Nur in deinen Armen: Roman
!«
Sie fiel über ihn. »Aber …« Wütend versuchte sie, sich zu befreien. »Ich hätte ihn vielleicht erwischen können!«
»Oder er hätte dich erwischt!« Er legte fest den Arm um sie, und sie beruhigte sich.
»Oh.«
»Ja, wirklich.« Er biss die Zähne zusammen und rückte sie so zurecht, dass ihre Hüfte ihn nicht länger zu Boden drückte, dann versuchte er, seine Schulter zu bewegen.
Sie wandte sich zu ihm. »Er hat gewartet.«
»Mit dem hier.« Lucifer streckte die Hand aus und zog einen Stock zu sich heran, dann hob er ihn hoch, damit sie beide ihn betrachten konnten. Die Spitze des Stockes war ein Löwenkopf aus Messing, sie war sehr schwer.
»Der steht normalerweise immer in der Ecke an der Tür.« Phyllida sah zur Tür hinüber, die zum Flur ging, und versuchte, nicht daran zu denken, was hätte geschehen können, wenn Lucifers Reflexe nicht so gut wären. Wenn er nicht ausgewichen wäre und der Stock seinen Kopf getroffen hätte, hätte er sterben können, oder zumindest wäre er ohnmächtig gewesen. Dann hätte sie dem Mörder gegenübergestanden.
Sie wandte sich zu Lucifer und stellte fest, dass er die gleichen Gedanken hatte. »Wir müssen zurück in den Ballsaal.«
16
»Jonas, kann ich einen Augenblick mit dir reden?« Mit Phyllida an seiner Seite lächelte Lucifer die beiden jungen Damen an, mit denen Jonas sich gerade unterhalten hatte.
Die jungen Damen kicherten, dann machten sie einen Knicks und eilten davon, über die Schulter hinweg sahen sie noch einmal schüchtern zurück.
»Gibt es Schwierigkeiten?«, fragte Jonas nach einem Blick auf Lucifer.
»Ja, die gibt es.« Lucifer lächelte, als würden sie sich über belanglose Dinge unterhalten.
Jonas warf Phyllida einen fragenden Blick zu. »Ich dachte, Phyl sei bei dir.«
»Das war ich ja auch«, unterbrach Phyllida ihn. »Wir haben andere Schwierigkeiten.«
Jonas zog eine Augenbraue hoch. Phyllida vermied es, ihn anzusehen, sie entschied sich, Lucifer alles erklären zu lassen.
»Hast du bemerkt, ob einer der Gentlemen vor vielleicht fünfzehn Minuten den Ballsaal verlassen hat?«
Jetzt zog Jonas beide Augenbrauen hoch. »Cedric ist gegangen und dann auch Basil. Filing war schon vorher weg. Und auch Grisby ist weggegangen. Es müssen auch noch andere den Ballsaal verlassen haben, denn es wurde getanzt, und es waren nicht sehr viele Paare auf der Tanzfläche, und nicht viele Männer standen am Rand. Lady Fortemain hat ein wenig auf den Busch geklopft.«
»Ist Cedric zurückgekommen?«
»Er kam vor wenigen Minuten, und Basil kam etwa eine Minute vor ihm zurück. Sie sahen beide ein wenig erregt aus. Ich habe die anderen noch nicht wieder entdeckt, aber so genau habe ich auch nicht aufgepasst.« Jonas sah die beiden fragend an. »Was ist denn passiert?«
Lucifer erklärte es ihm kurz, während Phyllida sich in dem Saal umsah und versuchte herauszufinden, wer von den Gentlemen nicht da war. Die Menschenmenge war noch immer ziemlich dicht. »Findest du nicht, dass wir vielleicht eine Falle aufbauen könnten?«, fragte sie, als Lucifer seinen Bericht beendet hatte.
Die beiden Männer sahen sie verständnislos an, als hätte sie in einer fremden Sprache gesprochen.
»Was denn für eine Falle?«, fragte Lucifer nach einer Weile.
»Ich konnte diesmal keinen Blick auf den Mörder werfen, und du hast auch nur einen vagen Eindruck von ihm bekommen. Das muss er wissen, er hat gar keinen Grund zu verschwinden. Angenommen, er ist noch immer da, dann können wir ihn vielleicht dazu ermuntern, sich noch einmal zu zeigen.«
Lucifer starrte sie an. »Und du willst dafür den Köder spielen?«
»Wenn ihr beide aufpasst, dann wird es nicht gefährlich für mich.«
»Wenn wir beide aufpassen, wenn einer von uns in deiner Nähe sein sollte, dann wird er sich nicht zeigen. Wir wissen doch, dass er nicht dumm ist.«
»Du musst ja nicht so offensichtlich in der Nähe bleiben. Es kommen noch eine ganze Reihe Tänze. Jeder wird von uns erwarten, dass wir uns trennen.«
Lucifer unterdrückte die Panik, die in ihm aufzusteigen drohte, und betrachtete Phyllidas gelassenes Gesicht. Was sie vorschlug war … vernünftig. Doch sein Instinkt warnte ihn deutlich. Dennoch gab er nach. »Falls du versprichst, im Ballsaal zu bleiben …«
»Ich habe die Absicht, die ganze Zeit über in Sichtweite zu bleiben.« Sie hob herausfordernd das Kinn, ihre dunklen Augen blitzten warnend. »Ich bin in der Lage, meine Rolle perfekt zu spielen. Ihr müsst mich
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