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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schloss Phyllida die Seitentür der Kirche und ging den Pfad hinunter. Für den Gottesdienst morgen hatte sie die Vasen mit frischen Blumen gefüllt - eine weitere Aufgabe, die sie von ihrer Liste streichen konnte.
    Jem, der jüngste Stallknecht der Farm, lehnte am Friedhofstor, er stieß sich von dem Tor ab, als sie näher kam. Sie hatte ihn um seine Begleitung gebeten, damit er sie vor dem Mörder beschützen sollte oder vor Lucifer - sie war sich selbst nicht sicher. Sollte er sie vor Lucifer schützen, dann hatte er versagt. Vor dem Friedhofstor standen seine Schwarzen, und sie hatte keine Zweifel, wer ihre Zügel hielt.
    Jem öffnete das Tor und trat auf die Straße. Lucifer unterhielt sich mit Thompson, der neben dem Wagen stand, doch der Blick seiner blauen Augen ruhte nur auf ihr.
    Thompson entdeckte sie und verbeugte sich vor ihr.
    Auch Lucifer grüßte. »Guten Morgen, Miss Tallent. Möchten Sie nicht lieber zur Farm zurückgefahren werden?«
    Niemand würde ihr glauben, wenn sie sagte, sie würde lieber zu Fuß gehen, und sie war auch wirklich froh, ihn wiederzusehen. In der Öffentlichkeit. Sie schickte Jem nach Hause und ging dann zu dem Wagen hinüber. Obwohl Lucifer noch immer in die Unterhaltung mit Thompson vertieft war, streckte er ihr die Hand entgegen. Sie überlegte kurz, dann legte sie gelassen ihre Hand in seine und ließ sich von ihm in den Wagen helfen. In der Öffentlichkeit war sie vor ihm sicher.
    Sie setzte sich neben ihn und lauschte der Unterhaltung.
    »Also möchten Sie neue Riegel an allen Türen und Fenstern haben, die Art von Riegel, die man nicht so leicht aufschieben kann.«
    Lucifer nickte. »Ich habe keine Ahnung, wie viele das sind, aber ich will, dass alle Fenster gesichert werden.«
    »Aye, well - das hätte ja sonst auch keinen Zweck.« Thompson reckte sich. »Ich werde heute Nachmittag kommen, um alles zu zählen. Ich weiß genau, was Sie haben wollen, aber es wird eine Woche oder sogar noch etwas länger dauern, bis ich alles habe. Die Sachen kommen von Bristol.«
    Lucifer nickte. »Machen Sie so schnell, wie Sie können.«
    »Das werde ich.« Noch einmal nickte Thompson ihnen beiden zu, dann trat er vom Wagen zurück.
    Lucifer schnalzte mit der Zunge, und die Schwarzen liefen los. Er warf ihr einen schnellen Blick zu, doch dann musste er sich wieder auf seine Pferde konzentrieren. Sie fuhren an Jem vorüber, der die Straße entlangschlenderte. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie angenehm überrascht ich war, als ich sah, dass du Jem bei dir hast«, meinte Lucifer.
    »Aber wieso? Ich habe doch gar nicht behauptet, dass ich das nicht machen würde.«
    »Du hast aber auch nicht zugestimmt, und immerhin bist du die widerspenstigste Frau, die ich kenne.«
    Sie wusste nicht, ob sie sich über diese Bemerkung freuen oder ob sie beleidigt sein sollte. »Warum hast du denn neue Riegel bestellt? Wegen des Vorfalls gestern Abend?«
    Er sah in ihr Gesicht. »Wegen des Eindringlings.«
    Der Hauch einer Erinnerung durchfuhr sie, doch sie war sorgsam bemüht, sich nichts anmerken zu lassen. Sie würde sich durch das, was in der letzten Nacht geschehen war, nicht davon abhalten lassen, ihre gemeinsamen Nachforschungen voranzutreiben. Sie ahnte, dass er froh darüber wäre, wenn sie sich zurückzog. Doch was in der letzten Nacht geschehen war, war von ihr ausgegangen, und nur, weil er ihr genau das gegeben hatte, was sie gewollt hatte - auch wenn sie nicht geahnt hatte, worum es dabei überhaupt ging -, würde sie sich jetzt nicht benehmen wie ein kopfloses Ding.
    Und sie wollte sich auch nicht von seiner Warnung beeinflussen lassen, was beim nächsten Mal geschehen würde. Es würde von ihr allein abhängen, ob es überhaupt ein nächstes Mal geben würde, und darüber hatte sie noch nicht entschieden.
    Es war erschreckend, natürlich, aber so war es nun einmal. Sie sollte eigentlich in Ohnmacht fallen und nicht ganz ruhig, wenn auch ein wenig nervös, neben ihm sitzen. Immerhin war sie bereits vierundzwanzig Jahre alt. Und sie wusste ganz genau, was er mit seinen letzten Worten gemeint hatte.
    Beinahe wie einen Schwur hatte er diese Worte ausgesprochen. Ein Schwur, der ziemlich überzeugend geklungen hatte. Nach einem angespannten Augenblick war er einen Schritt zurückgetreten und hatte ihr erlaubt, an ihm vorbei auf die Wiese zu schlüpfen. Nur noch einmal hatte sie sich umgedreht, und sie hatte seinen Schatten groß, dunkel und gefährlich am Eingang zum Pfad neben der Hecke

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