Nur eine perfekte Affäre?
verheiratet und wird Vater. Wer hätte das noch vor ein paar Jahren gedacht? Nur gut, dass du in die Stadt gekommen bist. Treys Leben würde ganz anders aussehen, wenn er sich nicht in dich verliebt hätte.“
„Ja, es ist erstaunlich, wie das Leben so spielt, nicht wahr?“
„Ja, in deinem Fall.“ Caroline lächelte ihre beste Freundin an, obwohl es das Schicksal mit ihr nicht so gut gemeint hatte. Sie hatte nie so viel liebevolle Zuwendung bekommen, als sie mit Annabelle schwanger gewesen war. Gil hatte sich weder auf das Baby gefreut, noch hatte er sie während der Schwangerschaft besonders umsorgt. Dass er so gleichgültig auf das freudige Ereignis reagiert hatte, hätte ihr zu denken geben müssen. Es hatte so viele Warnzeichen gegeben. Sie hatte sich Vorwürfe gemacht, dass sie all die Hinweise nicht früher beachtet hatte. Aber dass sie eine wundervolle Tochter zur Welt gebracht hatte, war ein großes Glück. Dafür war sie dem Schicksal dankbar. Alles, was sie jetzt tat, tat sie für ihre Tochter.
„Wie geht es denn deiner kleinen Annabelle in Florida?“, fragte Maddie.
Wie immer zauberte die Erwähnung von Annabelle ein Lächeln auf Carolines Gesicht. „Ich vermisse sie furchtbar. Ich muss zumindest noch einmal ihre Stimme hören, bevor ich abends einschlafen kann. Also sorgen Mom und Dad dafür, dass wir täglich telefonieren. Ich bin sicher, dass die beiden Annabelle verwöhnen. Aber das bereitet mir keine Sorgen. Die Kleine verdient alle Aufmerksamkeit, die sie bekommen kann. Von ihrem Vater hat sie janie viel Zuwendung erhalten.“ Sie schloss kurz die Augen und schüttelte dann den Kopf. „Entschuldige, das hätte ich nicht sagen sollen.“
„Es ist okay, Caroline. Du musst bei mir kein Blatt vor den Mund nehmen.“ Maddie stand auf und sah wieder aus dem Fenster. Caroline folgte ihrem Blick, und dann betrachteten beide Sam Beaumont, der inzwischen sein Hemd ausgezogen hatte. Er stand am Fuß der Leiter und trank Mineralwasser aus einer Literflasche. „Ich werde mir in keinem Fall ein Urteil erlauben“, fügte sie augenzwinkernd hinzu. „Ich freue mich, dass ihr so gut mit der Arbeit vorankommt.“
Caroline schätzte Maddies uneingeschränkte Unterstützung und Loyalität. Sie wusste, dass sie ihrer Freundin vertrauen konnte. „Danke. Ja, es läuft alles sehr gut. Ich hoffe, dass alles bis zu dem Termin, den ich mir gesetzt habe, fertig wird.“ Sie warf erneut einen Blick auf Sam. „Dieses Mal halte ich die Augen weit offen.“
Ihre Freundin umarmte sie. „Das ist auch gut so. Denn er ist wirklich eine Augenweide.“
„Maddie!“
„Ich bin schwanger, nicht blind.“ Sie grinste. „Oh, und arbeite nicht bis zur Erschöpfung.“
„Die Arbeit ist es nicht, die mich erschöpft“, konterte Caroline, und beide Frauen lachten. Dann begleitete sie Maddie hinaus. „Ich habe immer noch meine Schwangerschaftskleidung. Wenn du magst, kannst du alle Sachen haben. Lass mich nur wissen, wann, und dann suche ich sie für dich zusammen.“
„Danke“, sagte Maddie, stieg in ihren Pick-up und ließ den Motor an. „Dieses Angebot nehme ich gern an.“
Caroline winkte, bis ihre Freundin außer Sichtweite war. Als sie sich umdrehte, stieß sie mit Sam zusammen.
„Was ist, wenn ich dir ein Angebot mache, das du nicht ablehnen kannst?“
Sie lächelte ihn an, und ihr Herz raste. „Und das wäre?“
„Komm mit mir unter die Dusche.“
Das Wasser prasselte, Dampf stieg auf und verbreitete den Duft der Seife. Caroline zögerte vor der beschlagenen Tür der Duschkabine. Sie beobachtete Sam dabei, wie er seinen Körper einseifte, der ihr inzwischen so vertraut war. Sie hatte noch nie zuvor mit einem Mann geduscht, aber mit Sam hatte es schon oft ein erstes Mal für sie gegeben. Sie stand nackt da, wusste, dass ein sexy Mann auf sie wartete, und fragte sich, warum sie zögerte. Und dann kam ihr ein Gedanke, der ihr Angst machte. Sie fing an, sich daran zu gewöhnen, Sam um sich zu haben. Sie mochte es, ihn morgens in der Küche zu sehen. Sie mochte es, eine Tasse Kaffee mit ihm zu trinken, und sie mochte es, mit ihm zusammenzuarbeiten.
Sie mochte ihn.
Dass sie seinen Anblick jetzt so sehr genoss, hatte etwas zu bedeuten. Sie erinnerte sich an das, was sie vorhin zu Maddie gesagt hatte. Sam war nur vorübergehend hier. Nein, sie machte sich keine Illusionen. Sam würde nicht bleiben. Sie wunderte sich über ihren Mut. War es Selbstbetrug, sich einzureden, sie könnte einfach in ihr altes
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