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Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013!

Titel: Nur ein Märchen?: Gratisaktion bis 15.10.2013! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucie Tourmalin
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und in ein Taxi zu bugsieren, während George unsere Sachen gepackt hat. Florian hat Markus und mich vor dem Hotel auf der Straße getroffen und meinen etwas desolaten Zustand sofort Markus in die Schuhe geschoben.
    Bevor die beiden sich prügeln konnten, kam George aus dem Hotel und ist dazwischen gegangen. Florian wollte unbedingt mit ins Plaza umziehen, aber Markus konnte ihm trotz aller guten Connections kein Zimmer mehr besorgen. Die Chefin des Mittelalter-Hotels war sehr bestürzt über den Vorwurf, einer ihrer Mitarbeiter sei unerlaubt in den Zimmern gewesen, und hat angeboten, uns umsonst dort wohnen zu lassen. Florian ist zähneknirschend auf das Angebot eingegangen, weil er keine andere Wahl hatte.
    „ Und wir zwei Hübschen sitzen nun hier in einem Erste-Sahne-Luxushotel“, beendet George strahlend seinen Bericht und nimmt einen großen Schluck Kaffee. Ein Jammer, dass ich mich nicht mehr an den Abend erinnern kann. Es war sicher amüsant.
    „ Eine Sache konnte mir aber bisher noch niemand richtig erklären“, setzt George an und wirft mir dabei einen vielsagenden Blick zu.
    „ Ja, was denn?“, frage ich mit einem mulmigen Gefühl im Bauch.
    „ Hm, es konnte mir noch niemand erklären, wie zum Teufel du in dem Blumentopf gelandet bist!“ Oh je. Wie soll ich das denn erklären? Da ich nicht gut im Spontan-Lügen bin, bleibe ich bei der Wahrheit und berichte ausführlich von meiner missglückten Spionage-Aktion.
    George sieht mich ungläubig an und beginnt, aus vollem Hals zu lachen. Zwischen dem Prusten und Lachen und Husten und Verschlucken und Nach-Luft-Schnappen höre ich etwas in der Richtung von „selber schuld“ und „schlechtester Detektiv aller Zeiten“.
    Soll er ruhig lachen, mir doch egal. Na ja, eigentlich nicht egal, immerhin sitze ich nun hier mit einem dicken Verband am Arm. Die ganze Aktion war schon ziemlich unnötig. Aber immerhin ist nichts gebrochen. Es wird nur eine Narbe bleiben, die mich vielleicht in Zukunft daran erinnern wird, dass zu viel Neugier einem durchaus zum Verhängnis werden kann. So viel zu dem Plan, Markus ein tolles Geheimnis zu entlocken und anschließend mit George ins Kino zu gehen. Meine Pläne sind einfach unschlagbar – schlecht.
    Als George sich wieder beruhigt hat, fragt er mich, ob ich denn – vor meinem Sturz – noch etwas über den Besucher im Hotel erfahren konnte.
    Ich nicke. „Ja und nein. Die Tür ging auf und Markus kam herein. Die Frau behauptete steif und fest, er wäre der Mann gewesen, der sich nach uns erkundigt hat. Markus sagt aber, er wäre nicht dort gewesen. Und der eine Polizist meinte während der Fahrt ins Krankenhaus, dass die Frau wohl nur versucht hat, ihre Angestellten zu decken. Dass sie einfach etwas erfunden hat, um den Verdacht von sich und ihren Leuten abzulenken.“
    „ Hört sich für mich nicht ganz logisch an“, meint George nach kurzem Zögern. „Sie hätte sagen können, der Mann wäre mittelgroß, mittleren Alters, mittelbraune Haare, was weiß ich, das hätte niemand überprüfen können. Aber auf jemanden zu zeigen, der anwesend ist, das erscheint mir ziemlich gewagt. Die Polizei kann den Betreffenden sofort dazu befragen. Also das kann ich mir wirklich nicht vorstellen.“
    Er scheint mehr laut zu denken, als dass er sich mir mitteilen will. Sein Kopf ist in einer seltsam schrägen Haltung, seine Augen halb geschlossen und er macht mit dem Zeigefinger der rechten Hand Kreisbewegungen an der rechten Schläfe. Sieht sehr intelligent aus, sehr nachdenklich, sehr weltmännisch.
    „ So, und was machen wir heute?“, frage ich schließlich unternehmungslustig, denn trotz meines schmerzenden Armes fühle ich mich energiegeladen und voller Tatendrang, und reiße ihn damit aus seiner Grübelei. Außerdem will ich nicht mehr über Einbrüche und Mailbox-Nachrichten und Zettel und sonst was nachdenken.
    „ Schlag was vor“, bekomme ich zur Antwort. „Wir haben heute den Tag nur für uns. Meinen Studenten habe ich frei gegeben, die können sich heute alleine in der Stadt umsehen.“ Das hört sich gut an, freue ich mich, George für mich allein zu haben.
    Wir wollen uns in aller Ruhe fertig machen und dann einfach mal losziehen, ohne bestimmtes Ziel. Uns einfach nur treiben lassen, das ist der Plan. Sein Plan, nicht meiner, ich plane heute nicht.
     

    Als wir frisch gestärkt und ordentlich zurecht gemacht das Hotel verlassen, habe ich einen Geistesblitz.
    „ Du, George“, setze ich an. „Ich ähm, glaube,

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