Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
fragte Lucifer: »Wie heißt eigentlich der oberste Stallknecht hier?«
    Misstrauen stieg in Phyllida auf, und ihre Brust wurde ganz eng. Aber er hatte Recht - sie mussten sichergehen, dass Cedric nicht der Täter war. »Er heißt Todd. Er muss wissen, ob Cedric zu Pferd unterwegs war.«
    »Ich werde mit ihm reden - vielleicht morgen.«
    Phyllida schwieg. Die Tragweite des Mordes schien noch zuzunehmen. Wie schrecklich wäre es für das Dorf, wenn der Mörder einer von ihnen wäre.
    Noch schrecklicher wäre es, wenn sich diese Vermutung bestätigte, man den wahren Mörder aber nie finden würde.
    »Du bist entschlossen, den Mörder von Horatio zu finden.«
    »Jawohl.«
    Mehr sagte er nicht, doch das brauchte er auch nicht. »Warum?« Sie sah ihn nicht an, sie ging einfach weiter.
    »Du hast gehört, als ich es deinem Vater erklärt habe.«
    »Ich weiß, was du zu Papa gesagt hast.« Nach ein paar Schritten meinte sie: »Aber ich glaube nicht, dass das all deine Gründe waren.«
    Er warf ihr einen schnellen, aufmerksamen Blick zu, doch schien er nicht belustigt zu sein. »Du bist eine äußerst hartnäckige Frau.«
    »Wenn dein zweiter Vorname Versuchung ist, dann ist der meine Hartnäckigkeit.«
    Er lachte, und sein Lachen rührte an ihr Herz.
    »Also gut.« Er blieb stehen und sah auf sie hinunter. Sie erwiderte seinen Blick mit hochgezogener Augenbraue, dann wandte sie sich ab und ging langsam auf die Tür des Salons zu. Mit ein paar Schritten war er neben ihr. »Ich bin nicht sicher, ob ich das so einfach erklären kann. Auf jeden Fall nicht so, dass du es verstehen würdest. Aber es ist beinahe so, als hätte Horatio zu mir gehört - als sei er ein Teil von mir gewesen - als hätte er ganz sicher unter meinem Schutz gestanden, selbst wenn das in Wirklichkeit gar nicht so war. Der Mord an ihm hat mich so getroffen, als hätte mir jemand mit Gewalt etwas genommen.« Er hielt einen Augenblick inne, dann sprach er weiter. »Meine Vorfahren haben dieses Land erobert - vielleicht ist es ja auch ein primitiver Wesenszug von mir, der noch nicht vollkommen ausgestorben ist. Aber wenn jemand wagte, ihnen etwas zu nehmen, dann konnte er garantiert damit rechnen, dass sie Rache und Gerechtigkeit übten.«
    Es dauerte einen Augenblick, ehe er sie ansah. »Ergibt das für dich einen Sinn?«
    »Das ergibt in der Tat einen Sinn«, entgegnete Phyllida. Seine Vorfahren hatten vielleicht das Land erobert, aber die ihren hatten es zivilisiert. Der Mord an Horatio widersprach daher ihrem Ehrenkodex genauso wie dem seinen. Sie verstand seine Gefühle vollkommen - sie teilte sie sogar.
    Sie blieb stehen. Einen Augenblick lang starrte sie vor sich hin, dann holte sie tief Luft. »Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss.« Sie wandte sich zu ihm um …
    »Da sind Sie ja, Mr Cynster!«
    Jocasta Smollet schwebte heran, ganz in Seide und Federn gehüllt. »Wir haben uns schon alle gefragt, wohin Sie verschwunden sind. Wie unartig von Phyllida, Sie so vollkommen in Anspruch zu nehmen.«
    Die letzten Worte sprach sie mit offener Abscheu. Phyllida seufzte insgeheim auf. »Wir wollten gerade hereinkommen …«
    »Nein, nein! Hier draußen ist es so viel angenehmer, finden Sie nicht auch, Miss Longdon?« Jocasta wandte sich zur Tür, durch die gerade die Longdon-Schwestern kamen, gefolgt von Mrs Farthingale und Pommeroy. Noch mehr Menschen traten zu ihnen und freuten sich über den wunderschönen Abend.
    Phyllida warf Lucifer einen schnellen Blick zu, und er erwiderte ihn. Später ?, fragten seine Augen.
    Sie nickte beinahe unmerklich, es machte wirklich nichts, ob sie es ihm noch heute Abend sagte oder morgen.
    Sie bewegte sich zwischen den Gästen und fragte sich, wo wohl ihr Vater sein mochte, als eine Hand nach ihrem Arm griff und daran zog.
    »Bitte, Phyllida, bitte ! Sag, dass du sie gefunden hast.«
    Phyllida wandte sich um und sah, wie die Hoffnung in Mary Annes Blick schwand.
    »Du hast sie nicht gefunden, nicht wahr?«
    Phyllida nahm Mary Annes Arm und zog sie in den Schatten neben dem Haus. »Warum bist du nur so voller Panik? Es sind doch nur Briefe . Ich weiß, dass du dich deswegen fürchterlich aufregst, aber wirklich, es wird nichts passieren, selbst wenn jemand diese Briefe vor mir entdecken sollte.«
    Mary Anne schluckte. »Das sagst du nur, weil du nicht weißt, was in den Briefen steht.«
    Phyllida riss die Augen weit auf und wartete. Sie war nicht sicher, aber sie glaubte, dass Mary Anne errötet war.
    »Ich … das kann

Weitere Kostenlose Bücher