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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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wie Reverend Waters, dann hatte ich einige Fragen an sie.
    Schnell holte ich die Plastiktüte wieder aus der Mülltonne, rannte nach oben und machte meine Tür sorgfältig zu, bevor ich den Inhalt der Tüte auf den Boden kippte. Bald hatte ich die Karte gefunden. Klein und weiß, und mit dem Logo von St. Paul’s in einer Ecke.
    Reverend Veronica Waters
    Ich schaute auf die Telefonnummer, dann rappelte ich mich wieder hoch und nahm den Brief von meinem Tisch. Dieselbe Handynummer.
    Mit einem Plumps setzte ich mich wieder hin. Das war sie, doch was hatte es zu bedeuten? Und warum war sie so scharf darauf, mit mir zu reden? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Ich nahm mein Telefon und tippte ihre Nummer ein.
    »Hallo, hier Reverend Waters.« Die Stimme war warm und freundlich.
    Ich schluckte schwer. »Ich bin’s, Alex.« Mein Mund war so trocken, dass kaum mehr als ein Flüstern herauskam. Ich hörte ein scharfes Luftholen, und dann war es einen Moment still.
    »Alex, Gott sei Dank! Wir müssen wirklich unbedingt miteinander reden. Du weißt, wer ich bin, nicht wahr?« Ihre Stimme wurde zurückhaltender.
    »Ich bin gerade dahintergekommen.«
    »Ich bin sicher, das ist ein Schock für dich, aber wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich kann jetzt nicht so gut reden. Ich sitze im Zug nach Shepperton.«
    »Was! Was soll das denn?«
    »Du bist doch immer weggelaufen. Was blieb mir denn anderes übrig?«
    Sie durfte nicht zu uns nach Hause kommen, jedenfalls nicht, solange Mum da unten rumwuselte. »Nicht hier«, brummte ich und dachte schnell nach. »Ich werde Sie am Gartencenter am Anfang der Straße treffen.« Ich wollte wirklich nicht irgendwo mit ihr alleine sein, und im Gartencenter waren bestimmt jede Menge Leute.
    »Ich bin in ungefähr einer Stunde da«, meinte sie.
    »Ich sage Callum, dass er uns dort treffen soll. Im Moment ist er fort, um zu sammeln.«
    Plötzlich klang sie scharf. »Nur wir, Alex, das ist wirklich wichtig. Es gibt da Dinge, die wir unbedingt besprechen müssen, die gerade jetzt kein anderer mitkriegen darf.«
    »Also, dann sag ich ihm, dass ich Sie treffe. Er macht sich sonst Sorgen.«
    »Bitte erzähle ihm und allen anderen Versunkenen nichts davon! Hör dir wenigstens erst an, was ich zu sagen habe. Das kann doch nicht schaden?« Sie sprach sehr entschieden und sehr ernst.
    »Genau das hat mich schon einmal ganz schön in Schwierigkeiten gebracht«, knurrte ich mehr zu mir selbst und dachte daran, wie mich Catherine mit einer dicken Ladung Lügen über Callum gefüttert und damit einen Keil zwischen uns getrieben hatte. »In Ordnung. Ich treffe Sie dann gleich. Kommen Sie zum Café.«
    Dann war die Leitung unterbrochen. Ich ließ mich wieder auf meinen Futon plumpsen und rieb mir die Schläfen, um die aufziehenden Kopfschmerzen abzuwehren. Warum musste denn alles so kompliziert sein? Ich hasste es, Callum gegenüber nicht offen sein zu können. Das war in den letzten paar Tagen zu oft vorgekommen. Ich fragte mich, was nur so ernst und gefährlich war, dass sie es mir am Telefon nicht sagen konnte, und warum sie so darauf bestand, dass ich Callum und den anderen Versunkenen nichts von ihr erzählte. Sie war doch bisher gar nicht so schwer zu finden gewesen, wenn sie die ganze Zeit in St. Paul’s rumhing. Doch ich konnte einfach nicht dahinterkommen. Ich musste warten.
    Es gab eine Menge zu tun. Ich fing wieder an, im Internet nach Informationen über Lucas zu suchen. Doch es war schwierig, irgendetwas zu erwischen, das über die grundsätzliche Geschichte hinausging. Die Informationen über sein Leben waren sehr dürftig, da es schon so lange her war, und einige davon wirkten, als wären sie erfunden. Ich war schon fast so weit aufzugeben, als mein Handy den Eingang einer SMS meldete.
    Ich nahm es, um zu sehen, wer es war, und hoffte, von einer meiner Freundinnen abgelenkt zu werden.
     
    Hi, hoffentlich bist du gut heimgekommen. Bin morgen in Richmond und frag mich, ob du Lust auf einen Drink hast? Max
     
    Die Erinnerung an Max’ unbeschwertes Lächeln überrumpelte mich, und einen Augenblick lang war ich von der Vorstellung überwältigt, etwas ganz Normales mit einem unkomplizierten Menschen zu unternehmen. Ich seufzte und las die Nachricht noch einmal.
    »Das war aber ein tiefer Seufzer. Was hast du herausgefunden?« Callums seidige Stimme war zurück in meinem Kopf, und ich lächelte. Welcher Mist auch da sonst noch laufen mochte, Callum

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