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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Unternehmen?“
    „Seit der Uni.“
    „Hast du einen Abschluss gemacht?“
    Laura nickte. „In Grafikdesign.“
    „Vorhin habe ich dich mit einem Skizzenblock gesehen.“
    „Ja. Er enthält Zeichnungen von Siena und dem Palio. Chantelle wollte sie gern anschauen.“
    Sie beantwortete alle Fragen, ohne zu zögern. Sollte sie etwas zu verbergen haben, wusste sie es glänzend zu verstecken. Und bislang hatte sie ihm noch keine einzige Frage gestellt. Der Gedanke, dass sie ihn einfach nur ertrug, gefiel ihm nicht sonderlich.
    Obwohl er sich einredete, das Ganze um Guys willen zu tun, war ihm doch irgendwie klar, dass diese Begründung nicht völlig der Wahrheit entsprach. Laura Aldridge erregte zu sehr sein Interesse, als dass er sich so leicht belügen konnte.
    Heute Morgen hatte er mit Louis telefoniert und ihn gebeten, sie zu überprüfen. Der Anwalt wollte sich sofort bei ihm melden, sobald er gesicherte Informationen besaß. Und bis er von ihm hörte, würde er selbst versuchen, so viel wie möglich über sie zu erfahren. Wenn er ihr weiter persönliche Fragen stellte, wand sie sich vielleicht doch bei der einen oder anderen Antwort und verriet sich.
    „Wie schaffst du es, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen?“
    „Gar nicht“, erwiderte Laura nach einem Moment des Schweigens.
    Richtig, sie hatte lediglich Zeit, sich darauf zu konzentrieren, die Familie eines anderen zu zerstören! „Ich möchte mir hier im Hafen eine Immobilie ansehen, die wir eventuell kaufen wollen“, erklärte er, als sie Juan-les-Pins vor den Toren von Antibes erreicht hatten. „Es wird nicht lange dauern. Anschließend fahren wir über Vence in eines der Bergdörfer, die du eben erwähnt hast. Dort essen wir – wenn auch etwas verspätet – zu Mittag, und danach machen wir, wonach uns ist.“
    Laura nickte zustimmend. Jetzt spürte er, dass sie doch angespannt war. Sie hatte wohl nicht damit gerechnet, ihn so lange ertragen zu müssen. Ihre Geduld neigte sich offenbar dem Ende zu. Wenn das nicht die Chance war, auf die er gewartet hatte.
    Er parkte den Wagen nahe des betreffenden Lagerhauses im Schatten mehrerer Palmen. Jean-Luc stand bereits vor dem großen Eingangstor.
    Kaum hatte der Immobilienmakler ihn erkannt, kam er auf das Cabrio zu. Dann fiel sein Blick auf Laura, und er starrte sie förmlich an. So ähnlich ging es auch Guy und mir ebenfalls, dachte Raoul und fühlte, wie Verlangen und Ärger gleichzeitig in ihm erwachten.
    Von spontaner Lust und einer anderen Regung, die er nicht zu benennen vermochte, geleitet, beugte er sich zu ihr und küsste sie auf den Mund. Es geschah so schnell und überraschend, dass Laura keine Zeit blieb, sich zu wehren.
    Im nächsten Moment wurde ihm sein zweites Motiv klar. Jean-Luc war die größte Klatsch- und Schwatzbase an der ganzen Côte d’Azur. Was er allein schon aus beruflichen Gründen sein musste. Spätestens bis morgen würde auch Guy gehört haben, dass sein Bruder etwas mit einer sexy Blondine hatte, und dann waren ihm die Hände gebunden.
    Sollte Guy ihn zur Rede stellen, würde er sich quasi selbst entlarven. Natürlich wäre sein Bruder erst einmal wütend auf ihn. Aber er würde auch irgendwann einsehen, welche Opportunistin Laura war, und ihm schlussendlich dankbar sein.
    Raouls Denkvermögen ließ nach, während er ihre warmen, weichen Lippen spürte. Sie schmeckte noch besser, als er ohnehin geglaubt hatte. Und so küsste er sie, bis sie sich ihm verweigerte.
    „Was fällt dir ein!“, stieß sie leise hervor.
    Ihre Empörung klang echt. Allerdings hatte sie einen Augenblick zu lang gebraucht, um sie zu äußern. Wie ihm nicht entgangen war, hatte sie kurz auf ihn reagiert und sich erst danach gefangen. Wenn sie mit Guy ein Verhältnis hatte, was bedeutete dann ihre Reaktion auf ihn?
    Zwei Seelen stritten in seiner Brust. Eine wollte die Frage nicht beantwortet haben, denn er hatte den Kuss einen verrückten Moment lang zu sehr genossen. Der Gedanke, dass sie sich auf ihn und seinen Bruder einließ, war ihm unerträglich.
    Aber du hast das Experiment doch gestartet, um herauszufinden, was für eine Frau sie ist, ermahnte er sich und lächelte. „Reg dich ab, Laura. Nach dem, was gestern im Pool fast geschehen wäre, wissen wir beide, dass du so viel nicht dagegen gehabt hast.“
    Zufrieden beobachtete er, wie sie errötete, dann öffnete er die Fahrertür und stieg aus, um Jean-Luc auf Abstand zu halten. Wenn er ihn nicht mit Laura bekannt machte, würde

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