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Nur eine Liebe

Nur eine Liebe

Titel: Nur eine Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jodi Meadows
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ausreden wollten. Ein kleinerer Teil erwartete Gelächter und Beschwichtigung. Aber Stefs Miene wurde ernst, sachlich, und sie zog ihren SAK heraus. »In Ordnung. Was willst du?«
    Erleichterung durchströmte mich. »Vertrauenswürdige Leute. Euch. Lidea und Wend. Orrin und Whit. Armande.«
    »Was ist mit Sine?«, fragte Cris.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich denke, dies wäre ein zu großer Konflikt mit ihrem Amt.« Sie hatte sich in letzter Zeit ohnehin mir gegenüber anders verhalten. Wahrscheinlich weil sie jetzt die Sprecherin war und der Rat sie mehr unter Druck setzte denn je, aber dass sie die Ratssprecherin war, machte die Entscheidung leichter.
    Ich zählte ein paar weitere Leute auf, und alle waren an ihren SAK und verschickten Nachrichten. Wärme trat an die Stelle des Entsetzens über Sarits Ankündigung. Ich konnte etwas tun. Ich würde vielleicht nichts für die Seelen im Tempel tun können, aber ich würde den Rat davon überzeugen, dass Neuseelen verdienten, wie echte Menschen behandelt zu werden.
    Obwohl ich sie eingeladen hatte, überraschte es mich dennoch, dass sie alle kamen.
    Einige wie Moriah und Lorin waren Sams Freunde, die mir in verschiedenen Fächern Unterricht gegeben hatten. Aber Whit und Orrin waren meine Freunde und neckten mich gern damit, wie viel Zeit ich in der Bibliothek verbrachte. Immer wieder hatten sie versucht, mich zu überreden, bei ihnen Archivarin zu werden.
    Lidea, Wend und Anid erschienen als Letzte, das Baby in Decken eingemummelt. Wend schleppte in einer Tasche das halbe Kinderzimmer mit und warf mir einen seltsamen Blick zu, als er Lidea ins Haus folgte.
    Armande belegte die Küche mit Beschlag, um Kaffee und Tee zu kochen, und nachdem jeder Anid geherzt und die Rosen bewundert hatte, ließen sie sich alle auf Stühlen, der Klavierbank und dem Sofa nieder und warteten darauf herauszufinden, warum ich sie hergebeten hatte.
    Nun, ich konnte sie unmöglich alle vom Boden aus sehen, und Sam würde es nicht mögen, wenn ich auf den Flügel kletterte. Ich ging die ersten paar Stufen der Treppe hoch und stützte die Ellbogen auf das Geländer, sodass ich alle ansehen konnte.
    Von seinem Platz neben Stef schenkte Sam mir ein ermutigendes Lächeln. Er gab mir das Gefühl, stark zu sein.
    Ich sammelte meine Gedanken und räusperte mich, und alle schauten auf. »Ich will anfangen, indem ich euch daran erinnere, was in der Nacht von Anids Geburt geschehen ist. Soweit ich weiß, war es eine normale Wiedergeburt. Viele Leute waren anwesend und hofften, dass ein Freund reinkarniert werden würde. Aber als die Seelenkundler verkündeten, dass Anid neu sei, veränderte sich alles. Einige von euch waren dabei. Ihr erinnert euch, wie die Menschen gebrüllt haben, wie sie ihn bedroht haben, obwohl er nichts anderes getan hatte, als geboren zu werden.«
    Die Leute nickten, und Lidea hielt Anid an die Brust gedrückt, als würde sie noch einmal diese Minuten durchleben, in denen sie nicht gewusst hatte, ob die Menge ihrem Kind etwas antun würde. Ihre Augen glänzten von Tränen, und Wend saß steif mit harter Miene neben ihr.
    »Die Tatsache ist, dass weitere Neuseelen geboren werden, und es sollte nicht nötig sein, den Geburtsraum zu bewachen. Ich weiß, dass die Menschen Angst davor haben, was dies bedeutet, oder dass sie zornig sind, dass einige Seelen nicht zurückkommen. Das sind beides völlig verständliche Reaktionen, aber …«
    Ich bremste mich, bevor ich in dieselbe Diskussion einstieg, die Sam und ich geführt hatten, nachdem der Rat ihn beiseitegenommen hatte. Ich dachte, es sei besser, dass Neuseelen geboren werden – statt dass niemand geboren wird –, aber für andere würden Neuseelen eine ständige Erinnerung an das Tempeldunkel und an die Seelen sein, die verloren gegangen waren.
    »Was ich sagen möchte …« Ich unterdrückte das Zittern in meiner Stimme, denn ich musste stärker klingen. »Wenn wir nichts unternehmen, werden die Menschen fortfahren, gegen Neuseelen vorzugehen. Ich bin mir sicher, ihr habt alle Merton und seine Freunde auf dem Marktplatz gehört, wie sie brüllend über mich hergezogen sind.«
    »Und über Anid«, fügte Lorin hinzu.
    Zumindest hatte Merton einen Grund für seine Brüllerei. Die Art, wie Sylphen sich in meiner Gegenwart benahmen, war verdächtig. Aber Anid hatte nichts getan.
    »Ich möchte euch erzählen, wie es für mich war aufzuwachsen. Nicht nur wegen Li« – meine Freunde zischten, als ich ihren Namen nannte –,

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