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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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sanft über meinen Arm. Die gelbe Aura über seinem Kopf tanzte strahlend. »Hast du Lust mitzukommen? Dir würde es da gefallen.«
    »Rob, darüber haben wir jetzt schon ein paarmal gesprochen, und ich ändere meine Meinung nicht. Nur weil ich hier bin, ändert sich nichts daran.«
    Er wollte gerade antworten, als hinter der Mauer ein mächtiger Krach entstand, der uns beide von unseren Stühlen auffahren ließ. Sein Kaffee ergoss sich über den Tisch, und das meiste davon landete in meinem Schoß.
    »Was zum Teufel war das denn?«, rief er, während das seltsame Gebell weiterging. Es klang stark nach Tieren, die versuchten, sich gegenseitig umzubringen.
    »Vielleicht sind das die Hirsche, die im Park kämpfen. Er liegt ja direkt hinter der Mauer«, versuchte ich den Krach zu überbrüllen. Dann hörte es so plötzlich auf, wie es angefangen hatte, und ich hörte mich in die Stille schreien: »Mann, sind das vielleicht laute Viecher.« Dann schaute ich an mir runter. »Hm, Rob, ich sehe wohl ziemlich schlimm aus. Ich muss nach Hause und mich umziehen.«
    »Es tut mir leid«, meinte er und zeigte auf meine nasse Hose. »Wenn du magst, kannst du mit zu mir nach Hause gehen und dort trocknen.« Ich wollte das Angebot schon annehmen, denn es wäre eine ausgezeichnete Ausrede, ihn dazu zu bringen, nach der Adresse zu suchen. Doch da fuhr er fort: »Heute sind alle weg. Wir hätten die Wohnung ganz für uns allein.«
    »Danke, Rob. Aber ich gehe besser heim. Wenn du nach Hause kommst, suchst du dann die Adresse für mich?«
    Er sah enttäuscht aus, und für einen ganz kurzen Moment fragte ich mich, ob der Kaffee wirklich so unbeabsichtigt auf meiner Hose gelandet war. »Aber klar. Gehen wir?«
    Als wir auf den Eingang des Cafés zugingen, blickte ich in das spiegelnde Glas, und das Prickeln in meinem Handgelenk war wieder da. Callum befand sich direkt hinter mir und grinste breit.
    Offensichtlich hatte es ihm Spaß gemacht, die Hirsche gegeneinander aufzustacheln.
     
    Im Zug fing der Kaffee an zu trocknen und ließ alles, was ich anhatte, klebrig und unangenehm werden. Eigentlich wollte ich gar nicht nach Hause gehen, da ich nicht wusste, wann Max aufbrechen wollte, aber mir blieb keine Wahl. Der Zug glitt an langweiligen Bürogebäuden und Vorstadthäusern vorbei, und während ich aus dem Fenster blickte, suchte ich krampfhaft nach anderen Möglichkeiten.
    In einem Bahnhof wechselte ein Mann in gelber Jacke auf dem Bahnsteig die Werbung. Er zog die Plakate herunter, die für die letzten Blockbusters aus Hollywood warben. Wie sich die Dinge doch geändert hatten. Nur wenige Monate vorher wäre ich aus dem Zug gesprungen, um mit dem Typ zu verhandeln, ob ich eines von den alten Postern bekommen konnte, um es zu der Sammlung an meiner Zimmerwand zu hängen. Aber jetzt nicht mehr. Jetzt gab es reale Dramen, die mich in realen Beschlag nahmen.
    Ich holte mein Handy heraus und überlegte, ob ich Catherine eine SMS schreiben sollte. Doch mir fiel einfach nichts ein, womit ich sie zwingen konnte, mit mir zu reden. Und so war nur anzunehmen, dass ich die Dinge mit einem missglückten Versuch nur noch schwieriger machen würde. Seufzend legte ich das Handy in den Schoß und schaute wieder aus dem Fenster. Als es sich ein paar Sekunden später meldete, war ich sofort dran.
    »Grace, du glaubst ja gar nicht, wie gut es tut, deine Stimme zu hören!«
    »Hi Süße, hast du immer noch Probleme mit den Knaben?«
    »Die größten! Sobald du zurück bist, langweile ich dich unerbittlich damit. Ich brauche Hilfe.« Als ich das aussprach, merkte ich erst, wie dringend ich mit ihr reden wollte, um meine Theorie zu überprüfen, aber auch um endlich mal wieder einen Mädelsschwatz zu haben. »Wann kommst du zurück? Heute Abend?«
    »Ich bin schon da. Die Fahrt durch Frankreich ging schneller, als wir erwartet hatten, und statt noch einmal dort zu übernachten, haben wir gestern Abend noch die Fähre erwischt und sind gegen Mitternacht nach Hause gekommen. Also, was gibt’s? Bist du mit Max zusammen, oder ist mit Callum noch alles in Ordnung?«
    »Ehrlich gesagt, es hat eine Reihe von Komplikationen gegeben.«
    »Komplikationen? Wie kann es denn noch komplizierter werden? Ich komm jetzt rüber!«
    »Hör mal Grace, ich bin gerade dabei, in Shepperton aus dem Zug zu steigen. Kann ich nicht einfach in den Bus hüpfen und zu dir kommen? Es könnte sein, dass einer der Komplikationsfaktoren immer noch bei uns zu Hause ist.«
    »Ja, klingt gut!

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