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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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können.
    Was immer Janan mit Meuric gemacht hatte, es war kein Gefallen.
    Ich hielt die Flasche schräg über ihn, bis Wasser in seinen Mund tröpfelte. Er trank, prustete, hustete, und ich wich weit zurück. Ich vertraute diesen ganzen plötzlichen Bewegungen nicht.
    »Beantworte mir noch einige weitere Fragen, und ich gebe dir den Rest.« Sofern er nicht wieder anfing, mich vollzuhusten. Vielleicht konnte ich die Flasche neben ihm stehen lassen und das als Ende unserer Abmachung bezeichnen. Aber er konnte nicht aus eigener Kraft trinken. Ich hasste es, dass ich mich verpflichtet fühlte, dafür zu sorgen, dass er das bekam, worum er gehandelt hatte.
    »Du willst wissen, wie du Janan aufhalten kannst. Es gibt keinen Weg, um ihn aufzuhalten, am allerwenigsten für dich. Du bist für Janan völlig unerheblich. Bedeutungslos.« Er starrte weiter auf die Flasche, selbst als ihm Wasser vom Kinn tropfte.
    »Für dich bin ich nicht bedeutungslos. Ich habe das Wasser.« Ich schüttelte wieder die Flasche. All dieser Protest. All dieses Beharren auf meiner Bedeutungslosigkeit. Meuric hatte Angst vor mir, vor dem, was ich vielleicht tun würde, denn ich war die Einzige, die sich an alles erinnern konnte, was andere vergessen sollten. Weil ich neu war. Anders. Ausgeschlossen.
    Vielleicht etwas Besonderes.
    Ich stählte meine Stimme. »Jetzt sag mir, wie ich ihn aufhalten kann.«
    »Nichts kann ihn aufhalten. Schon jetzt zittert die Welt vor Erwartung.« Er sah wütend mit seinem gesunden Auge hoch, und das schlechte klaffte noch weiter auf. »Warum bist du überhaupt hier? Du hättest wie diese Schreie, wie diese weinenden Seelen sein sollen, die nie geboren werden.«
    Entsetzen durchfuhr mich, und ich flüsterte: »Was meinst du damit?«
    »Du hättest nicht geboren werden sollen. Du mischst dich ständig ein, und deinetwegen sind Janan weitere Altseelen für immer genommen worden. Weitere Neuseelen entkommen.« Meuric gackerte heiser und röchelnd. »Aber es spielt keine Rolle. Du bist zu spät gekommen, um irgendeine Wirkung auf ihn zu haben. Er wird den Verlust deines kleinen Funkens nicht bemerken.«
    »Aber die anderen?« Meine Zunge hätte aus Papier sein können, als ich fragte: »Wird er die Dunkelseelen und die Neuseelen bemerken, die an ihrer Stelle geboren werden?«
    Meuric nahm die Haltung ein, in der ich ihn anfangs gesehen hatte, verdeckt von schäbigem Stoff und Blut. »Er wird es vielleicht bemerken, aber es ist zu spät, um ihn aufzuhalten. Deine Prüfungen sind vergebens. Du hast dir einige kurze Jahre gesichert und einige kurze Atemzüge für andere. Aber der Tod, den du bald erleben wirst, wird ohne Zweifel hundertmal schlimmer sein als dein ursprüngliches Schicksal.«
    Meine Stiefel quietschten auf Stein, als ich zur Treppe zurückwich. »Und was war mein ursprüngliches Schicksal?«, fragte ich und dachte an den Weinenden und daran, wie er Janan genannt hatte: den Verschlinger.
    Als er grinste, fiel ihm ein gesprungener und blutverschmierter Zahn aus. »Dasselbe Schicksal aller Neuseelen, die gefangen werden, um einer Altseele die Wiedergeburt zu ermöglichen. Dasselbe Schicksal all der Neuseelen, die du gerade hörst, mit ihren kleinen Schreien und ihren nie gelebten Leben. Sie werden gefressen.«

KAPITEL 17
    Schlüssel
    Die Flasche fiel hin, das Wasser ergoss sich über den Boden, und Meuric johlte vor Lachen.
    Ich stürmte die Wendeltreppe hinauf, höher und höher im Kreis herum. Meine Beine brannten, und mein Kopf pochte, aber ich ignorierte meinen Schmerz. Er war nichts. Janan ersetzte Seelen, ließ die alten leben und behielt die neuen für sich selbst. Der Weinende, die Nichtstimme, die mich in der Schwärze getröstet hatte, wurde verzehrt.
    Während ich höher stieg, wurde das Schluchzen und Heulen lauter, und ich stellte mir vor, dass die Seelen mich zurückriefen, obwohl ich mir nicht sicher war, ob ich sie retten oder mit ihnen sterben sollte.
    Am Ende der Treppe gelangte ich in einen runden Raum. Ich hörte nicht auf zu rennen, und der ganze Raum rollte unter meinen Füßen, als wäre ich in einem riesigen Ball gefangen.
    Ich erinnerte mich daran, wie die auf dem Kopf stehende Grube Meuric nach oben gesogen hatte, und blieb stehen, solange das Loch sich noch an der Seite des Raumes befand. Ich fummelte nach dem Türgerät, während mir das Blut in den Ohren dröhnte. Ich drückte die Kombination, die mir schon einmal einen Weg in die Freiheit geöffnet hatte. Der weiße Stein beschlug

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