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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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werden.“
    „Eine Tätowierung?“ Sarah rümpfte die Nase. „Das ist blöd. Cassie spinnt.“
    „Wir können es ihr nicht einfach verbieten.“
    Interessiert hob Hunter sein Weinglas. „Wo will sie sie haben?“
    „Auf ihrer rechten Schulter.“
    „Doof.“ Sarah drückte ihr Urteil mit einem Schulterzucken aus.
    „Und wie werden Sie sich verhalten?“ fragte Lee.
    „Oh, ich nehme Cassie mit zu einem Tätowierungssalon.“
    „Aber Sie werden ihr doch nicht erlauben …“ Lee brach ab, als ihr Blick auf Bonnies auffällige Streifen im Haar und die schulterlangen Ohrringe fiel. Vielleicht würde sie doch.
    Lachend tätschelte Bonnie Lees Hand. „Nein, ich werde es nicht zulassen. Aber es wird viel wirksamer sein, wenn Cassie die Entscheidung selbst trifft – und das wird sie, in derselben Sekunde, in der ihr Blick auf all die grässlichen kleinen Nadeln fällt.“
    „Hinterhältig.“ Aus Sarahs Mund klang es anerkennend.
    „Klug“, verbesserte Bonnie.
    „Das ist dasselbe.“ Mit vollem Mund wandte sich Sarah Lee zu. „Bei Tante Bonnie spielt sich immer einiges ab. Haben Sie Brüder und Schwestern?“
    „Nein.“ War das Wehmut, was sie im Blick des Kindes sah? Sie konnte es nachempfinden. „Ich war allein.“
    „Mit Geschwistern ist es besser, auch wenn’s eng wird.“ Sie warf ihrem Vater einen treuherzigen Blick zu. „Kann ich noch ein Stück haben?“
    Der Rest des Abends verlief, wenn auch nicht ruhig, so doch friedlich. Sarah zog ihren Vater hinaus zum Fußballtraining. Bonnie lehnte lächelnd ab. Ihre Kondition, behauptete sie, sei schlecht. Lee fand sich, trotz ihrer Proteste, zum Spiel abkommandiert. Sie lernte, obwohl sie nie genau zielte, einen Ball mit der Seite ihres Fußes zu kicken und von ihrem Kopf abprallen zu lassen. Sie genoss es, was sie überraschte und fühlte sich überhaupt nicht wie die größte Närrin, was sie noch mehr überraschte.
    Die Dämmerung brach schnell ein, dann die Dunkelheit. Es war schon spät, als Hunter seine Tochter ins Bett schickte. Mit einem zärtlichen Gutenachtkuss verabschiedete sich Sarah von ihrem Vater.
    Er hatte gesagt, Sarah sei sein Leben. Und obwohl Lee die beiden erst wenige Stunden zusammen gesehen hatte, glaubte sie ihm.
    Nie hätte sie erwartet, in dem Mann, dessen Bücher sie gelesen hatte, einen hingebungsvollen Vater zu entdecken, ganz zufrieden damit, seine Zeit mit einem zehnjährigen Mädchen zu verbringen. Auch der Mann, den sie während der letzten zwei Wochen kennen gelernt hatte, passte nicht in das Bild, Vater zu sein, Erzieher und Ratgeber einer Zehnjährigen. Doch er war es.
    Wenn sie das Bild von Sarahs Vater über das ihres Liebhabers und das des Autors von „Der stille Schrei“ legte, schienen sie alle zu einem zu verschmelzen. Das Problem für Lee war nur, damit klarzukommen.
    Lee stellte den umgekippten Stuhl auf der Terrasse wieder auf und setzte sich. Durch das offene Fenster drang Sarahs schläfriges Lachen zu ihr herüber. Sie hatte ihren Vater noch einmal nach oben gerufen. Hunters Stimme, leise und undeutlich, folgte. Merkwürdig, ihre letzten Stunden mit Hunter hier in seinem Haus, nur wenige Kilometer von der Lagerstätte entfernt, wo sie Liebende geworden waren. Und, ja … während sie hoch zu den Sternen starrte, erkannte sie: auch Freunde. Sie wünschte sich wirklich sehr, ihm Freundin zu sein.
    Wenn sie jetzt den Artikel schrieb, könnte sie das mit Hunters uneingeschränkter Einwilligung. Dafür war sie gekommen. Lee legte den Kopf zurück und betrachtete die Sterne, die hier in der Einsamkeit viel unzähliger und strahlender zu sein schienen. Sie würde mit viel mehr nach Los Angeles zurückfahren und gleichzeitig mit viel weniger.
    „Müde?“
    Sie hatte nicht gewusst, dass ihr die Augen zugefallen waren.Sie sah zu Hunter auf. So würde sie sich immer erinnern an ihn, aus der Dunkelheit kommend. „Nein. Schläft Sarah?“
    Er nickte, stellte sich hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. „Bonnie auch.“
    „Jetzt würdest du arbeiten. Wenn das Haus ruhig ist und kein Licht aus den Fenstern fällt.“
    „Ja, meistens. Das letzte Buch habe ich in einer Nacht wie dieser beendet.“ Damals war er nicht einsam gewesen, aber jetzt … „Lass uns einen Spaziergang machen. Es ist Vollmond.“
    Lachend erhob sie sich. „Ich weiß, was in deinen Büchern bei Vollmond geschieht.“
    „Angst? Ich gebe dir einen Talisman.“ Er zog seinen Ring ab und streifte ihn über ihren Finger.
    „Ich

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