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Nur ein Katzensprung

Nur ein Katzensprung

Titel: Nur ein Katzensprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Hartmann
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blass aus. Hatte er ihm vor zwei Stunden überhaupt zugehört? Jetzt sprach er gepresst.
    „Sieht dir gar nicht ähnlich. Willst du ihr ein Interview geben?“
    „Es geht um das Foto.“
    „Das Foto?“
    „Kelvin im Gras, Magdalena Kelbig besorgt uns die Adresse des Fotografen, hoffe ich jedenfalls.“
    „Dann fahr los.“
    „Schaffst du das? Ich könnte dich vorher nach Hause fahren.“
    „Sonst noch was?“

    Magdalena wartete vor Hellers Krug auf sie. Kofi stellte sie vor. Er bemerkte, dass Stefan noch fahler wirkte, und bugsierte die beiden in die Gaststube.
    Sie setzten sich so, dass niemand sie hören konnte, wenn sie ausreichend leise sprachen.
    Magdalena legte einen kleinen Zettel auf den Tisch. „Wir haben eine E-Mail-Adresse, über die insgesamt drei Mails versandt wurden. Eine Anfrage, ob wir Interesse haben, eine mit der Forderung nach Geheimhaltung der Quelle und eine mit den Fotos an sich. Danach nichts mehr.“
    Sie platzierte drei Blätter nebeneinander auf dem Tisch. Kofi nahm den ersten Ausdruck zur Hand. „Web.de, da kann sich jeder anmelden.“
    „Wir haben auch zwei IP-Adressen.“
    „Schon besser. Woher?“
    Magdalena wand sich ein wenig. „Sagen wir mal, es handelt sich um eine Sicherheitsvorkehrung. Uns werden oft dubiose Dinge angeboten. Da ist es gut, sich abzusichern. Unsere Profis haben da so ihre Möglichkeiten.“
    Stefan Ollner hielt sich an seiner Kaffeetasse fest und betrachtete Magdalena aufmerksam. „Kofi hat mir gesagt, dass Ihr Sender die Rechte an den Bildern besitzt. Das klingt für mich so, als hätten Sie dafür bezahlt.“
    Magdalena sah ihn verblüfft an. „Da sagen Sie was.“ Sie sprang auf, drängte sich an Ollner vorbei und bemerkte: „Ich bin gleich zurück, muss das checken.“
    Kofi lehnte sich zu Stefan hinüber. „Geht es dir wirklich gut?“
    „Einigermaßen. Vielleicht sollte ich etwas essen. Meinst du, hier gibt es noch eine Kleinigkeit?“
    „Ich frage für dich.“
    Stefan Ollner entschied sich für eine Maronencremesuppe und kross gebackenes Kräuterbaguette. Er genoss jeden Löffel. Kofi klopfte mit den Fingernägeln auf den Tisch. „Wo bleibt sie so lange?“
    Als Magdalena zurückkam, trug sie einen Mantel und hielt einen Koffer in der Hand. „Ich muss nach Hannover, die verarschen mich.“ Sie zeigte auf den Zettel. „Kümmert ihr euch um die IP. Morgen früh, spätestens nach der Morgenrunde, bin ich zurück.“ Sie drückte ihm eine Visitenkarte in die Hand. „Gib mir deine Handynummer.“
    Sie speicherte die Nummer direkt ein und rauschte ab.
    Kofi und Stefan blieben sitzen und bestellten sich ein Bier, obwohl Kofi das für einen Fehler hielt. Sicher hatte man Stefan Schmerzmittel gegeben. Hoffentlich klappte er ihm nicht zusammen.

    Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012

Holzminden
Samstag, 5. November 2011
gegen 6.30 Uhr

40
    Eigentlich wollte Kofi heute ausschlafen. Er hatte dieses Wochenende komplett frei. Ausschlafen, ein wenig Musik hören, ordentlich frühstücken gehen und danach am besten wieder ins Bett – oder in die Stadt spazieren und ein bissschen Kräutersalz besorgen. Er verstand nicht, warum er wach war, bevor es richtig hell wurde. Senile Bettflucht fing doch nicht mit 27 an, oder?
    Er zog sich die Decke über den Kopf und drehte sich auf die andere Seite. Doch es half nichts. Er war putzmunter.
    Als das Telefon klingelte, stand er unter der Dusche. Er hörte es trotzdem und wusste sofort, dass er dieses Wochenende nicht frei haben würde. Sein Gehirn war nur noch in der Lage, wie in einer Endlosschleife einen Namen zu produzieren, der in seinen Ohren dröhnte. Emma, Emma, Emma.
    Er musste den Kopf schütteln und sich die Ohrmuscheln reiben, bevor er in der Lage war zu verstehen, was ihm der Einsatzleiter mitteilen wollte.

    Kofi kam sich vor wie in einem „Tatort“ oder bei „CSI“. Er hatte seinen Wagen hinter der HAWK abgestellt und eilte auf den Ort zu, an dem ein Hundeliebhaber vor rund einer Stunde die Leiche gefunden hatte. Die Blaulichter, die sich in den Fenstern der Häuser spiegelten, die Halogenscheinwerfer, die ein unirdisches Licht verbreiteten, und die Absperrbänder, die müde im Wind flatterten, verliehen dem Wasserlauf Thriller-Atmosphäre. Kofi schüttelte sich. Obwohl er seinen Parka übergeworfen hatte, fröstelte er.
    Er trat an das Trassierband heran und versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen. Links von ihm befand sich die Gaststätte mit

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