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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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sie seltsam anblickte. „Ich brauche nicht lang.“
    Spöttisch verzog er den Mund. „Hast du das gehört, Chantelle?“
    „Nicht alle Frauen sind so unmöglich, wie du zu glauben beliebst. Eine so hübsche Frau wie Laura hat es nicht nötig, sich herauszuputzen.“
    Eilig lief Laura ins Haus, um den weißen Wickelrock aus Leinen anzuziehen. Ihre Haare hatte sie vor dem Frühstück mit einem weißen Tuch zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Und da sie davon ausgegangen war, den Tag in der Villa zu verbringen, hatte sie kein Make-up aufgetragen.
    Auch jetzt würde sie sich nicht damit aufhalten. Raoul würde sie so mitnehmen müssen, wie sie war. Hoffentlich schaffte sie es, ihre Aufgeregtheit vor ihm zu verbergen. Er sollte nicht erfahren, wie sehr sie auf ihn reagierte.
    Nachdem sie alles Nötige in die Handtasche gepackt hatte, verließ sie das Gästeapartment. Ja, sie lag gut in der Zeit, wie sie mit einem Blick auf die Armbanduhr feststellte. Es waren erst vier Minuten verstrichen.

3. KAPITEL
    Raoul staunte nicht schlecht, als er Laura erblickte. Dass eine Frau pünktlich fertig ist, erlebe ich wohl zum ersten Mal, dachte er, während er den Wagen vor der Villa anhielt.
    Er war zufrieden mit sich, dass er Guy heute ein heimliches Treffen mit ihr vermasselt hatte. Raoul beugte sich seitwärts und öffnete die Beifahrertür. Ja, seine Schwägerin hatte recht, Laura sah auch ohne Make-up fantastisch aus.
    Ohne sich zu zieren, stieg sie ein und legte den Sicherheitsgurt an, wobei sich ihre Arme kurz berührten. Sogleich spürte Raoul zu seinem Verdruss, wie sein Körper auf den Hautkontakt reagierte. Er schaltete in den ersten Gang und lenkte das Cabrio wortlos den gewundenen, von Zypressen gesäumten Weg entlang. Freundlich nickte er am Tor dem Wachmann zu und bog in die Küstenstraße ein.
    „Wäre Chantelle mitgekommen, hätte ich einen geräumigeren Wagen genommen“, sagte er schließlich nach ein paar Minuten. „Stört dich das aufgeklappte Verdeck? Ich kann es jederzeit schließen.“
    „Nein, nicht im Mindesten. Ich habe gern überallhin einen freien Blick“, erwiderte Laura, ohne ihn anzuschauen.
    Raoul wunderte sich erneut. Er kannte keine Frau, die nichts dagegen hatte, wenn der Wind ihr ins Gesicht wehte. Mehr und mehr verdichtete sich sein Eindruck, dass sie keine typische Vertreterin ihres Geschlechts war.
    So redete sie zum Beispiel auch nicht pausenlos. Was ihm eigentlich gefallen sollte, denn er beabsichtigte, sie heute so lange von Guy fernzuhalten, wie ihm der Sinn danach stand. Aber anstatt erfreut über seine eigene Raffinesse zu sein, ärgerte ihn die Tatsache, dass sie völlig entspannt neben ihm saß.
    „Die Gegend hier dürfte sich kaum von der südkalifornischen Küste unterscheiden.“
    „Oh doch, sehr sogar. Der Pazifik und das Mittelmeer lassen sich nicht vergleichen“, antwortete sie, und Raoul, der schon mehrfach in Kalifornien gewesen war, gab ihr insgeheim recht. „All die versteckt liegenden alten Bergdörfer, die ich vom Hubschrauber aus gesehen habe, verleihen der Region einen einzigartigen Charme.“
    Sein Bruder hatte sie mit dem Helikopter hergebracht? Es war das erste Mal, dass er einem Gast diesen Luxus anbot. Offenbar steckt Guy ganz schön tief drin, dachte Raoul, während er beobachtete, wie Laura die langen Beine übereinanderschlug.
    Tat sie es absichtlich? Unwillkürlich schweifte sein Blick zu den zierlichen Füßen in den hellbraunen Ledersandaletten. Ihre Zehennägel waren nicht lackiert. An ihr war alles natürlich. Bis jetzt hatte er noch nichts entdeckt, das ihm an ihr missfiel. Und er hatte sich sehr bemüht, etwas zu finden.
    „Bist du zum ersten Mal in Europa?“
    „Nein. Aber ich war noch nie an der französischen Riviera. Sie ist atemberaubend.“
    Genau wie du, gestand er sich widerwillig ein. „Womit verdienst du deinen Lebensunterhalt, wenn du nicht gerade als Rettungsschwimmerin unterwegs bist?“
    Laura setzte ihre Sonnenbrille auf. „Ich zeichne Landschaften für Hintergründe von Videospielen.“
    Diese Antwort hatte er nun wirklich nicht erwartet. „Welche Art von Spielen?“
    „Zumeist für Kinder und Jugendliche.“
    „Keine Gewaltvideospiele?“
    „Natürlich nicht.“
    Er musste lachen, und nachdem sie ihm mehrere Spiele genannt hatte erkundigte er sich nach dem Firmennamen.
    „ Other World Video Games . Vermutlich hast du ihn noch nie gehört.“
    „Stimmt. Und wie lange arbeitest du schon für das

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