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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sollten Sie sich jetzt ein wenig ausruhen. Ich würde vorschlagen, Sie setzen sich hier in die Kirchenbank in der kühlen Kirche. Ich hole Sie wieder ab, wenn ich fertig bin.«
    Noch immer ruhte sein Blick auf ihrem Gesicht und ihren Augen. Nach einem Augenblick sah er dann über seine linke Schulter nach draußen. »Ist das das Haus des Vikars?«
    »Ja. Das ist das Pfarrhaus.«
    Er stieß sich vom Türrahmen ab, das verstärkte bei Phyllida nur noch das Gefühl, gefangen zu sein. »Ich werde mit Ihnen kommen.«
    Phyllida holte tief Luft. Jedem anderen hätte sie widersprochen, doch in seiner Stimme lag etwas, das sie warnte und ihr sagte, dass es bei ihm vergeblich wäre. Er würde nicht ohne Kampf nachgeben - und mit ihm zu kämpfen war zu gefährlich. »Wie Sie wünschen.«
    Er trat einen Schritt zurück, und sie ging an ihm vorbei in den Sonnenschein hinaus. Über den gewundenen Weg führte sie ihn zum Pfarrhaus, das in einer kleinen Senke unter dem Hügel lag. Er schloss die Tür der Sakristei und folgte ihr.
    Seine Absicht war überdeutlich. Er wusste, dass sie etwas vor ihm verbarg, und er würde an ihrer Seite bleiben - er würde sie so sehr aus der Ruhe bringen, wie er nur konnte - bis sie ihm verriet, was es war. Oder bis er ihr Geheimnis allein entdeckte.
    Und das, so entschied Phyllida, war keine verlockende Aussicht. Wann könnte sie mit Mary Anne sprechen?
    Lucifer folgte ihr zum Pfarrhaus, dabei entging ihm nicht die Anmut ihrer Bewegungen, die ungezwungene Freiheit, mit der sie sich bewegte. Für seine Sinne, denen die Weiblichkeit nicht fremd war, bewegte sie sich außerhalb der Norm. Sie war viel begehrenswerter und auch wesentlich unerreichbarer.
    Warum wohl, so fragte er sich, wollte sie nicht, dass er bei ihrem Gespräch mit dem Vikar dabei war?
    Der hatte sie beide schon kommen gesehen, er wartete bereits an der Haustür. Er war blass, hatte helles Haar, war schlank und ordentlich gekleidet. Filing sah aus wie ein vornehmer Ästhet. Er begrüßte Phyllida mit einem Lächeln, das von einer langen Freundschaft zeugte.
    »Guten Morgen, Mr Filing. Darf ich Ihnen Mr Cynster vorstellen, einen guten Freund von Horatio.«
    »Wirklich?« Filing reichte Lucifer die Hand, und der schüttelte sie. »Eine so traurige Geschichte. Es muss ein Schock für Sie gewesen sein, Horatio ermordet zu finden.«
    Lucifer nickte zustimmend.
    »Wie Sie sicher schon gehört haben, ist morgen die Beerdigung. Vielleicht möchten Sie als alter Freund die Grabrede halten?«
    Lucifer dachte darüber nach, doch dann schüttelte er den Kopf. »Nach diesem Schlag auf den Kopf bin ich nicht sicher, dass ich das durchstehen würde, und ehrlich gesagt möchte ich behaupten, dass Horatios Verbindung mit den Menschen hier in den letzten Jahren wichtiger war als eine geschäftliche Partnerschaft.«
    Und er nahm an, dass er Horatio mehr dienen konnte, wenn er sich die Menschen auf der Beerdigung genauer ansah.
    »Verstehe, verstehe.« Filing nickte. »Nun, wenn Sie dann nichts dagegen haben, werde ich die Grabrede selbst halten. Horatio und ich haben oft abends ein Glas Portwein zusammen getrunken. Er hatte eine wundervolle Sammlung kirchlicher Texte, und er hat mir freundlicherweise immer die Erlaubnis gegeben, sie mir anzusehen. Er war ein wirklicher Gentleman und ein sehr gebildeter Mensch - das wird auch das Thema meiner Rede sein.«
    »Sehr passend.« Lucifer wandte sich zu Phyllida und wartete. Auch Filing schien zu warten.
    Mit unbeweglichem Gesicht und aufmerksamem Blick sah sie ihn an. »Es gibt noch eine ganze Menge organisatorischer Dinge, die ich mit Mr Filing besprechen muss.«
    Lucifer nickte, als würde er ihr die Erlaubnis erteilen, frei zu sprechen. Er trat einen Schritt zurück und betrachtete die Häuser an der Straße.
    »Unsere Unterhaltung wird nur ein paar Minuten dauern. Vielleicht möchten Sie sich so lange auf der Bank dort drüben ausruhen.«
    Die Bank stand auf halbem Weg den Hügel hinunter mit Blick auf den Entenweiher, dort könnte er nicht hören, was gesprochen wurde. Lucifer runzelte die Stirn. »Vielleicht wäre es besser, wenn wir zusammen hingehen. Es könnte doch sein, dass mir unterwegs schwindlig wird.«
    Ihr Zorn traf ihn wie eine Woge, einen Augenblick lang blitzte Wut in ihren Augen auf. Doch dann senkte sie den Kopf, und ihr Gesicht nahm wieder einen kühlen, unbeteiligten Ausdruck an - eine perfekte Maske. Filing blickte von einem zum anderen, er schien etwas zu bemerken, doch wusste er nicht,

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