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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verschnürten Oberteil eines weit fallenden seidigen Gewandes blitzten.
    „Die beste Art, seinen Wert zu zeigen“, verriet ihr Sarah, die an einem Paprikastückchen kaute, das sie von ihrem Vater stibitzt hatte. „Eine Prinzessin kann nicht jeden heiraten. Entweder gibt der König sie einem würdigen Ritter zur Frau, oder er verheiratet sie mit dem Prinzen eines Nachbarlandes, damit er selbst mehr Land hat.“
    Unglaublich, Lee stellte sich ihren Vater vor, das Zepter in der Hand, der verfügte, sie müsse Jonathan von Willoby heiraten.
    „Ich wette, Sie mussten nie Zahnspangen tragen.“
    Mit einem Wimpernschlag aus einem Jahrhundert in ein anderes gerissen, konnte Lee sie nur anstarren. Sarah musterte sie stirnrunzelnd mit dieser tiefen und fesselnden Konzentration, die sie nur von Hunter geerbt haben konnte. Es ist alles zu lächerlich, dachte Lee. Ritter, Prinzessinnen, Drachen. Zum ersten Mal gelang es ihr, dem schlanken, dunklen Mädchen ganz natürlich zuzulächeln, die ein Teil des Mannes war, den sie liebte. „Zwei Jahre.“
    „Ehrlich?“ Mit einem Schlag zeigte Sarah echtes Interesse. Sie trat vor, offensichtlich um einen besseren Blick auf Lees Zähne bekommen zu können. „Es hat geklappt“, entschied sie. „Haben Sie die Spange gehasst?“
    „Jede Minute.“
    Sarah kicherte. „Ich mache mir nicht zu viel draus, nur dass ich kein Kaugummi kauen kann, finde ich nicht gut.“ Sie warf einen schmollenden Blick über die Schulter in Hunters Richtung. „Nicht einmal ein kleines Stück.“
    „Das konnte ich auch nicht“, sagte Lee. Kaugummikauen war im Haushalt der Radcliffes grundsätzlich nicht erlaubt. Aber das behielt sie lieber für sich.
    Sarah musterte sie noch einen Augenblick, dann nickte sie. „Ich glaube, Sie können mir doch helfen, den Tisch zu decken.“
    So einfach konnte es also sein, stellte Lee fest, von jemandem akzeptiert zu werden.
    Die Sonne schien in die Küche, während sie aßen. Ihr Licht war üppig und golden, ohne dieses harte, betäubende Glühen, an das sich Lee von den Klippen des Canyons erinnerte. Sie fand es friedlich, trotz der Gespräche, des Lachens und der Auseinandersetzungen um sie herum.
    In ihrer Fantasie hatte sie in den letzten zwei Wochen ein großes Steak mit frischem Salatteller in einem dämmrig erleuchteten, ruhigen Restaurant gegessen, wo aufmerksame Kellner darauf achteten, dass das Glas mit Bordeaux nie leer war. Nun fand sie sich in einer hellen, lauten Küche wieder, aß Pizza, belegt mit Paprika- und Pilzscheiben, mit Peperoni und Salami und darüber einem zähfließenden Käse. Und sie musste Sarah Recht geben. Es war die beste Pizza in der ganzen Welt.
    „Wenn nur Fred lernen könnte, wie man so etwas macht.“ Bonnie aß ihr zweites Stück mit derselben Hingabe wie das erste. „Wenn er seinen guten Tag erwischt, macht er einen ausgezeichneten Eiersalat, aber das ist auch schon alles.“
    „Mit einer Familie von deiner Größenordnung“, gabHunter zurück, „musst du direkt ein Fließband aufstellen. Fünf hungrige Kinder können eine ganze Pizzeria in Alarmbereitschaft halten.“
    „Und tun es auch“, stimmte Bonnie zu. „In weniger als sieben Monaten sind es sechs.“
    Hunter hielt mitten in der Bewegung inne. „Noch eins?“
    „Noch eins.“ Bonnie zwinkerte über den Tisch ihrer Nichte zu. „Ich habe immer gesagt, ich will ein halbes Dutzend“, erklärte sie Lee beiläufig.
    Hunter griff über den Tisch und nahm ihre Hand und umschloss sie mit seiner Hand. „Manche würden es Planerfüllung nennen.“
    „Oder Geschwisterwettstreit“, gab sie zurück. „Ich werde dann so viele Kinder haben wie du Bestseller.“ Mit einem Lachen drückte sie die Hand ihres Bruders. „Und für unsere Produkte brauchen wir ungefähr die gleiche Herstellungszeit.“
    „Wenn du das Baby mit auf Besuch bringst, soll sie in meinem Zimmer schlafen.“ Sarah biss erneut kräftig in die Pizza.
    „Sie?“ Hunter zerzauste ihr Haar, bevor er weiteraß.
    „Es wird ein Mädchen.“ Zuversichtlich nickte Sarah. „Tante Bonnie hat schon drei Jungen, drei Mädchen machen das Ganze rund.“
    „Ich werde sehen, was ich tun kann“, versprach Bonnie ihr. „Wie auch immer, morgen düse ich zurück. Cassandra, das ist meine Älteste“, warf sie zu Lees Verständnis ein, „hat sich für eine Tätowierung entschieden, was natürlich vermieden werden sollte.“ Sie schloss die Augen, als sie sich zurücklehnte. „Ah, es ist gut, gebraucht zu

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