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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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Lippe. Zum Teil wünschte ich mir, sie hätte sich klarer ausgedrückt, zum Teil war ich erleichtert, dass sie es nicht getan hatte. »Okay.«
    »Es wird geschehen, wenn du bereit bist. Nur … er liebt dich, Ana. Wenn er es gesagt hat, dann meint er es ernst. Und ich liebe dich auch. Ich bin wirklich immer noch froh, dass es dich gibt.«
    »Warum?«, flüsterte ich und konnte es kaum glauben, dass sie es auch gesagt hatte. Wie leicht sie es klingen ließ, einfach frei Liebe zu geben.
    Sarit blieb stehen und sah mich mit einem schiefen Lächeln an. »Akzeptier es einfach, Ana. Du kannst deine Freunde nicht daran hindern, dich zu lieben. Du kannst Sam nicht daran hindern, so zu empfinden, wie er es tut. Du weißt, wie sehr ich es bewundere, dass du Dinge hinterfragst, aber in diesem Fall – in diesem Fall brauchst du es nicht.«
    Dankbarkeit regte sich in mir und erstickte beinahe meine Worte. »Danke«, erwiderte ich nur, und wir eilten hinter Sam und Stef her.

KAPITEL 7
    Wiedergeburt
    Das Rathaus war ein riesiges Gebäude mit einer breiten Halbmondtreppe vor dem Eingang. Oben wurde man von einem großen Treppenabsatz vor einer Reihe von Doppeltüren erwartet; manchmal wurde die Fläche als Bühne für Freiluftkonzerte und Tänze oder nur für Ankündigungen benutzt. Seit dem Tempeldunkel hatte es allerdings nicht mehr viel Grund zum Feiern gegeben.
    Wir stiegen die Treppe hinauf und umrundeten die Säulen und verwitterten Statuen. Die von Menschen gemachten Teile des Rathauses waren alt und zerfielen, und nach dem Tempeldunkel war es noch schlimmer geworden. Aber seitdem war ja nichts mehr wie früher.
    Sam hielt uns die Tür auf, und wir gingen zum Flügel mit dem Krankenhaus. Jetzt, da wir fast da waren, musste ich mich sehr beherrschen, nicht zu hüpfen. »Ich bin ganz aufgeregt, eine Wiedergeburt zu sehen. Denkt ihr, sie erlaubt mir, das Baby zu berühren?«
    »Wahrscheinlich.« Sam schloss sich Stef an, hinter Sarit und mir.
    »Gut«, erwiderte ich. »Das war eure letzte Chance, mir zu sagen, dass es unhöflich wäre zu fragen.«
    Stef senkte bewusst die Stimme und sprach so leise, dass nur ich sie hören konnte. »Als Nächstes wird sie noch ein eigenes haben wollen.«
    Ein eigenes?
    Ein Baby?
    »Also.« Ich warf einen Blick über die Schulter und sah, dass Sam von der Wand fasziniert war und dass Stef grinste. »Denn was ich wirklich brauche, ist für jemanden verantwortlich zu sein. Denn dank des großartigen Beispiels, das Li mir gegeben hat, wäre ich wirklich gut darin, einem Baby alles zu geben, was es braucht.« Ich stieß die letzten Worte mit erstickter Stimme hervor. Ich hatte keine Ahnung, ob ich jemals ein Baby wollte, aber es war ganz sicher nicht der nächste Punkt auf meiner To-do-Liste.
    Dunkelheit blitzte in Sams Augen auf, aber er schwieg.
    »Der Rat genehmigt im Moment viele Paare. Ich wette, ihr würdet auch genehmigt werden.« Stef tat so, als würde sie meine Reaktion oder Sams Unbehagen nicht bemerken. »Wir können später die Genealogien überprüfen, um sicherzustellen, dass sie Ja sagen würden. Es ist peinlich, wenn sie Nein sagen.«
    Der Rat musste darauf achten, dass es nicht zu versehentlicher Inzucht kam oder ungünstige Gene vererbt wurden. Niemand wollte dafür verantwortlich sein, dass künftige Generationen an einer Sehschwäche oder an einer Erbkrankheit litten. Mir war bei der Praxis nicht wohl, aber für alle anderen war es eine Methode, sich um ihre Körper zu kümmern.
    Sie fuhr fort. »Ich denke …«
    Sam unterbrach sie, und seine Stimme war tief und dunkel. »Lass gut sein, Stef.«
    »Na schön. Ich habe mich nur für euer Leben interessiert.«
    Sam stieß einen langen Seufzer aus; ich wusste aus Erfahrung, dass so das Ende seiner Geduld klang. »Passive Aggression steht dir nicht«, stellte er fest. »Wenn du darüber reden möchtest, dann sollten wir es tun. Aber erst später.«
    »Später«, flüsterte Stef, ganz Mitleid, und ich konnte ihren wütenden Blick auf meinem Hinterkopf förmlich spüren. »Ich schätze, das spricht für mich.«
    Der letzte Teil war wahrscheinlich nicht für meine Ohren bestimmt. Mein Gesicht brannte vor Scham und Trauer über mein eigenes unausweichliches Dahinscheiden. Wir wussten natürlich nicht mit Bestimmtheit , ob ich nach diesem Leben wiedergeboren werden würde, doch es schien unwahrscheinlich zu sein.
    Neben mir verzog sich Sarits Miene vor Unbehagen.
    »Da wären wir.« Ich sprach vor allem deshalb, um so zu tun, als

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