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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bin nicht abergläubisch“, meinte sie erhaben, behielt aber den Ring am Finger.
    „Natürlich bist du das.“ Er zog sie an seine Seite, und sie marschierten los. „Ich liebe die Geräusche der Nacht.“
    Lee lauschte darauf – die schwache Brise durch die Bäume, das Gemurmel des Wassers, der Singsang von Insekten. „Du lebst schon lange hier?“
    „Ja. Ich bin nach Sarahs Geburt hierher gezogen.“
    „Ein wunderschöner Platz zum Leben.“
    Er zog sie in die Arme. Mondlicht ergoss sich über sie, silbern, wie Diamanten in ihrem Haar, machte ihre Haut marmorn und ihre Augen schwarz. „Es passt zu dir“, murmelte er. Mit einer Hand fuhr er ihr durchs Haar und beobachtete, wie es wieder an seinen Platz zurückfiel. „Die Prinzessin und der Drache.“
    Ihr Herz hatte schon begonnen, höher zu schlagen. Wie ein Teenager, dachte Lee. Er ließ sie wie ein Mädchen bei ihrer ersten Verabredung fühlen. „Heutzutage müssen die Frauen ihre eigenen Drachen töten.“
    „Heutzutage …“, sein Mund berührte den ihren, „… gibt es weniger Romantik. Wenn wir jetzt im Mittelalter lebten und ich dich im mondhellen Wald treffen würde, würde ich dich nehmen, weil es mein Recht wäre. Ich würde um dich werben, weil ich keine andere Wahl hätte.“ Seine Stimme verdunkelte sich wie dieSchatten in den sie umgebenden Bäumen. „Lass mich dich jetzt lieben, Lenore, als wenn es das erste Mal wäre.“
    Oder das letzte Mal, dachte sie niedergeschlagen, als seine Lippen sie bedrängten, bis ihre weicher und nachgiebiger wurden. Wenn er seine Arme um ihre Schultern legte, schaltete sich alle Vernunft bei ihr aus. Fantasie und Gefühl. Hingabe. Der Akt der Liebe bestand aus nichts mehr. Sie legte den Kopf zurück und verstärkte die Umarmung, sie forderte ihn heraus, zu nehmen, was immer er wollte, zu geben, was immer sie wollte.
    Dann waren seine Hände auf ihrem Gesicht, zärtlich, so zärtlich, wie sie immer gewesen waren. Hunter liebkoste jede Rundung und Linie, genoss das Samtweiche ihrer Haut. Mit den Lippen schmeckte und trank er ihren Duft. Die Lust, die er so schnell erwecken konnte, floss strömend durch ihren Körper. Sie ließ sich mit ihm auf den Boden sinken.
    Er hatte es sich ersehnt, sie so zu lieben, im Freien, unter dem Mond, der die Bäume versilberte und schwarzrote Schatten warf. Er wollte spüren, wie sich ihre Muskeln anspannten und unter der Berührung seiner Hand weich wurden. Was sie ihm hier gab, jetzt gab, war etwas aus seinen eigenen Träumen und dabei viel, viel wirklicher.
    Langsam zog er sie aus. Mit den Lippen und ganz zärtlich mit den Händen schenkte er ihr Glück. Das war ihre Nacht, die Nacht, in der er ihr alles von sich gab, in der er alles von ihr forderte.
    Mondlicht und Schatten fluteten über sie. Hunters Herz hämmerte in seinen Ohren. Er hörte das Plätschern des Bachs aus der Ferne, und es vermischte sich mit seinen und Lees leisen Seufzern. Der Wald roch nach Nacht. Hunter presste sein Gesicht an Lees Hals.
    Sie spürte die stärker werdende Erregung in ihm, die wachsende, sich anspannende Lust, die sie mitreißen ließ. Bereitwillig tauchte sie in den Strudel, den er schuf. Die Luft war sanft wie ein Hauch und mit Farben durchzogen.
    Seine Haut war warm an ihrer. Sie ließ sich von ihrer Lust leiten, gab sich ganz hin. Gierig nach mehr, wurden ihre Bewegungen wild. Überdeutlich spürte sie jedes männliche Zittern unter ihren Fingern, jeden angehaltenen Atem, jedes Murmeln ihres Namens.
    Silber und Schatten. Lee empfand sie als genauso greifbar, wie sie sie um sich herumflackern sah. Der silberne Streifen der Macht. Der dunkle Schatten der Begierde. Mit ihnen konnte sie Hunter zur Klippe der Lust hinlenken.
    Als er stöhnte, außer Atem, lachte sie. Ihr beiderseitiges Begehren war ineinander verwoben, umhüllte sie fester. Sie fühlte es. Sie berauschte sich daran.
    Die Luft schien still zu stehen, die Brise innezuhalten. Jeder Laut, der vorher deutlich wahrzunehmen war, schien jetzt zu schweigen. Die Finger, die sich in ihrem Haar verwirrten, krallten sich fast verzweifelt fest. In der absoluten Stille trafen sich ihre Blicke und hielten einander fest, Moment auf Moment.
    Ihre Lippen lockten, als sie sich für ihn öffnete.
    Sie hätte dort schlafen können, mühelos, nur den nackten Erdboden unter sich, den Himmel über sich und seinen Körper an ihren gepresst. Sie hätte dort schlafen mögen, endlos, wie eine Prinzessin unter einem Zauberbaum, wenn er sie nicht hoch

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