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Nur für Schokolade

Nur für Schokolade

Titel: Nur für Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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noch Schlafenden sagt.
    Schlaftrunken steht Leszek auf und kann gar nicht fassen, daß man ihm sofort Handschellen anlegt. Er wird sofort aus dem Zimmer geführt.
    »Hier also wohnt Leszek? Sieht ja toll aus«, sagt einer der Beamten verächtlich zu Bogdan, der wie versteinert im Raum steht und auf die Kleidungsstücke deutet, die im ganzen Raum umherliegen.
    »Lüften dürftet ihr auch mal«, sagt er nur, geht zum Fenster und reißt es auf, daß die Pappe aus dem Rahmen springt. Eifrig durchsuchen die Beamten das ganze Zimmer, bis einer den Bettkasten freilegt und aufgeregt verkündet: »Ja, da schau her!
    Was haben wir denn da?«
    Er zeigt auf den Inhalt des Kastens. Seine Kollegen hören auf der Stelle mit ihrer Suche auf. Sie starren auf das, was im Bettkasten liegt. Es ist nicht etwa die dreckige Wäsche Leszeks, die hier zum Vorschein kommt. Jeder der Beamten erkennt, daß sie einen Fund ganz besonderer Art gemacht haben. »Sofort zwei Mann an die Eingangstür, laßt niemanden herein«, befiehlt der Leiter der Untersuchungskommission und fügt noch hinzu: »… und Leszek sofort in die Zelle unseres Reviers bringen!«
    Die beiden angesprochenen Beamten verlassen mißmutig
    den Raum und gehen die Treppe hinunter zum Hauseingang.

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    Zu gerne wären sie oben geblieben und hätten verfolgt, was es in Leszeks Zimmer noch alles zu entdecken gibt. Die im Zimmer verbliebenen Polizisten stehen noch immer um den geöffneten Bettkasten. Gerade will einer von ihnen sich bücken, um die Gegenstände, die vor ihm liegen, näher zu inspizieren, als der Leiter der Kommission unmißverständlich zu verstehen gibt: »Nichts anfassen, wir müssen erst einen Staatsanwalt holen. Er will sich sicher zuerst ein Bild machen, von dem was hier herumliegt.«
    Der Leiter der Aktion ist sichtlich nervös. Die Angelegenheit scheint ihm zu heikel, als daß er ohne Staatsanwalt agieren möchte. Er begreift sofort, daß dies ein außergewöhnlicher Fall ist. der außergewöhnliche Entscheidungen erfordert. Er will die Verantwortung für das weitere Vorgehen nicht allein
    übernehmen. So wartet er ab, bis der Staatsanwalt, den man über Funk verständigt hat, eintrifft. Ruhig geht dieser nach seiner Ankunft die Treppe zum oberen Stockwerk hinauf und fragt sich, ob sich die Aufregung wirklich lohne. Als er sieht, was vor ihm liegt, schlägt er beide Hände vors Gesicht: der gesamte Bettkasten ist gefüllt mit Damenunterwäsche und Damen-Oberbekleidung. Es sind unzählige Einzelteile. Kleine und große Höschen in allen Farben und Schnitten, Büstenhalter, Blusen. T-Shirts. Alle Kleidungsstücke sind
    erdverschmiert und voller Blutflecken. Es sind weit über einhundert Einzelteile. Geschockt verläßt er den Raum, gibt noch die Anweisung, die ganzen Gegenstände einzusammeln und in das Büro der Staatsanwaltschaft zu bringen.
    Dort herrscht kurz nach seinem Eintreffen helle Aufregung.
    Ein Stein war ins Rollen gebracht; jetzt gilt es, schnell und richtig zu handeln.
    »Holen Sie den Oberstaatsanwalt her. Sagen Sie, es wäre sehr wichtig«, ruft er ins Vorzimmer. »Und bringen Sie mir die Akte von … na. Sie wissen schon.«
    »Sie meinen von Sylwia R.?«

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    »Ja, natürlich«, er kann seine Aufregung nicht mehr
    verbergen. Als er die Akte auf dem Schreibtisch hat, sucht er sofort einen ganz bestimmten Bericht: Die Beschreibung der Polizei, wie man das Opfer aufgefunden hat. »Die
    Verletzungen, die starken Schläge sind ja fast identisch«, stellt er kopfschüttelnd fest. Und: man fand keine Unterwäsche …
    »Wieso sah niemand diesen Zusammenhang?« Der
    Staatsanwalt schüttelt den Kopf. Er, dessen Unterschrift unter dem Abschlußbericht steht. Seine Bemerkung: »Täter nicht auffindbar. Ermittlungen einstellen«, läßt ihn nicht zur Ruhe kommen. Er fühlt sich schuldig.
    Kurz darauf wird Leszek Pekalski ins Polizeirevier geführt.
    Ahnungslos setzt man ihn in das Vernehmungszimmer. Dort bleibt er vorerst allein. Als sich eine Polizeikommissarin vorstellt, staunt er. Noch nie hat er eine Frau bei der Polizei gesehen. Alicja W., so stellt sie sich vor, will ihn vernehmen.
    »Mich, wegen was denn?« fragt er in sehr freundlichem Ton.
    Die Beamtin weiß zunächst nicht genau, wie sie ein Verhör mit diesem Leszek Pekalski aufbauen soll, da die gefundenen Wäschestücke noch nicht analysiert sind. Sie kann nur darauf hoffen, daß dieser einfältige Mann bereit ist, mit ihr zu sprechen. Daß sie ihn über sein Aussageverweigerungsrecht

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