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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aus silbernem Fell zu ihr zurück.
    „Nein.“ Er spürte die frische Angst in ihr hochsteigen. „Er ist nur ein halber Wolf.“
    „Wir müssen etwas tun.“ Sollten sie weglaufen? Sollten sie einfach bewegungslos still sitzen? „Er hat dich angefallen …“
    „Begrüßt“, verbesserte Hunter. „Vertrau mir, Lenore. Er ist nicht bösartig.“ Hunter streckte die Hand aus. „Hier, Santanas.“
    Ein wenig verlegen kroch der Hund mit gesenktem Kopf vorwärts. Sprachlos beobachtete Lee, wie Hunter sein dickes, silbergraues Fell streichelte.
    „Normalerweise beträgt er sich besser“, sagte Hunter milde. „Aber er hat mich seit fast zwei Wochen nicht mehr gesehen.“
    „Dich nicht gesehen?“ Schutzsuchend presste sie sich näher an Hunter. „Aber …“ Allmählich begann die Vernunft sich gegen die Panik durchzusetzen, während sie beobachtete, wie der Hund Hunters ausgestreckte Hand ableckte. „Du hast ihn beim Namen genannt“, brachte sie mit zittriger Stimme hervor. „Wie hast du ihn genannt?“
    Bevor Hunter antworten konnte, raschelte es in den Bäumen hinter ihnen. Lees Nerven waren noch immer angespannt, sie fuhr zusammen, als eine junge, hohe Stimme rief: „Santanas! Komm zurück. Ich kriege Schwierigkeiten.“
    „Verdammt richtig“, stieß Hunter leise hervor.
    Lee zog sich weit genug zurück, um in Hunters Gesicht blicken zu können. „Was zum Teufel geht hier vor?“
    „Eine Wiedervereinigung“, antwortete er einfach.
    Konfus, das Herz immer noch in ihren Ohren hämmernd, beobachtete Lee das Mädchen, das zwischen den Bäumen hervorstürmte. Der Schwanz des Hundes wedelte heftig vor Freude.
    „Santanas!“ Sie blieb stehen, die schwarzen Zöpfe wippten vor und zurück. Lächelnd enthüllte sie eine Zahnspange. „Oje!“ Nach diesem schnellen Ausruf fiel ihr langer, eindringlicher Blick auf Lee. Das Mädchen steckte die Hände in die Taschen ihrer abgeschnittenen Jeans und scharrte mit abgewetzten Turnschuhen auf dem Boden. „Also, hallo.“ Sie richtete den Blick auf Hunter, ganz kurz, bevor sie wieder Lee anstarrte. „Wahrscheinlich wunderst du dich, was ich hier mache.“
    „Nun, zu dem Thema kommen wir später“, sagte Hunter in einem Ton, aus dem beide Frauen deutlich männlichen Ärger heraushörten.
    „Hunter.“ Lee löste sich ganz von ihm, Spuren von Wut und Beklemmung arbeiteten sich durch ihre Verwirrung. „Was geht hier vor?“
    „Offensichtlich keine Lektion des guten Benehmens“, gab er leichtmutig zurück. „Lenore, die Kreatur, die die ganze Zeit an deiner Hand herumschnüffelt, ist Santanas, mein Hund.“ Auf eine Handbewegung von ihm hin setzte sich das große, schlanke Tier und hob freundlich eine Pfote. Hunters Blick wanderte zu der Kleinen. Er enthielt sowohl Ironie als auch Stolz. „Und das Mädchen, das dich so ungehobelt anstarrt, ist Sarah, meine Tochter.“

10. KAPITEL
    T ochter? Sarah?
    Lee drehte den Kopf, um wieder dem offenen Blick aus diesen schwarzen Augen zu begegnen, die ein direktes Duplikat von Hunters waren. Ja, sie waren ein Duplikat. Es traf sie wie ein Schlag. Er hatte ein Kind? Dieses entzückende, schlanke Mädchen mit dem reizenden Mund und den Zöpfen, die mit unterschiedlichen Gummibändern festgehalten wurden, war Hunters Tochter? So viele sich widersprechende Gefühlsregungen prallten in Lee aufeinander, dass sie nichts sagte. Überhaupt nichts.
    „Sarah.“ Hunter brach die Stille. „Das ist Miss Radcliffe.“
    „Klar, ich weiß, die Reporterin. Hallo.“
    Immer noch auf dem Boden sitzend, während der Hund jetzt ihre Schultern beschnüffelte, fühlte sich Lee wie ein ausgewachsener Idiot.
    „Hallo.“ Sie hoffte, das Wort kam nicht so lächerlich steif, wie es für sie selbst klang.
    „Dad sagte, ich soll Sie nicht schön nennen, weil schön so etwas wie eine Schale mit Früchten ist.“ Sarah neigte zwar nicht den Kopf, um sie aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Aber Lee hatte den Eindruck, sie wurde abgewogen und in Teile zerlegt wie ein Stillleben. „Ich mag Ihr Haar. Ist das ein echter Farbton?“
    „Eindeutig keine Lektion in gutem Verhalten“, warf Hunter ein, mehr amüsiert als verärgert. „Ich fürchte, Sarah ist ein wenig ungeschliffen.“
    „Das sagt er immer.“ Sarah zuckte mit den schmalen Schultern. „Aber er meint es gar nicht.“
    „Bis heute.“ Er zerzauste das Fell des Hundes und fragte sich, wie er genau diese Situation meistern sollte. Lee war immer noch still und Sarahs Blick voller

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