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Nur ein Katzensprung

Nur ein Katzensprung

Titel: Nur ein Katzensprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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Umgebung. „Lass uns vorher einmal um das Haus herumgehen und in alle Fenster gucken. Wir wollen Hanske ja nicht in der Badewanne überraschen, oder?“
    „Warum nicht? Dann läuft er wenigstens nicht davon.“
    Gemeinsam umrundeten sie das Haus und schauten in alle Fenster im Erdgeschoss. Kofi rackelte sogar an der Terrassentür. Abgeschlossen. Insgesamt sah das Haus verlassen aus.
    „Warte einen Augenblick. Ich gucke mal in die Garage“, sagte Kofi.
    Als er zu Guntram zurückkam, sagte er: „Scheinbar ist er unterwegs. Ich denke, du solltest jetzt dein Spezialwerkzeug zum Einsatz bringen.“
    Schnitter nickte. Während er mit seinem Dietrich die Tür öffnete, stand Kofi hinter seinem Rücken und beobachtete die Nachbargrundstücke. Da die Gardine am Haus gegenüber schon wieder verdächtig wackelte, winkte er freundlich. Keine Reaktion.
    „Wir können eintreten.“
    Sie blieben im Windfang stehen und klopften noch einmal an.
    Kofi rief: „Hallo Herr Hanske, ich bin’s, Kommissar Kayi. Darf ich hereinkommen?“
    „Kommen Sie nur, ich bin im Wohnzimmer“, antwortete Guntram laut.
    Kofi buffte ihm auf die Schulter. „Bist du verrückt? Wenn die gesehen haben, dass er weggefahren ist, rufen sie die Polizei.“
    „Quatsch, den mag hier keiner. Außerdem sind wir mit einem Polizeiauto gekommen, schon vergessen? Wir sind per se die Guten.“
    Schnitter schloss die Tür hinter ihnen. Dann folgte er Kofi in den Flur.
    „Keine Jacke an der Garderobe. Dafür stehen da Hausschuhe.“
    „Er scheint tatsächlich nicht zu Hause zu sein.“
    „Wir gucken uns zuerst im Erdgeschoss um. Danach gehe ich nach oben und du in den Keller, okay?“, fragte Kofi.
    „Ist mir recht.“
    In der Küche stand eine Tasse auf dem Abtropfbrett. Die Spülmaschine war vollgeräumt und müffelte ein wenig, als Kofi die Klappe aufzog. Nach der Menge Geschirr zu urteilen, die sich darin befand, lebten hier wenigstens fünf Personen.
    Kofi blieb vor der Tafel stehen, auf der Hanske augenscheinlich notierte, was er einkaufen musste. „Ist das eine Handschrift oder zwei?“
    Guntram zuckte mit den Achseln. „Ich würde sagen: zwei.“
    „Ich gehe nach oben. Bis gleich.“
    Kofi ging direkt ins Badezimmer. Ein Aftershave, eine Zahnbürste, keine Haarbürste, keine Zahnpasta. Er schaute in das Schränkchen unter dem Waschbecken. Es fehlten einige Handtücher. Auch hing der Bademantel nicht mehr an der Tür.
    Kofi kam ein Verdacht. War Hanske nicht zum Einkaufen? Er rannte ins Schlafzimmer. Die Kleiderschranktür stand halb offen, auf dem Bett war der Abdruck eines schweren, rechteckigen Gegenstands zu sehen. Zwei Socken und eine Unterhose waren in einer nicht ganz zugeschobenen Schublade eingeklemmt.
    Kofi öffnete die Tür des Kleiderschranks und prüfte schnell die Größenangaben in den Pullovern. Der kleinere Stapel im obersten Fach bestand aus lauter Pullis in der Größe 44/46 oder L. In den Pullis im Fach darunter, das vollgestopft war, stand 50/52 oder XL auf den Etiketten. Entweder lebten hier zwei Männer oder Hanske hatte kräftig zugenommen und den oberen Stapel für bessere Zeiten aufbewahrt.
    Kofi schaltete das Deckenlicht ein und schaute sich die Kopfkissen an. Beide benutzt. Verschiedenfarbige Haare darauf. Das musste ausreichen.
    Er sauste die Treppe hinunter und rief: „Hast du etwas gefunden?“
    Schnitter kam ihm auf halbem Weg entgegen. „So wie es aussieht, fehlen zwei Koffer. Der Typ ist stiften gegangen.“
    „Du hast recht. Kleidung fehlt auch.“
    „Meinst du, er hat Holger Sander umgebracht?“, fragte Guntram.
    „Ein Eifersuchtsdrama? So wie Sander zugerichtet war, müsste das aber ein sehr heftiger Streit gewesen sein.“
    „Vielleicht hat der Hanske rausgefunden, dass sein Lover die Kinder entführt hat.“
    Kofi sah ihn einen Moment lang verblüfft an. Dann pfiff er. „Das wäre allerdings ein starkes Motiv. Wie dem auch sei. Wir rufen Stefan an und bitten ihn, Hanske zur Fahndung auszuschreiben.“

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    „Hanske ist verschwunden? Ich gebe das sofort weiter. Herbert ist gerade mit Gerd Schwarze zurückgekommen. Wollt ihr zuhören, wenn Mausig ihn befragt?“, fragte Stefan Ollner.
    „Wir sind spätestens in fünfzehn Minuten da. Bis gleich“, antwortete Kofi.

    „Sie sind in Mausigs Zimmer und warten auf uns.“
    „Danke“, sagte Kofi. Er warf seine Jacke über die Stuhllehne und stürmte weiter. Ollner hatte sich langsam erhoben und folgte ihm vorsichtig. Kofi hatte die Tür bereits geöffnet

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