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gehen rechtzeitig ins Hotel, um uns für das Treffen mit Markus fertig zu machen. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich doch ziemlich aufgeregt bin. Und so wie George mich die ganze Zeit verstohlen beobachtet, scheint es ihm nicht entgangen zu sein. Ich gebe mir mit meiner Frisur und meinem Make-Up extra viel Mühe und George zeigt sich mal wieder als absolut bester bester Freund, den man haben kann, indem er einfach nichts sagt und mein nervöses Herumgeschwirre nicht weiter kommentiert.
Als wir endlich im Restaurant sitzen und auf Markus warten, bin ich furchtbar zappelig. Nachdem ich meine Serviette zum zweiten Mal auf den Boden geworfen und den Salzstreuer mehrmals bedenklich nahe an die Tischkante gestupst habe, sagt George dann doch etwas.
„ Darling, du siehst wunderbar aus, Markus findet dich toll und jetzt tu mir den Gefallen und hör auf, so zu zappeln. Ich habe Rotwein bestellt und würde ihn gern aus dem Glas trinken und nicht von der Tischdecke schlürfen.“
„ Er findet mich toll? Woher weißt du das denn?“ Hicks . Vor lauter Aufregung bekomme ich jetzt auch noch Schluckauf.
„ Also erstens sieht man das daran, wie er dich anlächelt und dich mit seinen Blicken verschlingt.“ Hicks .
„ Zweitens ist er über die Maßen hilfsbereit, und das bei einer wandelnden Naturkatastrophe wie dir.“ Hicks .
„ Und drittens lässt er keine Gelegenheit aus, um sich mit dir zu verabreden. Jeder merkt, dass er dich super findet, nur du selbst mal wieder nicht.“ Hicks. Hicks. Hicks.
„ Und – hicks – deshalb hast du ihm auch – hicks – gesagt, wo wir wohnen?“ Hicks .
George lacht. „Du Dummerchen. Ich hab‘ dir doch gesagt, dass er das Zimmer für uns gemanagt hat. Ist doch klar, dass er weiß, wo wir wohnen.“
„ Nein, ich meine das andere Hotel – hicks – das Mittelalterding“, versuche ich, zu erklären.
„ Na, dahin hast du ihn doch selbst eingeladen. Du hast dich dort mit ihm verabredet.“
Ich will gerade etwas antworten, da kommt Markus an unseren Tisch. Und ich vergesse, was ich sagen wollte. Ich vergesse, zu hicksen. Ich vergesse, zu atmen. Er sieht so wunderbar aus! Er trägt eine schmal geschnittene Jeans, darüber ein weißes T-Shirt und einen schwarzen Blazer mit hochgekrempelten Ärmeln, diese Kombination ist umwerfend!
„ Hallo ihr beiden. Schön euch zu sehen“, begrüßt er uns. „Na, was macht der Arm?“ Zur Begrüßung gibt er mir einen Kuss auf die Wange und wirft damit mein Herz bedenklich aus dem Rhythmus.
„ Hmhm, gtschn“, nuschele ich.
„ Ja, es geht ihr besser“, springt George für mich ein. Ich leere mein Glas Prosecco in einem Zug. Zum Glück finde ich dann nicht nur mein Sprachvermögen wieder, sondern auch die richtigen Worte, um mich bei Markus für seine Hilfe zu bedanken.
„ Ach, das war doch selbstverständlich“, wehrt er ab, aber ich merke, dass er sich freut.
Während die beiden Männer sich unterhalten, überlege ich fieberhaft, wie ich Markus auf das total geheime Geheimnis ansprechen soll. Er hat gesagt, ich dürfte mit niemandem darüber sprechen, und ich gehe davon aus, er wäre nicht begeistert, wenn er erfahren würde, dass ich George schon alles, was ich weiß, erzählt habe. Was zwar nichts ist, aber trotzdem. Er will mir das Geheimnis sicher nicht vor George erzählen. Aber ich kann doch auch nicht zu George sagen, dass er uns alleine lassen soll. George wäre das zwar egal, aber für Markus sähe das komisch aus. Trotzdem ich will unbedingt wissen, was das Geheimnis ist!
Wegen meiner fieberhaften Überlegungen bin ich während des Essens völlig neben der Spur und zucke mehrmals zusammen, wenn einer der beiden mich anspricht. Wir drei schieben meine etwas wirr scheinende geistige Verfassung auf die Ereignisse des letzten Tages, wobei ich erfreut feststelle, dass Markus die ganze Zeit über versucht, mein verwunderliches Benehmen dezent zu ignorieren oder – wenn es sich nicht ignorieren lässt – zu entschuldigen. Er ist einfach wahnsinnig toll. Gutaussehend, höflich, der perfekte Gentleman. Der perfekte Schwiegersohn.
„ Ich gehe dann mal für kleine Königspudel“, meint George nach dem Essen und zwinkert mir verschwörerisch zu, während er sich erhebt und die Serviette auf den Tisch gleiten lässt. Prompt werde ich knallrot im Gesicht. Was soll denn Markus davon halten? Wie peinlich!
Der hat aber anscheinend nichts bemerkt, zumindest lässt er sich nichts anmerken. Das ist meine Chance.
„ Du wolltest mir
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