Nur in deinen Armen: Roman
schwört, dass kein Fremder durch das Dorf geritten ist.«
Lucifer betrachtete ihr Profil. »Wenn er nicht aus Lyme Regis kam, woher dann?«
»Axminster ist die nächste Stadt, aber sie ist nicht sehr groß.«
»Ich bin auf meinem Weg hierher durch Axminster gekommen. Chard ist weiter weg, aber vielleicht sollten wir das auch in Betracht ziehen. Ich habe dort einige Ställe gesehen, in denen man ein Pferd mieten kann.«
»Chard ist wohl am wahrscheinlichsten, wenn jemand von außerhalb ein Pferd mieten möchte, um hierher zu reiten. Die Postkutsche nach Exeter hält dort.«
»Also gut. Wir wollen mal die nähere Umgebung in Betracht ziehen. Wer reitet von dieser Seite des Dorfes hierher?«
Sie warf ihm einen nachdenklichen Blick zu. »Die Häuser von Dottswood und Highgate liegen in dieser Richtung, ihr Weg stößt bei den ersten Bauernhäusern auf die Straße.«
Lucifer erinnerte sich an den Weg. »Und wer reitet sonst noch ins Dorf?«
Phyllida zögerte. Sie waren durch den Bogen in die Büsche getreten, das Ende des Weges lag genau vor ihnen. »Die meisten Männer, die außerhalb des Dorfes wohnen, reiten ins Dorf. Papa und Jonas reiten sehr selten ins Dorf. Von Silas Coombe und Mr Filing weiß ich, dass sie niemals reiten. Der Rest, sogar Cedric, reitet normalerweise ins Dorf.«
Sie traten von dem Pfad auf die Wiese und sahen sich um. Sie waren noch ein paar Meter vom Tor entfernt, gleich rechts von ihnen grenzte die Hecke an den Weg. Der Kiesweg, der zur Haustür führte, war noch etwa zwanzig Schritte von ihnen entfernt.
»Könnte ein Mann von einem der anderen Häuser - außer Dottswood oder Highgate - um das Dorf herumreiten und an der gleichen Stelle den Weg erreichen?«
»Ja. Pfade verbinden alle Wege hier, obwohl du ein Einheimischer sein müsstest, um sie zu kennen.«
Niemand wollte glauben, dass der Mörder ein Einheimischer war, und dennoch … »Wenn man die Lücke in der Hecke außer Acht lässt, könnte man auch mit dem Pferd aus einer anderen Richtung auf diese Lichtung gelangt sein?«
»Du meinst, indem man über die Felder reitet?« Als er nickte, schüttelte sie den Kopf. »Dieses Feld - eigentlich alle deine Felder - grenzen an den Fluss. An die Axe. Der Fluss ist nicht weit entfernt, und er ist viel zu tief, um hindurchzureiten, ohne vollkommen nass zu werden. Wenn man auf dieser Seite des Flusses entlangreitet, muss man zuerst über die Felder der Farm reiten, es sind eine ganze Menge Felder, und die meisten davon sind von Gräben umgeben, in denen Dornenbüsche wachsen.«
Lucifer blickte zu den bunten Blumen in Horatios Garten. »Also suchen wir nach einem Fremden, der sich ein Pferd gemietet hat, wahrscheinlich in Chard, der damit hierher und auch wieder von hier weggeritten ist, es könnte auch jeder Mann aus dem Ort gewesen sein.«
»Bis auf Papa, Jonas, Mr Filing und Silas Coombe. Und natürlich auch die Männer, die in der Kirche waren.«
Das hatte er vergessen. »Basil und Pommeroy. Die anderen habe ich noch nicht überprüft, aber das sollte die Liste der Verdächtigen einschränken.«
Phyllida warf ihm einen schnellen Blick von der Seite zu. »Damit würde ich nicht rechnen.«
Lucifer griente sie an. Er wollte gerade eine spöttische Bemerkung machen, als das Geräusch eines herannahenden Wagens an ihre Ohren drang.
Sie blickten zum Weg, dann sahen sie einander an. Ihre Blicke hielten einander gefangen …
Ohne ein weiteres Wort traten sie aus den Büschen hinaus auf die Einfahrt. Dorthin, wo jeder sie sehen konnte und niemand annehmen musste, dass sie miteinander allein gewesen waren.
Sie standen mitten auf dem Weg und sahen zum Tor, als der Wagen näher kam und dann anhielt.
Lady Fortemain beugte sich aus dem Wagen und strahlte. »Mr Cynster. Genau der Mann, nach dem ich gesucht habe!«
Lucifer unterdrückte den Wunsch wegzulaufen. Mit einem lässigen Lächeln ging er auf den Wagen zu.
»Ich habe gerade erst die wundervolle Neuigkeit gehört!« Lady Fortemains Augen blitzten. »Jetzt, wo Sie sich entschieden haben, hier zu bleiben und die Leere zu füllen, die Horatios Tod hinterlassen hat, müssen Sie mir wirklich erlauben, ein improvisiertes Abendessen zu geben, um Sie all unseren Nachbarn vorzustellen.«
Lucifer war auf dem Land geboren und hatte in der gehobenen Gesellschaft gelebt, er brauchte gar nicht erst zu fragen, wo Lady Fortemain ihre Neuigkeit gehört hatte.
Sie beugte sich vor und strahlte jetzt auch Phyllida an. »Unser Sommerball ist erst in
Weitere Kostenlose Bücher