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Nur ein Kuss von dir

Nur ein Kuss von dir

Titel: Nur ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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warum Veronica wegen Catherines Beteiligung solche Zweifel hatte. Geld schien für sie ein echt gutes Motiv zu sein, besonders, wenn man bedachte, mit welchem Betrag sie offenbar auskommen konnte. Und ich würde mir meine Begeisterung von Veronica nicht dämpfen lassen. Ich war dabei, Callum zu retten! Und jetzt wurde es konkret, der Plan konnte verwirklicht werden.
    Meine Gedanken drehten sich weiter um das, was später geschehen würde, und als sich mein Handy meldete, nahm ich an, es wäre Veronica. »Hi, das ging aber schnell«, legte ich los, bevor ich merkte, dass es gar nicht sie war, die anrief.
    »Also ich hab dir doch gesagt, dass ich ein Ziel vor Augen hab …« Max’ Stimme tropfte wie Honig aus dem Telefon. »Ich hab mich gefragt, wann du nach London zurückkommst, und da hab ich Karten für ein großes Konzert im Hyde Park besorgt. Und jetzt hoffe ich, dass du mitkommst.« Er zögerte einen Moment und durchbrach dann seine Coolness, indem er anfügte: »Bitte!«
    Ich musste lachen. »Netter Versuch, Max! Aber wie ich dir immer wieder gesagt hab, ich habe schon einen Freund.«
    »Aber der kann dich am nächsten Wochenende nicht zu dem Konzert mitnehmen, oder? Warum kommst du nicht mit mir? Ich weiß, dass du die Bands magst.«
    Meine gute Stimmung machte mich leichtsinnig. »Tatsächlich sieht es so aus, als wäre er dann hier.«
    Es klang, als hätte ich ihm den Wind aus den Segeln genommen. »Oh. Also fliegt er her? Verdammter Mist!« 
    »Tut mir leid, Max, aber ich weiß, dass du das verstehst. Unser Timing war einfach katastrophal. Vielleicht in einem anderen Leben …«
    »Ja, stimmt. Sag mir Bescheid, wenn er doch nicht fliegt und du Lust hast, auf das Angebot zurückzukommen.«
    »Es tut mir leid«, wiederholte ich sanft. »Wirklich.«
    Ich klickte das Gespräch weg und versuchte, nicht daran zu denken, was ich gerade gemacht hatte. Ich wollte ihn ehrlich nicht verletzen, hatte aber keine andere Wahl.
    Ich blickte auf und merkte, dass ich das Auto nicht länger sehen konnte, da ein riesengroßer Van davorstand. Mit einer gemurmelten Entschuldigung drängte ich mich durch die ausgestiegene Gruppe, bemüht, möglichst nah bei unserem Wagen zu sein, damit wir sofort losfahren konnten, wenn Grace zurückkam. Ich lehnte mich für einen Moment an die Kühlerhaube, doch es war zu drückend. Im Auto säße ich zumindest im Schatten. Ich machte die Tür auf und sah automatisch zur Rückbank. Sie war leer.

17. Leiden
    Ich riss die hintere Tür auf und hoffte, dass ich mich geirrt hatte, dass Catherine nur irgendwie nach unten außer Sicht gesackt war. Dann sah ich den Papierfetzen, der aus einem Straßenatlas gerissen war. Darauf stand in Catherines kindlicher Handschrift:
    Danke fürs Mitnehmen, ihr Loser!
    Ich konnte es nicht fassen, dass sie uns so einfach ausgetrickst hatte. Ich stellte mich unten auf den Türrahmen, um den Parkplatz besser übersehen zu können, vergeblich.
    Überall waren Menschen und Autos, und Catherine brauchte nur eine Mitfahrgelegenheit in die nächste Stadt oder über die Autobahn, egal in welche Richtung, um für immer zu verschwinden.
    Das durfte ich nicht zulassen. Sie war immer noch meine einzige Chance.
    Ich musterte die Leute, konnte aber nirgends Catherines langen blonden Haare entdecken. Ich rannte um das Auto und unterbrach unhöflich eine Familie auf dem Gehweg. »Entschuldigung, meine Freundin, die, die eben noch im Auto war, haben Sie gesehen, wohin sie gegangen ist?«
    »Nein, tut mir leid, meine Liebe«, sagte die ziemlich matronenhafte Mutter mit einem leichten irischen Akzent. »Ich habe gar nichts gesehen.«
    »Es ist total wichtig. Es geht ihr nicht gut, und sie hätte gar nicht aussteigen dürfen. Hat denn niemand von Ihnen was gesehen?«
    »Vielleicht haben die Mädchen auf dem Rücksitz was gesehen. Einen Augenblick.« Ich dachte, sie würde nun zur Tür des Vans gehen und sie fragen, aber stattdessen brüllte sie: »Mädels, kommt mal raus.«
    Es tat sich nicht viel, und sie warf mir einen genervten Blick zu. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften, holte tief Luft und schrie: »Rosie, Megan und Amy, kommt jetzt sofort da raus!«
    Alle um uns herum drehten sich her, und schließlich glitt die hintere Tür des Vans zurück und drei jüngere Teenies kamen zum Vorschein. Ich ging schnell zu ihnen.
    »Bitte, das Mädchen in dem Wagen – die, die in diesem Wagen hier war«, ich klopfte auf das Wagendach, »habt ihr gesehen, wohin sie gegangen ist? Es

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