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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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warf den Rucksack über die Schulter, ging die Treppe hinunter und erwischte im großen Dielenspiegel noch einen Blick auf Callum hinter mir. Josh ließ gerade Grace herein.
    »Hi, bist du so weit? Hast du alles?«, fragte sie lächelnd.
    »So ziemlich.« Ich hob meinen Rucksack, damit sie sehen konnte, dass ich gepackt hatte. »Ich hol nur noch ein paar Wasserflaschen aus dem Kühlschrank.«
    Sie folgte mir in die Küche – und blieb wie erstarrt stehen.   
    Max saß da und sah umwerfend aus. Josh und er waren gerade erst aufgestanden, Max war noch ganz zerzaust. Es kam nicht oft vor, dass Grace die Worte fehlten, doch das hier war so eine Gelegenheit.
    »Grace, das ist Max, ein Freund von Josh. Max, das ist Grace.«
    Er lächelte sie träge an. »Guten Morgen Grace. Ich hab schon viel von dir gehört.«
    »Oh … klar.« Sie warf mir einen vielsagenden Blick zu, und ich wusste, was sie dachte.
    Ich fischte die Wasserflaschen aus dem Kühlschrank und steuerte auf die Tür zu. »Komm schon, Grace, wir müssen los. Weißt du noch? Keine Zeit vergeuden.«
    »Ähm, nein. Richtig, also, schön dich kennengelernt zu haben, Max. Bis bald, Josh«, sagte sie, während ich sie sanft, aber energisch aus der Küche zog. Josh nickte mir kurz über seine Schüssel mit Frühstücksflocken zu. Max war ganz offensichtlich erfreut über die Wirkung, die er erzielt hatte.
    »Bis dann, Alex. Fahrt vorsichtig und denk dran, was ich dir gesagt hab.« Einen Moment lang sah er mich fest an, dann zwinkerte er.
    Erst als wir im Auto saßen, gewann Grace ihre Fassung wieder. »Wie zum Teufel machst du das, Alex? Da verknallen sich gleich drei auf einmal in dich, und alles absolute Traumtypen!«
    »Ich weiß, ich kann es selbst nicht fassen. Die ganzen Jahre diese Warterei, und jetzt hab ich plötzlich die freie Auswahl. Ich wüsste selbst gern, was ich inzwischen anders mache.«
    »Jetzt verstehe ich völlig, warum Max eine ›Komplikation‹ ist.«
    »Ja, und es ist noch komplizierter geworden, weil Max mich auf dem Flughafen direkt vor Callums Augen geküsst hat.«
    »Autsch! Das kam bestimmt nicht gut an.«
    »Das kann ich dir sagen! Ich glaube, ich hab ihn davon überzeugen können, dass das alles ein großes Missverständnis war, aber war nicht gerade leicht.«
    »›Komplikation‹ kommt wohl wirklich hin.« Sie seufzte und konzentrierte sich auf die Straße.
     
    Die Fahrt nach Cornwall dauerte Stunden. Irgendwo in der Nähe von Bristol hielten wir kurz für ein Sandwich und fuhren danach ohne sonstige Unterbrechung weiter. Am späten Nachmittag rief ich Rob an und schaffte es, die Adresse aus ihm rauszulocken. Ich gab sie in den Navi ein und wir folgten seinen Anweisungen, wobei uns nicht klar war, wie weit sich Devon und Cornwall nach dem Ende der Autobahn noch erstreckten. Ständig steckten wir hinter Wohnwagen fest, und dann saßen wir mitten in einem Stau, als mein Magen wieder anfing zu knurren.
    »Jetzt ist es bald sieben Uhr. Wie kann es denn schon so spät sein, wenn wir noch so weit zu fahren haben?«, jammerte ich gereizt und trommelte mit den Fingern auf das Armaturenbrett.
    »Ich glaube, es hat nicht viel gebracht, dass ich gefahren bin, stimmt’s?«
    »Du warst phantastisch. Es gibt keine andere Möglichkeit, rechtzeitig dort hinzukommen.« Das stimmte wahrscheinlich nicht, machte ich mir klar, während ich noch sprach. Mit Zug und Taxi wäre ich eine Stunde früher angekommen.
    »Aber so besonders schnell bin ich dann auch nicht, oder?«
    »Du bringst uns da unbeschädigt hin, und das ist es, was zählt«, sagte ich und lächelte ihr zu. Aber sie hatte völlig recht. Ich musste mir mehrfach auf die Lippen beißen, um sie nicht anzuschreien, sie sollte gefälligst das Gaspedal durchdrücken. »Jedenfalls sagt dieses Dingsbums, dass wir in einer halben Stunde da sind. Ich kann nur hoffen, dass ich Catherine dazu überreden kann, mit uns zurückzufahren. Denn das muss sie, um bei den Versunkenen irgendwie helfen zu können.«
    »Wenn das überhaupt jemand schafft, dann du«, sagte Grace, um mir Mut zu machen, auch wenn es nicht stimmte.
    »Ich liebe deinen Optimismus, Grace.« Ich grinste ironisch über mich selbst. »Ich meine, ich werde es versuchen, ich hab ja keine andere Wahl, aber sie ist eine grässliche Zicke.«
    »Ich frage mich, ob das an ihrem großen Geheimnis oder eher daran liegt, dass sie in Wahrheit eine boshafte Hexe ist.«
    »Keine Ahnung. Ich hab mir immer wieder den Kopf darüber zerbrochen und

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