Warum ist uns das nicht früher aufgefallen?“
    „Deshalb hat er mich bei meinem ersten Besuch nicht ins Haus gelassen“, sagte Kofi.
    „Aber du bist doch nach dem Überfall drin gewesen“, warf Herbert ein.
    „Stimmt. Zuerst hat er versucht, mich im Windfang abzufertigen. Nach seinem Zusammenbruch habe ich mich kurz umgesehen. Da war nichts Auffälliges. Allerdings habe ich nach Spuren von Kindern, abgeschlossenen Zimmern und so gesucht.“
    „Meine Herren, Hanske und die Behausung Sanders stehen damit auf Punkt eins Ihrer To-do-Liste.“
    Guntram wartete nicht, bis sein Vorgesetzter zu Ende gesprochen hatte. „Jetzt verstehe ich auch, warum es Hanske am Sonntagabend so eilig hatte. Sein Lover hat ihn abgeholt. Er wollte von den abholenden Eltern nicht mit ihm gesehen werden und ist deswegen sofort eingestiegen und losgefahren, ohne sich um Kelvin zu kümmern.“
    „Er hat ausgesagt, dass Frau Jänicke ihn nervt, weil sie ihm immer auf die Pelle rückt. Vielleicht hat sie ihm wirklich nachgestellt, und der Trainer wollte ihr auf keinen Fall in Begleitung seines Freundes begegnen.“
    „Moment“, wandte Mausig ein, „bisher wissen wir nur, dass sie in einem Haus gewohnt haben. Über ihre sexuelle Orientierung liegen uns keine Fakten vor.“
    „Ich sehe bei beiden kein Motiv“, sagte Kofi leise.
    „Eifersucht!“, schlug Herbert vor.
    „Auf Kelvin vielleicht, aber was ist mit Emma oder Hilmar?“, überlegte Stefan.
    „Geld jedenfalls nicht. Es gab nie Lösegeldforderungen.“
    „Perverse brauchen kein Motiv. Die sind einfach pervers.“
    „Meine Herren, ich schlage vor, dass Herr Ollner sich mit den Lebensgeschichten von Detlef Hanske und Holger Sander beschäftigt, während Herr Schnitter und Herr Kayi sich das Haus vornehmen. Herr Heinrich, Sie nehmen bitte Kontakt zu Herrn Schwarze auf und bringen ihn zu mir. Danke.“
    In dem Moment klingelte Kofis Handy. Er schaute auf das Display und rief: „Das könnte wichtig sein. Bitte warten Sie noch einen Moment. Kofi Kayi, guten Morgen.“
    …
    „Verstehe. Danke. Super. Schickst du mir die IP-Adressen als SMS? Klasse. Öhm. Die Adresse von Holger Sander?“ Kofi sah Mausig fragend an. Der zuckte mit den Schultern. „Das müssen Sie entscheiden.“
    „Hör mal, Magdalena. Ich ruf’ dich in einer Stunde zurück.“
    …
    „Klarer Fall, du bekommst die Infos als Erste.“
    …
    „Ja, bis bald.“
    …
    „Spätestens in einer Stunde. Ciao.“
    „Ich nehme an, das war Magdalena Kelbig vom NDR?“, fragte Lothar Mausig.
    „Wir sind zusammen zur Schule gegangen“, erklärte Kofi.
    „Ich weiß“, antwortete Mausig. „Was hat sie gesagt?“
    „Beim NDR und bei den anderen Sendern wahrscheinlich auch sind drei E-Mails eingegangen, in denen Fotos von Kelvins Leiche am Fundort angeboten wurden. Sie wurden jedenfalls auf allen

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