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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu Hause, bei meiner Tochter. Es ist mir wichtig, dass du verstehst. Gib mir zwei Tage.“
    Sie wollte Nein sagen. Sie wollte sich einreden, dass sie sich einfach umdrehen und weggehen könnte, ohne Bedauern. Aber sie würde bedauern, das wusste Lee, wenn sie nach Los Angeles zurückfuhr, ohne zu nehmen, was noch übrig war. „Ich kann zwar nicht versprechen, zu verstehen, aber ich bleibe noch zwei Tage.“
    Obwohl sie widerstrebend war, hob er ihre Hand an seine Lippen. „Danke. Es ist wichtig für mich.“
    „Bedank dich nicht“, murmelte sie. Ihre Wut war verraucht.
    Hunter zog sie in die Richtung, in die Sarah verschwunden war. „Ich komme später zurück und hole unsere Sachen.“
    Jetzt, wo der erste Schock vorüber war, kam der nächste. „Du lebst hier im Canyon?“
    „Stimmt.“
    „Du willst damit sagen, du hast ein Haus mit fließend heißem und kaltem Wasser und ein normales Bett, aber du verbringst zwei Wochen in einem Zelt?“
    „Es entspannt mich.“
    „Das ist einfach großartig“, stieß sie hervor. „Du hast mich mit lauwarmem Wasser duschen und mit schmerzenden Muskelnaufwachen lassen, obwohl du wusstest, dass ich einen Wochenlohn für ein heißes Bad gegeben hätte.“
    „Stärkt den Charakter.“ Mit diesem neuen Ärger von Lee fühlte er sich gleich behaglicher.
    „Den Teufel tut es. Du hast es absichtlich getan.“ Sie blieb stehen, während die Sonne Licht durch die Bäume sprenkelte. „Du hast alles absichtlich getan, um zu sehen, wie viel ich vertragen konnte.“
    „Du warst sehr eindrucksvoll.“ Er lächelte aufreizend. „Ich muss zugeben, ich hätte nicht erwartet, dass du eine Woche durchhältst, geschweige denn zwei.“
    „Du verdammter …“
    „Jetzt werde nicht giftig“, unterbrach er sie leichtmütig. „Du kannst in den nächsten zwei Tagen so viele Bäder nehmen, wie du willst.“ Er legte einen Arm um ihre Schulter. „Wenn du willst, bekommst du sogar dein Steak, wonach du so dringend verlangst. Und glaub mir, ich hatte wirklich nicht beabsichtigt, dass du auf diese Art herausfindest, dass ich ganz in der Nähe von unserem Zeltplatz lebe.“
    „Und wie sollte ich es herausfinden?“
    „Indem ich dir am letzten Abend ein ruhiges Dinner bei Kerzenschein anbiete. Ich hatte gehofft, du würdest den, nun ja, den Humor in der Situation sehen.“
    „Du hast dich getäuscht.“ Dann sah sie das Haus, das ganz vom Wald eingeschlossen war.
    Es war kleiner, als sie erwartet hatte, aus Holz und mit sehr viel Glas. Es ließ sie an Puppenhäuser denken und an Märchen, obwohl sie nicht wusste, warum. Denn anders als Puppenhäuser, bestand es aus merkwürdigen Winkeln und unerwarteten Giebeln. Um die Vorderseite herum lief eine Veranda. Pflanzen ergossen sich über das Geländer – blutrote Geranien in jadegrünen Töpfen. Auf der Terrasse lag ein umgestürzter, weißer Korbstuhl und ein offensichtlich viel benutzter Fußball.
    Die Bäume umschlossen das Haus. Eingeschlossen, dachte Lee, beschützt, beschirmt, verborgen. Es war wie ein Haus aus einem Stück oder … Sie hielt inne und musterte das Haus mit zusammengekniffenen Augen genauer. „Das ist Jonas Thorpes Haus aus ,Der stille Schrei’.“
    Hunter lächelte, erfreut, dass sie es so schnell erkannt hatte. „Mehr oder weniger.“
    Ein Schrei durchriss die Stille, den Lee nach einem aussetzenden Herzschlag als Lachen identifizierte. Es folgte aufgeregtes Bellen und die entnervte Stimme einer Frau.
    Gerade als Hunter die Eingangstür öffnete, stürmte Sarah heraus. Sehr befangen beobachtete Lee, wie das Mädchen die Arme um die Taille ihres Vaters schlang. Hunter strich mit einer Hand über das dunkle Haar seiner Tochter.
    „Oh, Dad, es ist so komisch. Tante Bonnie hat ein Armband aus glasiertem Teig gemacht und Santanas hat es gegessen – das heißt, er hat darauf herumgekaut, bis er gemerkt hat, dass es schrecklich schmeckt.“
    „Ich bin sicher, Bonnie hält das für Aufruhr.“
    Ihre Augen, so ganz die ihres Vaters, leuchteten vor koboldhafter Belustigung. „Sie sagt, so etwas muss sie sich von der Kunstkritik bieten lassen, aber nicht von einem halben Wolf. Sie sagt, sie macht Tee für Lenore, aber es gibt keine Plätzchen mehr, weil wir sie gestern gegessen haben. Sie sagt …“
    „Lass nur, wir finden es schon selbst heraus.“ Er trat zurück und ließ Lee vor ihm ins Haus eintreten. Sie zögerte einen Moment, fragte sich, worauf sie sich einließ. Und in Hunters Blick leuchtete die gleiche

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