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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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macht.«
    Mr Curtiss erreichte sie, er nickte Lucifer höflich zu, dann strahlte er Phyllida an. »Miss Tallent - was für ein Glück! Ich wollte dies hier«, er hielt einen Brief hoch, »an Mr Filing schicken. Meine Kunden waren sehr erfreut über die Qualität der Waren, die Mr Filings Gesellschaft uns geliefert hat. Es ist selten, dass man eine so gute Qualität findet. Daher habe ich mich entschieden, den Auftrag zu vergrößern. Wenn es sich erst einmal herumspricht, dann kann ich sicher noch mehr verkaufen. Wenn ich Sie bitten dürfte - ich weiß, dass Sie Mr Filing behilflich sind -, könnten Sie dafür sorgen, dass diese Nachricht ihn erreicht?«
    Phyllida lächelte freundlich und nahm ihm den Brief ab. »Aber natürlich. Mr Filing wird sich freuen.« Sie steckte den Brief in ihre Tasche.
    Mr Curtiss verbeugte sich. »Es war mir eine Freude, meine Liebe. Grüßen Sie doch bitte Sir Jasper von mir.«
    »Das werde ich gern tun.«
    Mr Curtiss, der noch immer strahlte, nickte Lucifer noch einmal zu, dann wandte er sich um.
    »Mr Filings Gesellschaft?«, fragte Lucifer, als sie auf den Hof des Dragon bogen, wo ihre Kutsche stand.
    Phyllida öffnete ihren Sonnenschirm. »Aber natürlich. Keine Frau könnte jemals eine Importgesellschaft leiten.«
    Lucifer lächelte. »Natürlich nicht.«
    Er half ihr in den Wagen. Ein paar Minuten später fuhren sie in Richtung Axminster davon. »Verrate mir doch noch eines - damit ich nicht ungewollt ein Problem für dich auslöse. Gehe ich recht in der Annahme, dass niemand außer denjenigen, die in die Sache eingeweiht sind, von deiner Beteiligung an dieser Gesellschaft weiß?«
    »Natürlich nicht. Es gibt keinen Grund, warum die anderen das wissen sollten. In der Tat wissen es nicht einmal alle beteiligten Männer, die meisten glauben, dass Filing die Gesellschaft führt. Ich bin nur seine Sekretärin. Ich bin mir nicht einmal sicher, wie weit Papa das versteht …«
    Das konnte er sich gut vorstellen. Sie war die Drahtzieherin, dennoch zog sie es vor, dass niemand das wusste. Der ein wenig belustigte Ton ihrer Stimme verriet es ihm.
    Doch ihre Rolle reichte wesentlich weiter als nur bis zu dieser Gesellschaft. Er war erst seit ein paar Tagen in Colyton, dennoch konnte er schon nicht mehr zählen, wie oft er gesehen hatte, dass jemand - Männer und auch Frauen, ja sogar Kinder - sich mit einer Bitte an Phyllida gewandt hatte.
    Und er hatte noch nie erlebt, dass sie jemanden abwies.
    Der Drang, sich um die Leute zu kümmern, mit ihnen zu tun zu haben, zu helfen, war etwas, das er verstand. In seinem Fall hatte es mit noblesse oblige zu tun - die zum Teil erlernt, zum Teil angeboren, aber auch instinktiv war. Bei Phyllida war dieser Impuls, so nahm er an, wahrscheinlich rein instinktiv. Sie war voller Hingabe. Doch er bekam immer deutlicher den Eindruck, dass das ganze Dorf sie - und auch ihre Hilfe - als selbstverständlich hinnahm. »Wie lange führst du schon den Haushalt auf der Farm?«
    Der schnelle Blick, den sie ihm zuwarf, war aufmerksam. »Seit meine Mutter gestorben ist.«
    Damals war sie zwölf Jahre alt gewesen. Kein Wunder, dass ihr Einfluss so umfassend war. Phyllida wartete, doch er schwieg, zufrieden, mit ihr neben sich auf dem Kutschbock durch den Sonnenschein zu fahren. Und darüber nachzudenken …
    Ihr Impuls, ihm zu helfen, würde sie am Ende dazu bringen, ihm zu erzählen, was sie wusste. Sie war viel zu intelligent, um ihm die Information vorzuenthalten, die dazu führen könnte, einen Mörder zu fangen. Dass sie nicht wusste, wer dieser Mörder war, akzeptierte er. Sie hatte einen Hinweis, mehr nicht, und die beste Möglichkeit, seine Nachforschungen weiter voranzutreiben, war, sie ständig in seiner Nähe zu haben. Je weniger er wusste, desto dringender wollte er herausfinden, was sie davon abhielt, ihm zu verraten, was sie wusste.
    Er bräuchte in jeder Hinsicht Geduld, nun, da er sich entschieden hatte, in Colyton zu bleiben …
    Er hatte ein Haus - eines, das für ihn allein viel zu groß war. Es war ein Haus für eine Familie - und eine Familie war genau das, was er brauchte. Das hatte Horatio sich sicher auch so vorgestellt. Er, Lucifer, hatte sich dagegen eine Familie nicht vorstellen können, bis er nach Colyton gekommen war.
    Jetzt war er hier, und Horatio gab es nicht mehr. Doch das Herrenhaus war noch da und auch der Garten.
    Die ersten Häuser von Axminster erschienen - eine willkommene Ablenkung. Sie waren gründlich bei ihren

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