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Nur für Schokolade

Nur für Schokolade

Titel: Nur für Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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Brüche am ganzen Körper.
    Die Zunge ist aufgeschürft, der Unterkiefer sowie zahlreiche Rippen gebrochen. Die Schamhaare sind mit Streichhölzern, 117
    die in der Scheide und im After angezündet wurden, verbrannt.
    Sie wurde dann mit blanken Händen erwürgt.
    Leszek Pekalski gibt den Mord an dieser Frau zu, er hat sie auf einem Foto sofort wiedererkannt. Er kann sich sehr genau an diese Frau erinnern, weil ihm diese mollige Blondine »so gut gefiel«. Dieses Geständnis legt Leszek ab, nachdem man ihn wieder einmal des Mordes an einem Baby überführen will.
    Später sagt er zu seinem Zellengenossen Roman Z.: »Dann waren sie wieder zufrieden, ich konnte sie wieder einmal von dem Babymord ablenken.«

Opfer Nr. 8
    Anika C., ermordet am 29.08.1989 in Lodz
    Anika C. ist ein lebenslustiges Mädchen mit blondgefärbten Haaren und sehr hübsch. Viele junge Burschen der zweit-größten Stadt Polens, sie wohnt in Lodz, drehen sich nach ihr um. Als sie 16 ist, läßt sie sich von einigen Bekannten über-reden, einen Taxifahrer zu überfallen. In den Schilderungen der Freunde scheint die Sache kein Problem zu sein, und die Polizei, so schätzen sie, wird sie nicht überführen können –
    wenn alles klappt. Es klappt nicht und Anika C. wird nach der Tat ihrer Schuld überführt. Sie steht im Jahr 1989 vor dem Jugendrichter und muß anschließend für ein paar Monate in einem Erziehungsheim verbringen.
    Schon nach kurzer Zeit wird sie entlassen, da sie ein Zuhause hat und sich die Eltern für sie starkgemacht haben.
    Anika verspricht, sich zu bessern und erhält einen
    Bewährungshelfer, der sie unterstützen soll. Obwohl sich der Bewährungshelfer sehr um sie bemüht, sucht sie wieder den Kontakt zu ihren alten Freunden. Am 29. August 1989 geht Anika mit ihnen zu einem Flohmarkt, wo sie einen Stand aufmacht und mit Bier handelt. Das Geschäft geht gut. Auf 118
    dem Rückweg wird Wodka gekauft, denn der Erfolg soll
    gebührend gefeiert werden. Das Mädchen lädt die Freunde zu sich nach Hause ein, da sie weiß, daß die Eltern bei Bekannten sind. Ausgelassen feiern sie, bald ist die Flasche Wodka leer.
    Alle sind inzwischen angeheitert, und man beschließt, mit dem Bus zu einem Händler zu fahren, um noch mehr Wodka zu kaufen. Zunächst wollen sie in Anikas Elternhaus zurück-kehren, aber nachdem sie den Alkohol haben, feiern sie einfach im Hinterhof des Händlers weiter. Anika ist irgendwann sehr betrunken und will nach Hause. Einer ihrer Freunde verspricht ihr, sie zu begleiten.
    Unterwegs erfährt er, daß er ihr nicht gefalle. Eigentlich, so hatte er es sich zumindest ausgemalt, wollte er sie haben. Doch nun ist er enttäuscht, will nichts mehr von ihr wissen. Er verabschiedet sich vor dem »Hotel Polonia« von Anika. Als er sich nach kurzer Zeit nochmals nach ihr umdreht, sieht er von weitem, daß sich das Mädchen mit einem Mann unterhält. Erst nach vier Jahren stellt sich heraus, daß es sich dabei um Leszek Pekalski handelte.
    Dieser beobachtet das Pärchen, wie es schwankend durch die Straßen läuft. Daß sie Streit miteinander haben, kann er allein an den Gesten sehen. Das hübsche Mädchen an der Seite des jungen Mannes gefällt ihm. Er hat eine Vorahnung und so steht für ihn fest, den beiden in sicherem Abstand zu folgen. Leszek wird dabei immer erregter und das Warten dauert ihm offensichtlich zu lange. Er hat schon sein Messer aus der Tasche gezogen und will beide überfallen, doch da verändert sich die Situation.
    Als er merkt, daß sich die beiden voneinander verab-
    schieden, geht er an ihnen vorbei und wartet an der nächsten Straßenecke darauf, was weiter geschieht. Völlig konfus und voller Vorfreude springt er von einem Bein auf das andere. Ein Totentanz für Anika C., die ihm direkt in den Weg läuft. Durch ihren hohen Alkoholpegel erkennt sie die Gefahr nicht, die von 119
    diesem Mann ausgeht. Sie lacht, als Pekalski sie anspricht:
    »Willst du meine Frau werden?«
    Es ist ihr letztes Lachen. Leszek Pekalski nimmt ein Messer aus der Tasche und treibt sein Opfer vor sich her. Immer wieder täuscht er das Mädchen, als wolle er zustechen, doch er fuchtelt nur herum, treibt sie dahin, wo er sie haben will.
    Dieses Spiel macht ihm sehr viel Spaß. Sie fällt, vielleicht wegen des Alkohols, doch er läßt sie immer wieder aufstehen.
    Ihre Angst gefällt ihm. Wie eine Katze mit ihrem Opfer spielt, so spielt Leszek mit ihr. Sie schreit: »Hilfe, so helft mir doch!«
    Aber die Hausbewohner erkennen

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