Nur ein kleines Intermezzo?
seufzte. “Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich bewundere und respektiere?”, fragte er und hätte sie am liebsten an sich gezogen, um sie zu trösten. “Was du tust, ist wichtig, und du überstehst alles.”
“Du hast keine Ahnung, wie viele Kaffeetassen ich pro Jahr verbrauche”, gestand sie. “Nur gut, dass mein Büro ziemlich abgelegen ist. So erfährt niemand, wie viel Geschirr ich zerschmeiße.”
Er merkte, dass sie die Stimmung auflockern wollte. “Hilft es?”
“Gar nicht.”
“Hilft etwas anderes?”
“Erfolge”, entgegnete sie spontan, ohne zu überlegen. “Jeder noch so kleine Sieg treibt mich wieder an.”
“Tony könnte jetzt auch einen Sieg brauchen”, stellte er fest.
“Den bekommt er. Daran glaube ich ganz fest.”
“Von tiefstem Herzen?”, fragte er. “Oder weil du nur so morgens aufstehen kannst?”
“Wahrscheinlich beides”, erwiderte sie seufzend. “Kann ich etwas für dich tun? Möchtest du zum Abendessen zu mir kommen, oder sollen wir ins Kino gehen, uns einen netten Film ansehen und für zwei Stunden die bittere Wirklichkeit vergessen?”
Mack schüttelte den Kopf. Er brauchte ihre Nähe, doch das machte ihm gleichzeitig Angst, und genau wie Beth war er daran gewöhnt, allein mit seinen Gefühlen fertig zu werden.
Sie nickte. “Ruf mich an, wenn du es dir anders überlegst.”
“Danke.” Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. “Schlaf dich heute Nacht aus. Morgen früh hörst du von mir.”
Er fühlte, dass sie noch dastand, als er wegfuhr, und geriet in Versuchung, umzukehren. Sie hätten sich aneinanderklammern können, doch letztlich brauchten sie etwas anderes.
Sie brauchten einen Hoffnungsschimmer für Tony – oder Kraft, falls sie ihn verlieren sollten.
Beth sah Mack nach. Sie verstand, warum er allein sein wollte, aber er hatte unendlich traurig ausgesehen. Impulsiv griff sie nach dem Handy und wählte Melanie Carltons Nummer.
“Beth!”, rief Melanie fröhlich. “So bald habe ich nicht mit Ihrem Anruf gerechnet.”
“Eigentlich rufe ich wegen eines Gefallens an”, erwiderte Beth und erklärte, was mit Tony los war und wie sich das auf Mack auswirkte. “Könnten Sie Richard dazu bringen, nach ihm zu sehen? Er will zwar allein sein, aber ich glaube, er könnte seinen Bruder jetzt brauchen.”
“Sicher”, versprach Melanie sofort. “Warten Sie einen Moment, ich rufe Richard an. Dann können wir beide Pläne machen. Sie brauchen bestimmt auch ein offenes Ohr.”
“Danke.”
Melanie meldete sich kurz darauf wieder. “Erledigt”, berichtete sie. “Richard verständigt Ben und macht sich dann auf die Suche nach Mack. Und er wird sich nicht abweisen lassen.”
“Ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen kann.”
“Jederzeit”, versicherte Melanie. “Da die Jungs beschäftigt sind, könnten wir doch zusammen essen gehen. Was halten Sie davon?”
Beth war erschöpft, aber durch Melanie konnte sie vielleicht den Mann besser kennenlernen, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. “Sagen Sie mir, wann und wo.”
“Ich komme zu Ihnen. In Georgetown gibt es ein Lokal, das Richard und ich lieben.” Sie nannte ein Restaurant in der Nähe von Beths Haus. “Dort könnten wir uns um sieben treffen. Einverstanden?”
“Perfekt.”
“Und ich werde keine neugierigen Fragen stellen”, fügte Melanie hinzu. “Natürlich höre ich mir aber gern alles an, was Sie über sich und Mack zu erzählen haben.”
Beth lachte über Melanies Versuch, nicht zu viel Neugierde zu zeigen. “Ich werde Sie an Ihr Versprechen erinnern.”
“Ach Mist”, entgegnete Melanie, “dann muss ich Sie mit Wein abfüllen, bis Sie mein Versprechen vergessen.”
“Dachte ich es mir doch.”
“Trotzdem wollen Sie sich mit mir treffen? Sie sind eine tapfere Frau”, fand Melanie.
“Nicht tapfer, aber überzeugt, dass ich mit Ihnen fertig werde. Bei Destiny bin ich mir da nicht so sicher.”
“Dann schlage ich nicht vor, dass wir sie auch einladen”, scherzte Melanie. “Außerdem ist es schön, ausnahmsweise noch vor Destiny zu erfahren, was sich in dieser Familie tut. Die Tante meines Mannes hat ihre Augen und Ohren einfach überall.”
“Ach ja, erinnern Sie mich, dass ich Sie wegen Pete Forsythe etwas frage”, bat Beth.
“Das kann ich Ihnen gleich sagen. Destiny ist für den Artikel verantwortlich. Darauf würde ich mein erstes Kind verwetten, und das sage ich angesichts meines Zustandes nicht leichtfertig.”
“Mack war sich in dem Punkt auch
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