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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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auf den Klingelknopf. Der Summton war unerwartet laut, und ich zuckte zusammen.
    Keine Reaktion. Ich wollte nicht aufgeben und drückte noch einmal, aber immer noch war keinerlei Bewegung hinter dem Mattglas in der Tür zu erkennen. Ich beugte mich zum Briefschlitz und drückte vorsichtig gegen die Klappe. Quietschend ging sie auf, und ich spähte in die Diele.
    Drinnen war es ziemlich dunkel, aber von dem Panoramafenster auf der Rückseite kam ein bisschen Licht. Ich wartete, bis sich meine Augen daran gewöhnt hatten. Die Diele und der Raum dahinter waren ordentlich, aber langweilig, und es gab kein Anzeichen dafür, dass sie bewohnt waren, keine Koffer standen neben der Tür. Wir waren zu spät.
    Ich wollte es nicht glauben. Nach der ganzen Mühe hatten wir sie verpasst! Ich hatte keine Ahnung, wo ich sie nun suchen sollte, und spürte plötzlich, wie Tränen der Enttäuschung in meinen Augen brannten. Wieder spähte ich durch den Briefschlitz, ohne noch irgendetwas zu erwarten; ich wusste nur nicht, was ich sonst machen sollte. Die Diele war immer noch dunkel und leer. Gerade richtete ich mich wieder auf, als ich Grace hinter mir hörte. Ihre Stimme war seltsam schroff.
    »Wenn ich du wäre, würde ich das fallen lassen, sonst fühle ich mich gezwungen, dir weh zu tun.«
    Ich wirbelte herum. Grace stand mit geballten Fäusten am Ende des Wegs. Zwischen uns stand Catherine. Sie hielt einen langen Holzpfosten in den Händen, mit dem sie gerade nach meinem Kopf schlagen wollte.

15. Machtkampf
    »Na, diesmal hast du dir ja Verstärkung mitgebracht«, sagte Catherine gespielt gelangweilt, während sie ihre Waffe etwas senkte. »Du hast wohl nicht den Mumm, es allein mit mir aufzunehmen?«
    »Und du hast einen Hang dazu, nicht fair zu spielen«, antwortete ich und zeigte auf den Pfosten. »Würde es dir etwas ausmachen …?«
    Catherine warf ihn neben den Weg. »Bedient euch.« Sie verschränkte die Arme und sah mich naserümpfend an. Weder Grace noch ich sagten ein Wort, und wir fragten uns wohl alle, wer zuerst aufgeben würde. Das unangenehme Patt dauerte ein paar endlos lange Momente, und ich merkte, dass ich es offensichtlich sein musste. Ich wollte schließlich um einen Gefallen bitten. So sehr ich die Vorstellung auch hasste, ich musste sprechen.
    »Rob hat uns gesagt, wo du bist.«
    »Ach ja?«
    »Aber er hat keine Ahnung, wer du bist. Alle Erinnerungen an dich sind ausradiert.«
    »Ach, ja?«, wiederholte sie.
    »Dadurch ist euer kleiner Plan gescheitert, durch Outen der Versunkenen eine Menge Geld zu scheffeln. Er hat alles vergessen.«
    Ihr Kopf zuckte ganz leicht. »Ach wirklich, und da frage ich mich doch, wie ist das passiert?«
    »Lucas hat ihm die Erinnerungen genommen, an dich und an euren üblen Plan, und ihn dem Tod überlassen.«
    Der gelangweilte Blick war wieder da, und sie sagte nichts.
    »Hör mal, Catherine, ich weiß, du kannst mich nicht ausstehen, auch wenn ich nicht weiß, warum. Aber ich muss dich um einen Gefallen bitten. Du bist die Einzige, die den Versunkenen helfen kann.«
    Ihr Lachen kam plötzlich und war grausam. Ich konnte sehen, wie sich Grace bereithielt, um einzugreifen. »Du willst, dass ausgerechnet ich dir einen Gefallen tu? Das ist doch absurd!«
    »Es ist nicht für mich, es ist für sie, deine alten Freunde und deine Familie. Willst du ihnen nicht helfen?«
    »Wie kommst du auf die Idee, ich wäre auch nur an einem Einzigen von ihnen interessiert?«
    »Weil Callum dein Bruder ist, und in irgendeinem Leben hast du ihn vielleicht geliebt!«
    »Ach, Herzchen, du hast mich schon wieder völlig falsch verstanden. Ich hasse Callum fast so sehr wie dich. Ihr gebt das perfekte Paar ab.«
    »Aber es gibt doch keinen Grund, sich so zu benehmen, Catherine. Wenn du deine Hilfe verweigerst, kannst du nichts gewinnen, und sie verlieren alles.« Ich merkte, wie sich meine Stimme vor Wut hob.
    »Ich brauche nichts zu gewinnen. Ich mache das ganz einfach nicht.«
    »Warum willst du sie zu ewigem Unglück verdammen, wenn du sie stattdessen ins Leben zurückbringen kannst? Warum?« Ich ging einen Schritt näher, die Worte kamen schnell und zornig heraus, meine Hände schlossen sich zu Fäusten.
    »Na, das ist ganz einfach.« Sie machte eine Pause und brachte mich dadurch nur noch mehr in Rage.
    »Und …?«, fauchte ich.
    »Weil weder du noch Callum es verdienen, glücklich zu sein, deshalb. Die anderen sind mir sowieso egal.«
    »Aber …«
    »Alex«, Graces feste Stimme unterbrach

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