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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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kämpfte gegen den Brechreiz an. Meurics Gestank nach Ammoniak und Galle ließ meine Kopfschmerzen stärker werden. Bald würde mein Körper aus reiner Notwehr die Atmung einstellen.
    Ich versuchte es noch einmal. »Hier.« Ich zog die Wasserflasche aus dem Mantel. »Halb voll.« Ich ließ das Wasser schwappen. »Ich werde dir dieses Wasser geben, aber du musst mir meine Fragen beantworten.«
    »Welche Fragen?«
    Ich steckte das Wasser weg und nahm mein Notizbuch; ich wünschte, ich hätte die Liste gehabt, die ich Cris gegeben hatte. Ich erinnerte mich trotzdem an viele der Symbole, und ich schlug eine leere Seite auf und begann zu zeichnen. »Siehst du dieses Mal? Was bedeutet es?« Ich zeigte ihm das Symbol, das aussah wie ein Crescendo.
    »Weniger.«
    »Was?«
    »Es bedeutet ›weniger als‹. Mathematik. Es könnte auch bedeuten: ›Sprich lauter‹. Ich weiß es nicht. Kontext. Du musst mir mehr sagen, damit ich dir etwas sagen kann. Ehrlich, ich kann nicht glauben, wie dumm du bist. Hältst du mich für einen Computer, der Informationen abruft, wenn man die richtigen Knöpfe drückt? Oder einen Visionenteich? Oh, an die erinnere ich mich. Wir dachten früher, die heißen Quellen würden uns Visionen schenken, wenn wir dort stünden und die Dämpfe lange genug einatmeten. Und sie haben uns Visionen geschenkt! Aber nicht von der Zukunft oder der Vergangenheit oder irgendetwas Nützlichem. Kopfschmerzen. Wie die, die du mir jetzt machst.«
    Ich blinzelte und schaute auf die Seite hinab; ich hoffte verzweifelt, dass es kein mathematisches Symbol war und dass die Bücher nicht alle nur in mathematischen Gleichungen geschrieben waren.
    »Okay, lass es uns mit einem anderen versuchen. Vielleicht ist es weniger zweideutig.« Ich hielt ihm ein Symbol hin, das aussah wie ein aufrechter Pfeil, aber mit vier Spitzen entlang des Schaftes anstatt einer Spitze oben.
    »Hm. Ein anderes.«
    Das nächste war ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte.
    »Sucht immer noch Antworten in diesen Büchern.« Meuric schüttelte den Kopf, als sei er enttäuscht, aber nicht überrascht.
    »Weißt du, was die bedeuten?«
    »Natürlich.«
    »Du musst mir alles sagen. Keine Details auslassen. Wenn ich glaube, dass du lügst, werde ich dir das Wasser nicht geben.«
    »Also schön.« Meuric hustete und verspritzte Blut und Schleim über den Boden. »Das zweite Symbol bedeutet steigend oder höher. Aufsteigend. Man kann es manchmal als Janan lesen, obwohl es nicht sein Name ist, sondern nur ein Verweis auf ihn. Das dritte Symbol bedeutet Stadt oder Heart – aber nur Heart in der Art, wie das andere Janan bedeutet.«
    »Wie erkennst du, was es bedeutet?«
    Für jemanden in seinem Zustand schaffte er es ziemlich gut, mich so anzusehen, als sei ich ein Idiot. »Kontext. Natürlich.«
    »Oh, natürlich«, murmelte ich und machte mir hastig Notizen. »Was ist mit dem ersten Symbol? Dem ›weniger als‹.«
    »Es ist nur ein Bestimmungswort, das die Bedeutungen der Wörter in seiner Umgebung verändert.« Er gab mir Beispiele dafür, wie das Symbol sich auf andere auswirken konnte.
    Ich zeigte ihm noch einige andere Symbole, und er antwortete bereitwillig, obwohl er die ganze Zeit vor sich hin grinste, als glaubte er, ich würde all diese Fragen bereuen. Aber ich fuhr fort, und er sagte mir, wie und warum den verschiedenen Zeichen unterschiedliche Bedeutungen zugewiesen sein konnten. Dann, zu früh, konnte ich mich an keine anderen mehr gut genug erinnern, um danach zu fragen. Wenn ich nur den Stapel von Büchern wiedergefunden hätte, als ich hereingekommen war.
    »Okay, jetzt kannst du das Wasser haben.« Ich legte das Notizbuch weg und zog die Flasche hervor.
    »Ja! Gib her.« Meuric hob den Arm, der an unnatürlichen Stellen herabhing. Als ich ihm die Flasche reichte, fiel sie ihm aus der Hand und rollte über den Boden. Als sie gegen die Wand prallte und liegen blieb, starrte er sie nur an, unglücklich und außerstande, sie zu holen.
    Mitleid nagte an mir, und ich brachte sie ihm. »Wenn du irgendetwas tust, von dem ich auch nur denke , dass es ein Angriff sein könnte, werde ich dir das hier in dein anderes Auge stoßen. Kapiert?«
    Meuric nickte, als ich den Deckel abschraubte und ihm die Flasche hinhielt. Er brauchte sich nur vorzubeugen, aber ich dachte nicht, dass er dazu in der Lage war. Er hätte tot sein sollen. Knochensplitter hätten ihm sämtliche Organe durchbohrt haben sollen, und er sollte nicht atmen, geschweige denn reden

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