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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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steif geworden, die Gelenke schmerzten, dennoch warteten alle geduldig.
    Endlich erreichte sie das Geräusch sich nähernder Schritte. Minuten später erschien die Nachtschicht der Colyton Import Gesellschaft auf dem Plan. Sie waren alle da - Oscar, Hugey, Marsh und die anderen. Sie versammelten sich gleich unter der Kuppe und duckten sich gegen den Wind.
    »Wie lange müssen wir auf diesen Kerl warten?«, fragte Hugey für sie alle.
    »Er sollte sich besser beeilen«, grollte Oscar. »Wir haben Besseres zu tun, als hier zu warten.«
    »Ich bin hier«, ertönte eine Stimme. »Falls ihr alle auf mich wartet.«
    Sie wandten sich um und versuchten, mit ihren Blicken die Dunkelheit zu durchdringen. Lucius Appleby kletterte aus einer Höhle an einer Seite der Kuppe. Seine Kleidung war verknittert. Er umklammerte die Ausgabe von Aesops Fabeln und hielt sie an seine Brust gedrückt. Sein Haar war vom Wind zerzaust. Einen Augenblick lang schien es so, als sei er betrunken, unsicher auf den Beinen, doch dann riss er sich mit aller Kraft zusammen. »Es ist auch langsam Zeit, dass ihr kommt. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als diesen entsetzlichen Ort hier zu verlassen.«
    Seine Worte waren bitter. Er schwankte, und sein Blick richtete sich auf die Leute, von denen er annahm, dass es die Schmuggler waren. Er verschwendete keinen Blick auf die Gegend unter den Bäumen. »Also?«, brummte er, und seine Stimme wurde lauter. »Worauf warten wir? Lasst uns losgehen.«
    Er machte einen unsicheren Schritt nach vorn.
    Die Schmuggler wichen bis auf Oscar zurück. Sie verteilten sich, während sie von ihm weggingen, dabei behielten sie ihn die ganze Zeit über im Auge. Dann vereinten sie sich mit den anderen, die unter den Bäumen hervor nach vorn gekommen waren.
    Applebys Augen weiteten sich. Selbst in dem schwachen Dämmerlicht war der schockierte Ausdruck seines Gesichtes deutlich zu erkennen, als er begriff, was das zu bedeuten hatte. » Nein! «
    Er wirbelte herum und kletterte die Kuppe hinauf.
    »Heh!« Oscar blieb unterhalb der Kuppe stehen. »Gehen Sie nicht an den Rand.«
    Sir Jasper trat vor. Er betrachtete Appleby mit ernstem Gesicht. »In meiner Stellung als Friedensrichter klage ich Sie, Lucius Appleby, des dreifachen Mordes und des dreifachen versuchten Mordes an. Sie haben alle Taten bereits gestanden.« Er wartete einen Augenblick, dann forderte er ihn auf. »Kommen Sie runter, Mann, Sie sehen doch, es gibt keine Möglichkeit zur Flucht. Es hat keinen Sinn, alles noch schlimmer zu machen.«
    Mit dem Buch vor seiner Brust starrte Appleby ihn an, dann warf er den Kopf zurück und lachte schrill. » Noch schlimmer machen ?« Er keuchte auf und starrte Sir Jasper an. »Sie haben ja keine Ahnung.«
    »Sehen Sie das hier?« Appleby hielt ihm das Buch entgegen und stolperte zurück. »Ich habe drei Männer umgebracht, um das hier in die Hände zu bekommen. Meine unsterbliche Seele habe ich geopfert und noch viel Schlimmeres. Fünf lange Jahre habe ich geduldig gesucht, und wonach? Was glauben Sie wohl, ist mein Leben, meine Seele, wert?«
    Er öffnete das Buch, so dass alle es sehen konnten. Das Deckblatt war abgerissen, auch die Füllung war herausgerissen und zeigte das leere Innere. »Nichts.« Applebys Stimme wurde zu einem schluchzenden Flüstern, und dann schrie er plötzlich auf. » Es ist gar nichts drin !«, schrie er zum Himmel. »Irgendein Halunke hat es vor mir gefunden!«
    Mit wildem Blick warf er mit dem Buch nach Sir Jasper, dann wirbelte er herum und rannte die Kuppe hinauf.
    »Nein! Nicht …!« Oscar lief hinter ihm her. Thompson folgte seinem Bruder, und auch Lucifer und Demon traten vor.
    Mit gefletschten Zähnen wandte sich Appleby zu ihnen um. »Dann kommt doch, und holt mich.« Er zog das Messer heraus. »Wer will denn der Erste sein?«
    Er schwankte heftig, als er ein paar Schritte zurücktrat und sich gegen den dunklen Abendhimmel abhob.
    Thompson streckte den Arm aus und legte seine große Hand auf Oscars Schulter. »Sie verstehen nicht …«
    » Sie sind derjenige, der nicht versteht. Ich werde nicht dafür zahlen, nicht, wenn es gar nichts gibt .« Appleby lachte wild. »Ich habe bereits mit den letzten fünf Jahren meines Lebens dafür bezahlt.«
    »Sie haben drei Menschen das Leben genommen.« Lucifer bemühte sich, so laut zu sprechen, dass seine Stimme über dem Dröhnen des immer heftiger stürmenden Windes zu hören war.
    » Sie waren mir im Weg !«, schrie Appleby. Er trat noch ein paar

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