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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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ziemlich der letzte Ausweg.«
    Grace hörte auf zu schreiben und hob den Kopf. »Und die wäre?«
    »Rob hat angeboten, mich hinzubringen.«
    »Bist du verrückt? Du weißt doch, worauf er scharf ist?«
    »Ja«, antwortete ich unglücklich. »Aber immerhin komme ich dann dorthin. Ich muss nur sehr entschieden mit ihm sein.« Ich wusste, das würde der totale Albtraum, aber es wäre ein Mittel zum Zweck.
    »Das funktioniert nie. Aber«, sagte sie und kaute auf dem Ende ihres Stifts, »es gibt natürlich eine Alternative, an die du noch nicht gedacht hast.«
    »Was? Irgendwas Besseres als Rob?«
    »Frag mich doch mal. Ich könnte dich heute Nachmittag da hinfahren.«
    »Wirklich? Aber was ist mit …?« Ich brach ab, als sie die Hand hob.
    »Wenn ich es nicht könnte, hätte ich es nicht angeboten. Wie sieht’s aus? Bereit für eine Autofahrt?«
     
    Es war erstaunlich leicht, alles vorzubereiten und unsere Ausreden loszuwerden. Ein bisschen schwierig war es, sich von Jack und Callum zu verabschieden. Besonders für Grace, die ja Jack zum letzten Mal vor ihrer Abreise in die Ferien getroffen hatte. Sie hatten gerade mal eine Stunde zusammen, mehr nicht, bevor Grace losfuhr, um mich abzuholen. Ich bekam es hin, kurz mit Callum zu sprechen.
    »Ich verstehe deine Hektik nicht«, beschwerte er sich und hatte Mühe, sein Amulett an meinem zu halten, während ich durch mein Zimmer wirbelte und Klamotten und anderen Kram in einen kleinen Rucksack stopfte. »Natürlich, ich weiß, dass sie aus Robs Haus auszieht, aber sie wird sich nicht besonders weit entfernen.«
    »Das wissen wir nicht. Vielleich springt sie in einen Zug und landet in Schottland.«
    »Möglich. Aber glaubst du wirklich, dass sie helfen wird?«
    »Wenn es irgendeine Chance gibt, auch nur die geringste Chance, dass sie mir helfen kann zu kapieren, wie ich dich lebendig rüberbringe, dann muss ich los und sie fragen. Und ich muss sie erst mal dazu überreden, überhaupt mit mir zu sprechen.«
    »Darum wirst du kämpfen müssen«, murmelte er und nutzte die Gelegenheit, mich kurz in die Arme zu nehmen, als ich mich an meinen Schreibtisch setzte, um meine Schminksachen einzusammeln.
    »Ist mir klar, aber ich muss es versuchen. Schließlich hab ich nichts zu verlieren.«
    »Ich weiß. Ich auch nicht. Ich wünschte nur, ich könnte dir helfen.«
    »Es gibt schon was, das du tun könntest«, sagte ich und versuchte zu lächeln. »Siehst du vielleicht irgendwo meine Haarbürste?«
    Er strich mir sanft durchs Haar und schaffte es nicht ganz zurückzulächeln. »Da drüben bei den Papiertaschentüchern. Was glaubst du, bleibt ihr lange weg?«
    »Nein, wahrscheinlich sind wir morgen zurück. Grace will in dieser Woche noch mit Jack zur Halbinsel Gower fahren. Sie muss herkommen, um ihn abzuholen. Ich bin im Handumdrehen zurück.« Ich unterbrach meinen Versuch zu packen und schaute ihn im Spiegel an. Seine blauen Augen blickten mich sorgenvoll an, und mit der freien Hand drehte er geistesabwesend eine meiner Locken auf.
    »Da ist etwas, das du mir nicht erzählst, Alex. Das weiß ich. Und ich weiß«, fuhr er fort, als ich protestieren wollte, »ich weiß, dass du aus gutem Grund etwas vor mir geheim hältst. Komm schnell zu mir zurück, das ist alles, worum ich dich bitte. Ich möchte nicht mehr von unserer Zeit verlieren als notwendig.«
    »Ich wünschte, du könntest mit uns kommen«, murmelte ich und streichelte sein Gesicht. Seine langen Finger legten sich über meine, während er mich lange und eindringlich ansah.
    »Das würde ich zu gerne. Sei bitte vorsichtig.«
    »Das werde ich sein, und ich bin bald zurück.« Ich lächelte, so gut ich konnte.
    »Wenn du zurück bist, müssen wir weiter über das reden, was Matthew von dir will. Über das, was ich auch will«, fügte er mit leiser Stimme hinzu und schaute plötzlich weg.
    »Ich hab dir schon gesagt, dass ich das nicht mache.«
    »Denk darüber nach. Frag Grace. Ich weiß, dass es sehr schwer ist, so etwas alleine zu entscheiden.« Er beugte sich vor, um meine Schulter zu küssen, und ich konnte sein Gesicht nicht sehen, glaubte aber zu hören, wie seine Stimme brach. Ich wollte gerade antworten, als es laut an die Haustür klopfte.
    »Das wird Grace sein. Ich muss jetzt gehen. Ich bleib nicht lange. Das verspreche ich.«
    »Ich liebe dich, Alex. Bitte, bitte sei vorsichtig, Catherine ist gefährlich.«
    »Ich weiß, und ich liebe dich auch. Hoffentlich bis morgen.«
    Ich wischte mir schnell die Tränen ab,

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