Nur für Schokolade
gelungen war, seine Verfolger abzuschütteln. Als man im Gefängnis erfährt, daß Leszek den Mord an einem Polizisten gestanden hat, bekommt er Ärger mit den Wärtern, die sich der Polizei gleichgestellt fühlen. Man läßt ihn spüren, daß er einen von ihnen getötet hat.
Der dumme Dorftrottel, für den ihn so viele Beamte gehalten haben, läßt die Leiterin der Ermittlungen in Sachen Pekalski zu sich kommen. Als sie Leszek im Gefängnis besucht, beichtet er, gelogen und sich wichtig gemacht zu haben, als er diese Tat gestand. Er schwört bei allem was ihm heilig sei, diesen Mord niemals begangen zu haben. Man glaubt ihm nicht, da
verspricht er als Beweis, einen anderen Mord zu gestehen. Die Beamtin teilt der Vollzugsbehörde im Gefängnis auf seinen Wunsch hin mit, daß er den Polizisten wohl doch nicht ermordet hat. Leszeks Problem ist gelöst, die Beamten sind wieder freundlicher zu ihm.
Nach dieser Tat tötet er vier Frauen im Alter von 21 bis 40
Jahren in nur elf Monaten.
Opfer Nr. 4,
Janina H., ermordet am 14.06.1988 in Bialogard
»Wo sind hier nur die ganzen Weiber?« murmelt Leszek
Pekalski. Er ärgert sich, ist extra mit der Bahn nach Bialogard gefahren, und dann das! Er geht nun schon eine ganze Weile 104
die Straßen entlang, klingelt und klopft willkürlich an verschiedenen Haustüren – und stets öffnen ihm Männer. Dann entschuldigt er sich und geht weiter, verärgert zwar, aber er läßt sich nichts anmerken. Was er nicht weiß: die Frauen sind allesamt in der nahegelegenen Textilfabrik bei der Arbeit. So ist es nicht verwunderlich, daß er keine von ihnen an den Haustüren antrifft. Er wird ungeduldig und böse. Als ihm ein Hund über den Weg läuft, schlägt er auf ihn ein, bis dieser winselnd liegenbleibt.
Das beruhigt ihn kaum. Ungeduldig eilt er durch die Straßen, tastet die Häuser mit seinem Blick ab, versucht, eine Frau zu finden. Dann kommt er an das Haus von Janina H., sie ist alt und alleinstehend. Er sieht sie durch ihr Küchenfenster und lächelt kurz, geht dann schnell zur Haustür und klopft. Janina H. öffnet ihm freundlich lächelnd.
Ohne ein Wort dringt er in ihre Wohnung ein, verschließt die Haustüre und treibt die Frau mit Schlägen in ihre Küche. Er vergewissert sich nicht einmal, ob sonst noch jemand im Haus ist. Doch er ist nicht wirklich zufrieden – die Frau gefällt ihm nicht, ist ihm zu alt und er wird wütend. Noch schneller verpaßt er ihr noch heftigere Schläge, bis sie in der Küche angekommen sind. Die Frau torkelt, versucht, sich an einem Stuhl festzuhalten, reißt ihr Tischtuch herab und fällt zu Boden.
Sie ist ohnmächtig. Um ganz sicherzugehen, daß sich die alte Frau nicht mehr bewegt, nimmt er ein Tuch, das über der Stuhllehne hängt, und würgt sie damit. Nun ist er am Ziel seiner Wünsche: das »alte Miststück« (so Pekalski bei der Polizeivernehmung) rührt sich nicht mehr. Sie liegt tot vor ihm.
er kniet sich hin und masturbiert. Doch damit nicht genug: Leszek Pekalski hat Hunger bekommen. Er geht zum
Kühlschrank der alten Frau und nimmt eine Wurst, sucht Brot und ein Messer, setzt sich an den Tisch und macht ruhig Brotzeit. Als er seinen Hunger gestillt hat, steht er auf und betrachtet sein Werk. Die Wut über das Opfer, das ihm »nicht 105
schön genug« ist, kehrt mit aller Macht zurück. Langsam beginnt er den Leichnam zu entkleiden, holt das Messer vom Küchentisch und stößt immer wieder auf sein Opfer ein.
Während der Rekonstruktion mit der Staatsanwaltschaft hat Pekalski später Schwierigkeiten, das Haus wiederzufinden. Als er es endlich erkennt, erinnert er sich plötzlich, daß er zweihundert Meter weiter einen anderen »Vorfall«, wie er es nennt, gehabt hat. Es ist Mariana L., die am 12. Juli 1990 auf dieselbe Weise wie Janina H. getötet wird. Auch sie öffnet Leszek arglos ihre Tür. Leszek erschlägt sie mit einer Holzplatte, die er im Vorgarten findet, und sticht sie dann mit zahlreichen Messerstichen nieder.
Auf die gleiche Weise stirbt auch die 87jährige Leokadia S.
aus Lodz. Leszek gesteht diese Morde und widerruft sie wieder, worauf die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen einstellt.
Opfer Nr. 5,
Malgosia K., ermordet am 11.11.1988 in Papowo
Das Dorf Papowo ist ebenfalls ein Ziel der grauenhaften Ausflüge Leszek Pekalskis. Für die Staatsanwaltschaft ist es der Fall 5 der Anklageschrift. Nach dem Geständnis Leszeks, er ist inzwischen 22 Jahre alt, ist es seine 26. Tat.
Malgosia K., ein 13 jähriges
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