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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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kann.
    Sie reißt erschrocken die Augen auf. „Das kann doch nicht sein, sind Sie denn wirklich sicher?“, fragt sie mit heiserer Stimme.
    „ Ob ich mir sicher bin? Natürlich bin ich mir sicher! Ich werfe nicht meine Schmutzwäsche mit der sauberen Wäsche zusammen in den Koffer, ich reiße keine Schubladen auf und lasse sie offen stehen, ich werfe keine Dinge auf den Boden und lasse sie dort liegen, ich lasse auch keine Zettel mit Drohungen in meinem Zimmer herumliegen, ich…“
    Sie unterbricht meine Brüllerei, indem sie beschwichtigend beide Hände hebt.
    „ Schon gut, schon gut. Darf ich mir das Zimmer ansehen?“, fragt sie dann. Ich nicke nur noch, denn wenn ich den Mund aufmache, werde ich wieder losschreien.
    Im Zimmer angekommen, sieht sie sich um und fragt mich dann zögerlich, ob es denn nicht sein könne, dass mein Mitbewohner, also George, vielleicht etwas in Eile war und deshalb eine solche Unordnung herrscht.
    „ Sie wissen schon, Männer“, zwinkert sie mir zu. George ist der ordentlichste Mensch der Welt, er würde niemals einen solchen Saustall hinterlassen. Aber um sicher zu gehen, rufe ich ihn an. Den Zettel könnte man sich eventuell auch mit einem schlechten Scherz erklären. Dass er diese komischen Nachrichten gekritzelt und mich dann mit unterdrückter Nummer angerufen hat…
    Passt zwar nicht zu George und es ist auch nicht seine Handschrift, aber trotzdem keimt ein kleiner Hoffnungsschimmer in mir auf.
    Erst als ich denke, er würde gar nicht abheben, meldet er sich.
    „ Honey, was gibt’s? Ich stecke bis zu den Ellenbogen in Ton.“ Ach ja, der Töpferkurs.
    „ George, bist du in unserem Zimmer gewesen?“, frage ich ohne Umschweife. Er lacht.
    „ Ja, bin ich. Gestern und heute Morgen und ja, vorgestern auch. Rufst du mich deshalb an?“
    „ Ähm George, ich meine heute im Lauf des Tages? Nachdem wir gemeinsam aus dem Hotel gegangen sind.“
    „ Oh Darling, du weißt doch ganz genau, dass ich nach dem Essen direkt zum Töpferkurs gegangen bin. Please, ich bekomme gleich einen Krampf in den Hals, spuck aus, was du zu sagen hast, wenn es wichtig ist. Ansonsten sehen wir uns nachher.“
    Ich atme tief ein. „George, in unserem Zimmer war jemand und hat die Sachen durchwühlt. Soweit ich das sehen kann, fehlt nichts, aber es war definitiv jemand hier und hat ein ziemliches Chaos und einen seltsamen Zettel hinterlassen.“ Stille.
    „ George, bist du noch dran?“ Stille.
    „ George, sag doch was!“ Stille.
    Dann endlich: „Are you okay?“
    Erleichtert antworte ich ihm, dass es mir gut geht und dass ich jetzt, wo ich weiß, dass er nicht in unserem Zimmer war, die Polizei verständigen werde. Er ist einverstanden und wir legen auf.
    Die Herbergsmutter sieht mich prüfend an. „Wenn aber nichts gestohlen wurde, muss dann wirklich die Polizei eingeschaltet werden?“ Wie bitte?
    „ Ähm, ich denke schon, immerhin war jemand in meinem Zimmer und hat in meinen Sachen herumgewühlt“, antworte ich schroff. Von den Drohungen und dem Vandalismus an meiner Wohnung zu Hause erzähle ich dieser dummen Kuh nichts, das geht sie schließlich nichts an.
    „ Ich meine ja nur. Wenn sich das herumspricht, dann kann ich mein Hotel dichtmachen“, sagt sie leise und ein bisschen verlegen.
    „ Was meinen Sie denn, was passiert, wenn sich herumspricht, dass bei Ihnen eingebrochen wird und Sie versuchen, die Polizei aus dem Spiel zu halten?“, gebe ich hitzig zurück.
    Daraufhin willigt sie ein, von der Rezeption aus die Polizei anzurufen. Ich selbst warte im Speisesaal neben dem Eingang auf das Eintreffen der Beamten, da ich im Zimmer nicht noch mehr Spuren verwischen will, als ich es wahrscheinlich schon getan habe. Außerdem schleicht sich ein bisschen Angst zu meiner Wut hinzu und ich möchte ungern allein im Zimmer sitzen.
     

    Nach kurzer Zeit betreten zwei Männer das Hotel und geben sich als Polizeibeamte in Zivil zu erkennen. Sie nehmen meine Personalien auf und sehen sich das Zimmer an. Dabei stellen sie fest, dass am Schloss keinerlei Kratzer oder sonstige Spuren zu sehen sind. Es ist also davon auszugehen, dass der Einbrecher einen Schlüssel benutzt hat.
    Ich erkläre ihnen, dass George und ich unseren Zimmerschlüssel immer an der Rezeption abgeben, wenn wir das Hotel verlassen, da er so riesig und schwer ist, dass ihn keiner von uns mit sich herumschleppen will.
    „ Wollen Sie denn nicht nach Fingerabdrücken suchen?“, frage ich verwundert, als die beiden Polzisten sich

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