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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Versprechen - ein bindendes, entschlossenes Versprechen -, sie würde denjenigen finden, der sich zwischen den beiden Bücherregalen versteckt und sie beobachtet hatte, als sie Horatios Leiche fand.
    Dies war ein Mörder, der nicht entkommen würde.
    Selbst noch als sie ihr schweigendes Versprechen gab, wurde ihr bewusst, dass gleich neben ihr ein weiteres, ähnliches Versprechen gegeben wurde. Lucifers Worte an ihren Vater waren voller Entschlossenheit gewesen, er brauchte sie nicht erst zu überzeugen, dass er seinen Schwur genauso ernst nahm wie sie ihren.
    Sie könnten zusammenarbeiten - zusammen könnten sie Erfolg haben. Alleine den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen, selbst mit der Unterstützung ihres Vaters, könnte mehr sein, als sie schaffen konnte. Doch trotz seiner zweifelhaften Talente war sie sicher, dass der Kerl an ihrer Seite alles erreichen konnte, was er sich vornahm. Also …
    Sie warf ihm einen schnellen Blick von der Seite zu. Sie musste ihm alles sagen, was geschehen war, sie musste auch zugeben, dass sie es gewesen war, die ihm den Schlag auf den Kopf versetzt hatte. Ihm das zu gestehen, wäre nicht leicht, aber er musste es wissen.
    Ganz besonders das musste er wissen.
    Und das bedeutete, dass sie sofort mit Mary Anne sprechen musste.
    Sie betrachtete Lucifers ausdrucksloses Gesicht, seinen harten Ausdruck, der jetzt nicht von einem Lächeln besänftigt wurde. Die Lider lagen schwer über seinen großen Augen. Er hatte Horatio viel näher gestanden als sie.
    Sie löste ihre Hand aus seiner, dann zog sie sich zurück und ließ ihn mit seiner Trauer allein.
    Lucifer hörte, dass sie ging. Ein Teil seines Verstandes folgte ihren Bewegungen, doch ein anderer Teil entspannte sich, als sie im Haus verschwand. Er erinnerte sich daran, dass sie gesagt hatte, sie wolle mit der Haushälterin sprechen. Daher richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Horatio.
    Ihr letzter Abschied - einen weiteren würde es nicht geben. Er ließ sich von den Erinnerungen einhüllen wie Wasser, das durch seine Finger rann. So viele Interessen hatten sie miteinander geteilt, ihre Erfolge, ihre gemeinsame Wertschätzung, die langen Nachmittage auf der Terrasse mit dem Blick auf den Lake Windemere. All die guten Zeiten - schlechte hatte es nicht gegeben.
    Endlich holte er tief Luft und legte eine Hand auf die Hände von Horatio, die auf seiner Brust gefaltet waren. »Geh und necke Martha wegen ihrer Stiefmütterchen. Und was die Rache betrifft, die überlasse ruhig mir.«
    Die Rache gehörte vielleicht dem Herrn, aber manchmal brauchte auch Er Hilfe.
    Als Lucifer sich umwandte, fiel sein Blick auf die Bücherregale an der Wand. Er ging daran vorbei und sah sich die Bücher an, an einige erinnerte er sich. Am Ende des Zimmers bemerkte er drei Bücher, die ein wenig vorstanden. Er schob sie zurück und rückte sie gerade. Dann sah er zurück, blickte an der Wand mit den vielen Büchern entlang. Wie passend, dass Horatio seine letzten Stunden in diesem Zimmer verbracht hatte, umgeben von seinem liebsten Besitz.
    Er stand vor dem großen Fenster und sah hinaus in den Garten, der ihn so sehr erstaunt hatte, als hinter ihm jemand diskret hüstelte. Er wandte sich um, ein dünner, hagerer Mann starrte auf den Sarg. Lucifer trat auf ihn zu. »Covey, ich spreche Ihnen mein Beileid aus. Ich weiß, wie sehr Sie an Horatio gehangen haben - und er auch an Ihnen.«
    Covey blinzelte, seine wasserblauen Augen waren feucht. »Danke, Sir. Miss Tallent hat mir gesagt, dass Sie hier sind. Ich bedaure, dass wir uns unter so schrecklichen Umständen wiedersehen.«
    »Schreckliche Umstände, wirklich. Haben Sie irgendeine Ahnung …?«
    »Überhaupt nicht. Ich hatte keine Ahnung, keinen Grund anzunehmen …« Hilflos deutete er auf den Sarg.
    »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Covey - Sie hätten es nicht verhindern können.«
    »Wenn das möglich gewesen wäre, hätte ich es getan.«
    »Natürlich.« Lucifer trat zwischen Covey und den Sarg. »Horatio hat mir wegen einer Entdeckung geschrieben, über die er meine Meinung hören wollte. Haben Sie eine Ahnung, was das gewesen sein kann?«
    Covey schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass er etwas ganz Besonderes entdeckt hatte. Sie wissen doch, wie er dann immer ist - seine Augen strahlen wie bei einem Kind. So war er in den letzten Wochen. Ich habe ihn schon seit Jahren nicht mehr so aufgeregt gesehen.«
    »Und er hat gar nichts darüber erzählt?«
    »Nein, aber das hat er doch nie

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