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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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scheint ziemlich hoch zu liegen, denn ich habe eine tolle Aussicht über Worms. Das Wetter ist wundervoll und plötzlich durchströmt mich ein Glücksgefühl. Alles wird gut. Alles ist gut. Im Moment zumindest.
    „ Wir sind im Plaza“, höre ich Georges Stimme dicht neben meinem Ohr. Er legt seinen Arm um mich. „Du warst nur ungefähr eine halbe Stunde im OP, aber danach warst du immer noch total weggetreten. Du konntest dich kaum auf den Beinen halten, Markus und ich haben dich dann gemeinsam mit dem Taxi ins Hotel gebracht. Kannst du dich nicht daran erinnern?“
    „ Nein, ich weiß nur noch, dass ich eine Spritze bekommen habe. Und dass ich hier aufgewacht bin. Sonst nichts.“ Wenn ich darüber nachdenke, fallen mir verschiedene Bruchstücke ein, aber das könnten auch einfach nur Traumsequenzen sein, ähnlich wie letzte Nacht.
    „ Okay, der Arzt hat gesagt, dass es durchaus passieren kann, dass du dich an nichts mehr erinnerst. Jedenfalls sind wir in unserem eigentlichen Hotel angekommen, und du hast schon vorne an der Rezeption angefangen zu brüllen, dass du nicht mehr dort wohnen willst, weil man versucht hat, dich auszurauben.“
    „ Ich habe gebrüllt?“, frage ich erstaunt.
    „ Und wie!“ George lacht. „Ich hatte Angst, dass du der guten Frau an die Gurgel gehen würdest. Ich selbst hatte aber auch kein gutes Gefühl mehr bei dieser Unterkunft. Die beiden Polizisten waren noch da und haben mir erklärt, dass es wohl jemand vom Personal war, der in den Zimmern herumgeschnüffelt hat.“
    „ In den Zimmern?“, unterbreche ich ihn. „Wurde in die anderen Zimmer auch eingebrochen?“ Das passt nicht in meine Einer-hat-es-auf-mich-abgesehen-Theorie, was mich ungemein erleichtert.
    George nickt. „Ja, das Zimmer von Florian ist auch durchwühlt worden. Aber auch bei ihm wurde nichts gestohlen. Ich habe spontan beschlossen, uns hier im Plaza einzuchecken. Ich dachte mir, nach der ganzen Aufregung haben wir uns ein bisschen Luxus verdient.“ Er grinst. „Und dann hab‘ ich dich ins Bett gebracht und du bist sofort eingeschlafen. Weil ich aber dachte, dass du sicher mitten in der Nacht wach wirst und dann nicht weißt, wo du bist, habe ich sicherheitshalber auf einem Stuhl direkt neben deinem Bett Wache gehalten. Aber du hast durchgeschlafen bis jetzt.“ Ach, wie lieb er ist!
    „ Und wo sind die anderen?“, frage ich neugierig. „Haben alle das Hotel gewechselt?“
    „ Nein. Die anderen sind dort geblieben. Die Gruppe wollte sich nicht trennen und wegen der Nibelungen-Festspiele ist es im Moment nicht so einfach, in einem Hotel mehrere freie Zimmer zu ergattern. Außerdem lag unser altes Hotel eher im unteren Preissegment und die meisten können es sich nicht leisten, in ein teureres Hotel umzuziehen.“
    Nachdenklich sieht er mich an, dann fügt er mit einem schelmischen Grinsen hinzu: „Auch wenn es besonders Florian sehr schwer gefallen ist, nicht mit uns umzuziehen.“
    „ Klar“, nicke ich, „immerhin wohnt er jetzt in einem Zimmer, zu dem sich jemand heimlich Zutritt verschafft hat.“
    Georges Grinsen wird noch breiter. „Ja genau. Das ist sicher der einzige Grund. Und dass er total in dich verknallt ist, spielt wohl keine Rolle.“
    Wie bitte? Was soll das denn heißen? Dass Florian mich ganz gern mag, habe ich selbst schon gemerkt. Aber total verknallt ist ein bisschen übertrieben.
    „ Blödsinn“, wehre ich ab. „Wir verstehen uns nur gut. Das ist alles.“
    „ Klar. Das ist alles. Deshalb hätte er den armen Markus auch fast umgebracht, als wir gestern Abend ins Hotel kamen.“
     

    Um mich in Ruhe auf den Stand der Dinge bringen zu können, schlägt George ein gemütliches Frühstück vor.
    Während wir uns mit Pfannkuchen, Obstsalat, Rührei und Brötchen vollstopfen, erfahre ich, dass sich Markus als überaus hilfsbereit erwiesen hat. Er hat – als ich operiert wurde – angeboten, dass George und ich bei ihm wohnen könnten, da wir sicher nicht mehr in dem Hotel bleiben wollen würden. Wie Recht er hatte.
    Obwohl George gerne ein paar Tage in der Villa Wiesenthal verbracht hätte, lehnte er das Angebot ab, da er die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren wollte. Markus hat es sich aber nicht nehmen lassen, uns dieses Zimmer im eigentlich ausgebuchten Plaza zu besorgen. Ohne seine Verbindungen – oder die seines Vaters? – wären wir nicht hier.
    Als wir in das Mittelalterhotel kamen und ich meinen Wutanfall hatte, hat Markus geholfen, mich wieder nach draußen

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