Nur in deinen Armen: Roman
Gastgeber verabschiedet und war durch den Wald zum Herrenhaus gegangen, um dort die Zügel in die Hand zu nehmen, so wie Horatio es gewollt hatte.
Nachdem er mit Covey, Bristleford und den Hemmings gesprochen und ihnen versichert hatte, dass er auf Dauer im Herrenhaus wohnen wollte und dass er froh wäre, wenn sie alle ihre Stellungen behielten, hatte er sich von ihnen das Haus zeigen lassen und dann dieses Zimmer als sein Schlafzimmer ausgesucht.
Er hatte es Mrs Hemmings und Covey überlassen, alles zu organisieren, das hatte sie mehr als Worte davon überzeugt, dass er es wirklich ehrlich meinte. Schließlich hatte er sich in die Bibliothek zurückgezogen, um Briefe zu schreiben. Einen Brief hatte er an seine Eltern gerichtet, einen an Devil, einen an Montague, dann hatte er Dodswell in einem weiteren Brief aufgefordert, zu ihm hierher zu kommen. Er wusste nicht, wo Gabriel und Alathea sich aufhielten, deshalb konnte er ihnen nicht schreiben. Waren wirklich erst vier Tage seit ihrer Hochzeit vergangen? Es fühlte sich an wie Wochen.
Er hatte Covey die Briefe gegeben, damit er sie zum Red Bells brachte, danach war Lucifer heraufgegegangen.
Dieses Zimmer hatte er wegen der Fenster gewählt, wegen des Lichts. Das Zimmer, in dem Horatio geschlafen hatte, war beinahe genauso groß, doch es lag im hinteren Teil des Hauses und war schattig und ruhig.
Hier konnte er aus den Fenstern über den Garten schauen, über die Einfahrt und das Tor zur Straße, während er aus den Seitenfenstern die Büsche, die Wiesen und den See überblicken konnte. Zwischen den beiden Seitenfenstern stand ein großes Himmelbett mit einladend weichen Kissen und einer dicken rotgoldenen Tagesdecke. Gardinen aus dem gleichen Stoff hingen an den vier Pfosten des Bettes und waren mit goldenen Kordeln mit Fransen daran festgebunden.
Die Möbel glänzten, der schwache Duft nach Zitronenpolitur lag in der Luft.
Er ging zu dem Fenster, von dem aus er den Dorfanger überblicken konnte, und sah hinaus, in seinem Kopf formte sich ein Plan. Er konnte Phyllida Tallent nicht dazu zu zwingen, ihm all das zu verraten, was sie wusste. Sie musste ihm ganz einfach vertrauen, er weigerte sich, sie zu verführen, damit sie ihm alles erzählte.
Er schob die Erinnerungen an die letzte Nacht beiseite, auch an die Stunden, in denen er nicht schlafen konnte, und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Straße. Er dachte wieder daran, wie er in das Dorf gekommen war, wie er angehalten und sich umgesehen hatte … weder Pferd noch Wagen hatte er bemerkt, keinen Fußgänger gesehen. Wie hatte der Mörder das Haus verlassen?
»Wenn er mit dem Pferd gekommen ist …« Er ging zu dem anderen Fenster hinüber und betrachtete die Büsche.
Zwei Minuten später schon lief er über die Wiese neben dem Haus. Der Weg zwischen den Büschen hindurch war breit, ein Stück weiter war er von den Hecken überwuchert. Er nahm sich vor, mit Hemmings darüber zu reden, zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen, die sich um die Außenanlagen des Hauses kümmern sollten, dann ging er den Pfad weiter, der hoffentlich zu einem Weg führen würde.
Er entdeckte einen Bogengang in der Hecke, der parallel zum Weg verlief. Als er sich hindurchschob, stand er auf einem schmalen Pfad, der zwischen den Büschen und der Hecke entlangführte, die neben der Straße verlief. Beide Hecken ragten über seinen Kopf hinaus und waren so ungepflegt, dass sie über ihm zusammenwuchsen. Dieser Weg war breit genug, um hindurchzugehen, und er hatte ihn nicht einmal bemerkt, als er mit seinem Wagen nur wenige Meter entfernt angehalten hatte - es hatte so ausgesehen, als ob die Büsche und die Hecke eine Einheit bildeten.
Wahrscheinlich begann der Pfad an der Einfahrt zum Herrenhaus. Lucifer wandte sich um und ging in die andere Richtung.
Er fand, was er erwartet hatte, gleich hinter den Büschen. In einer Ecke trafen die beiden Hecken aufeinander, ein mit Gras bewachsener Platz, gerade groß genug, um ein Pferd unterzubringen, lag zwischen dem hinteren Ende der Büsche und einem von Dornenbüschen überwucherten Graben am Ende einer Weide. Gleich neben dem Weg war der Graben aufgefüllt, und der Pfad führte darüber hinweg, um hinter einer Biegung zu verschwinden.
Er richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf das Stück Gras, er hockte sich hin und schob die Grashalme auseinander, um die Eindrücke im Boden darunter erkennen zu können.
Hier hatte ein Pferd gestanden vor noch nicht allzu langer Zeit. Die
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