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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hat, hier herumzugehen, wo doch ein Mörder mit einem Messer noch frei herumläuft.«
    »Mein Vater …«
    »Man weiß ja nie«, sprach Grisby weiter, »aus welcher Ecke die Gefahr kommen mag.« Entschlossen griff er nach ihrem Arm.
    Phyllida streckte die Hand nach Lucifers Arm aus.
    Lucifer reichte ihr den Arm, legte seine Hand über ihre und zog sie ein Stück näher an sich heran. Er begegnete dem Blick von Grisby. »Ich versichere Ihnen, Mr Grisby, dass Miss Tallent keine Gefahr von einem Mörder mit einem Messer droht oder von irgendwelchen anderen Männern, solange sie in meiner Obhut ist.« Er hatte nur auf ein Zeichen von Phyllida gewartet, ehe er sich einmischte, hätte er sich nicht zurückgehalten, so läge Grisby mittlerweile bereits im Entenweiher. »Wir sind auf dem Weg zurück auf die Farm. Sie können versichert sein, dass ich Miss Tallent sicher bei Sir Jasper abliefern werde.«
    Grisby errötete.
    Lucifer senkte den Kopf. »Wenn Sie uns jetzt bitte entschuldigen würden?«
    Er ließ Grisby gar keine andere Wahl, er führte Phyllida mit hochmütigem Gesicht einfach weiter. Dabei hielt er sie dicht neben sich, ihre Röcke wehten über seine Stiefel. Unter seinen Händen zitterten ihre Finger. Sie gingen weiter, und schließlich schien sie sich ein wenig zu entspannen.
    »Danke.«
    »Es war mir ein Vergnügen. Abgesehen davon, dass er ein gefühlloser Rüpel ist, wer ist Grisby denn wirklich?«
    »Ihm gehört die Dottswood Farm. Sie liegt auf dem Weg am Pfarrhaus vorbei noch hinter Highgate.«
    »Also ist er ein vermögender Gentleman und Bauer?«
    »Unter anderem.«
    Ihr verächtlicher Ton weckte in ihm eine Vermutung. »Verstehe ich das richtig, ist Mr Grisby ein weiterer Anwärter auf Ihre Hand?«
    »Das sind sie alle - Cedric, Basil und Grisby.«
    Ihre Laune wurde nicht besser. Lucifer zog die Augenbrauen hoch. »Sie haben eine Bresche in die Ränge der örtlichen Männer geschlagen.«
    Sie warf ihm einen bösen Blick zu, einen, den auch seine Tante, die Herzoginwitwe von St. Ives nicht besser hätte hinkriegen können, dann sah sie mit hoch erhobenem Kopf wieder nach vorne.
    Der Dorfanger endete gleich neben der Straße zum Friedhof, und an dieser Straße lag die Schmiede. An einem weiteren Weg, ein Stück darunter, standen eine Reihe kleiner Häuser, ein wenig größer als die Bauernhäuser, doch nicht so groß wie das Herrenhaus oder die Farm. Vor jedem Haus gab es einen Garten mit einem Zaun und einem Tor darin.
    Ein Gentleman trat aus dem nächsten Tor, er trug Hosen, Gamaschen und hochhackige Schuhe, über die Straße kam er auf sie zu. Mit seiner flaschengrünen Jacke, einem leuchtend gelb-schwarzen Tuch, das er lässig um den Hals geknotet hatte, und einer Perücke, war dieser Gentleman fraglos die schillerndste Gestalt, die Lucifer seit vielen Jahren gesehen hatte.
    Er warf Phyllida einen schnellen Blick zu, doch sie war tief in Gedanken versunken und hatte den Blick nach vorn gerichtet, den Gentleman hatte sie noch gar nicht bemerkt.
    »Ich frage nicht gern, aber dieser Gentleman da rechts von uns, ist er ein weiterer Ihrer Verehrer?«
    Sie sah auf. »Nein, Gott sei Dank nicht. Leider ist das allerdings das Beste, was ich über ihn sagen kann. Sein Name ist Silas Coombe.«
    »Kleidet er sich immer so?«
    »Ich habe gehört, dass er sich früher wie ein Dandy gekleidet hat. In letzter Zeit begnügt er sich allerdings damit, allerlei extreme Moderichtungen zu verfolgen und sie alle gleichzeitig zu tragen.«
    »Ein Gentleman, der wirtschaftlich unabhängig ist?«
    »Er lebt von irgendwelchen Geldern, die er geerbt hat. Sein Hauptinteresse ist es zu posieren. Und er liest sehr viel. Bis Horatio hier ankam, besaß Silas die größte Bibliothek der ganzen Gegend.
    »Also waren er und Horatio Freunde?«
    »Nein. Ganz im Gegenteil.« Sie hielt inne, als der Gentleman näher kam, er bog um die Ecke des Gemeindeangers und schenkte ihnen beiden keinen Blick. Sie gingen weiter, und als sie das Dorf hinter sich ließen, sprach Phyllida nachdenklich weiter. »In der Tat ist Silas wahrscheinlich der einzige Mensch in der ganzen Gegend hier, der Horatio von Herzen gehasst hat.«
    »Er hat Horatio gehasst ?« Lucifer warf ihr einen schnellen Blick zu. »Horatio war kein Mensch, den man hasst.«
    »Trotzdem. Sie müssen wissen, dass Silas sich jahrelang als anerkannter Fachmann für antike Bücher ausgegeben hat. Ich denke, das war sein Ziel, und hier auf dem Land gab es niemanden, der ihn widerlegen

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