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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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grau, und ich rannte in glühendes Tageslicht hinein.
    Noch während die Tür verschwand, verfolgten mich Meurics Worte: Sie werden gefressen.
    All das Weinen, all die geflüsterten Hilferufe. Neuseelen.
    Licht umströmte mich, und der Tempel drückte sich mir in den Rücken und antwortete wie ein Echo auf meinen pochenden Herzschlag. Alles, was ich sehen konnte, waren die Pflastersteine unter meinen Stiefeln und meine zitternden Hände, als ich den Schlüssel in die Tasche schob. Ich blinzelte, um klar zu sehen, aber es half nicht.
    Ich schnappte nach Luft, schluckte die Gerüche von Schweiß und verbranntem Kaffee und Schwefel von einem ausbrechenden Geysir jenseits der Mauer hinunter. Dampf wehte über das landwirtschaftliche Viertel, durch die Obstgärten und über die Felder. Zwei weitere Geysire brachen im Norden und Osten aus, ihr lautes Rauschen und Zischen war selbst bei all dem Lärm auf dem Marktplatz hörbar. Wasser spritzte hoch und über die gewaltige Stadtmauer.
    Hände schlossen sich über meinen Schultern und rissen mich heran, und ich schrie.
    Ein Mann, den ich noch nie zuvor gesehen hatte, stieß mich gegen den Tempel. Sterne tanzten vor meinen Augen, und ich schrie erneut auf, als der Fremde mich gegen die Mauer drückte. Ich konnte nicht entkommen. Der Tempel summte an meinem Rücken, und mein Hinterkopf schmerzte, wo er dagegen geschlagen war. Der Fremde griff in meine Tasche und nahm den Tempelschlüssel an sich.
    »Das hier«, knurrte er, »gehört dir nicht.« Er packte mich am Mantel und riss mich herum, sodass ich erneut gegen die Mauer prallte, und dann war er fort.
    Mein Kopf hämmerte, während ich mich auf die Füße kämpfte, um ihm zu folgen, aber ich taumelte einige Schritte und schlug auf dem Boden auf. Grobe, kalte Steine zerkratzten mir die Hände und Fingerspitzen. Ich starrte nach oben in die echte Welt – nach einer Ewigkeit der Einsamkeit war es ein Schock.
    Mindestens zwei Dutzend Menschen liefen auf dem Marktplatz umher. Einige glotzten mich an. Ich hatte sie vorher nicht gesehen, hatte nicht daran gedacht aufzupassen, als ich aus dem Tempel kam. Da sollte keine Tür sein. Hatten sie gesehen, wie der Mann mich angriff? Hatten sie bemerkt, wie ich aussah?
    Hatte irgendjemand die Seelen weinen hören? Der Tempel ragte hoch hinter mir auf, gewaltig und unendlich schrecklich. Vielleicht war es kein Herz, sondern ein Magen.
    Ich versuchte, dem Mann nachzusehen, der mich angegriffen hatte, doch ich konnte vor Schmerz und Trauer nur verschwommen sehen. Seine große Gestalt blieb neben einer kleineren stehen – Deborl? – und ging weiter. Ich verlor ihn.
    Ich hatte den Schlüssel verloren. Ich hatte meinen größten Vorteil verloren.
    Ich brach auf den Knien zusammen und schluchzte.
    »Ana!« Sam ließ sich neben mir zu Boden fallen und schlang die Arme um mich. »Wo bist du gewesen? Was ist passiert?«
    »Jemand hat mir den Schlüssel weggenommen.«
    »Deinen Schlüssel? Wer?«
    »Ich weiß es nicht.« Ich begrub das Gesicht in Sams Hemd und ließ den Tränen freien Lauf. Meine Augen waren schwer von ihrem Gewicht, als könnte ich Meere weinen.
    »Ana«, murmelte er. »Oh, Ana. Du bist jetzt in Sicherheit.«
    Ich hatte nicht den Atem, um ihm zu sagen, dass ich mir keine Sorgen um mich selbst machte. Es waren die anderen. Ich hätte auch dazugehören sollen, nur dass Menehems Experiment schiefgegangen war. Seine Einmischung.
    Ich versuchte, mein Schluchzen zu unterdrücken, damit wir keinen Auflauf verursachten, und grub mich tiefer in Sams Umarmung. Ich atmete den Duft von Sonnenschein auf seiner Haut ein, von Shampoo in seinem Haar und Kaffee in seinem Atem, als er mich noch fester an sich drückte.
    »Ich hatte solche Angst um dich, aber jetzt bist du hier. Du bist sicher. Du bist sicher.« Er flüsterte tröstenden Unsinn, während er mir das Haar von den nassen Wangen und dem Hals strich. Ich roch salzig und verschwitzt, und vielleicht haftete Meurics Gestank von Blut und Pisse an mir, denn Sam fuhr mir mit den Händen über den Rücken, als suche er nach Verletzungen.
    Meine schlimmsten Verletzungen waren im Innern.
    Ein schmaler Schatten fiel über uns. Sam verlagerte das Gewicht, als er aufschaute, und meinem Ohr an seiner Brust kam seine Stimme grollend vor. »Was?«
    »Ich will nur nachsehen, ob alles in Ordnung ist.« Ratsherr Deborls Stimme klang angespannt.
    »Danke, aber uns geht es gut.« Sam stand auf und zog mich mit sich. Ich hatte gerade genug Zeit, um meine

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